Beobachter hätten fundierte Hinweise auf das Wolfspaar mit den Jungwölfen geliefert, teilte das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch mit. Gemäss Amtsangaben halten sich die Wölfe in der Region Heinzenberg-Safien-Beverin auf.
Hannes Jenny, stellvertretender Chef des Amts für Jagd und Fischerei sagte, das Wolfspaar in Mittelbünden sei aus Italien eingewandert. Das Paar halte sich seit etwa eineinhalb Jahren in der Region auf.
Nachgewiesen werden in Graubünden konnten bisher bereits je ein Wolfsrudel am Calanda im Churer Rheintal und beim Ringelspitz im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen, Glarus und Graubünden. Am Calanda kamen bereits sieben Mal junge Wölfe zur Welf. Am Ringelspitz gab es letztes Jahr zum ersten Mal Nachwuchs.
«Es könnte gut sein, dass sich hier ein Rudel permanent bildet.»
Hannes Jenny, Bündner Wildbiologe
Nachgewiesen werden können Jungwölfe in der Regel zwischen Mitte Juli und Ende August. Gemäss Jenny halten sich in Graubünden derzeit insgesamt etwa zwei Dutzend Wölfe auf.
Fünftes Rudel in der Schweiz
Das neu entdeckte Wolfsrudel in Mittelbünden ist insgesamt das fünfte bekannte in der Schweiz, wie bei der Schweizer Raubtierforschungsstelle Kora auf Anfrage in Erfahrung zu bringen war.
Neben den drei Rudeln auf Bündner Boden gibt es eines im Tessin. Dort leben die Wölfe im Morobbia-Tal, einem Seitental zur Magadinoebene. Ein weiteres Wolfsrudel suchte sich ein Territorium im mittleren Wallis aus.