Paddeln kann Wasservögel und andere Wildtiere empfindlich stören. Zwar wird der Sport oft leise und bedächtig ausgeübt. Doch Erfahrungen zeigen, dass Tiere die menschliche Silhouette und die Bewegungen als bedrohlich wahrnehmen.
Immer mehr Menschen praktizieren Stand Up Paddeln (SUP). Die Sportart kann ganzjährig und insbesondere auch in Flachwasserzonen und Uferbereichen ausgeübt werden. So gelangen Menschen in bisher wenig gestörte Gebiete. Durch die Störwirkung werden wichtige Lebensräume und insbesondere Brut- und Rastgebiete gefährdet.
Weil die Sportart nahezu geräuschlos erfolgt, wird deren Störpotenzial für Tiere unterschätzt. Insbesondere Wasservögel nehmen jedoch die Silhouette und die Bewegungen von Paddelnden als Bedrohung wahr. Sie können bereits auf einen einzelnen Paddelnden in 1000 m Abstand mit Flucht reagieren. Das kann ihr Überleben und ihren Fortpflanzungserfolg beeinträchtigen. Wichtige geschützte Lebensräume, wie Wasser- und Zugvogelreservate, Auengebiete und Flachmoore sind somit zu meiden.
Eine wichtige Voraussetzung für störungsarmes Paddeln ist es, vorgängig Information einzuholen zu Ein- und Auswasserstellen, zu Schutzgebieten und zum Störpotenzial am entsprechenden Gewässer.
Verschiedene Akteure aus Sport- und Naturschutzkreisen haben nun gemeinsam mit den Behörden Empfehlungen erarbeitet, wie beim Stand Up Paddeln Störungen für Vögel und andere Wildtiere reduziert werden können.
Die Schweizerische Vogelwarte hat gemeinsam mit dem Schweizerischen Kanu-Verband, Pro Natura, der Jagd- und Fischereiverwalter-Konferenz und dem Bundesamt für Umwelt BAFU Empfehlungen erarbeitet, wie Paddelnde ihre Störungen reduzieren und so den Stress für die Tiere verringern können.
Die Regeln, die wichtigsten Informationsquellen und weiterführende Links sind in einem Merkblatt aufgeführt, das als Flyer an Verkaufs- und Verleihstationen von SUP aufliegt. In digitaler Form kann das Merkblatt bei den beteiligten Organisationen bezogen werden.