Tierrechte

Finden Jäger Töten geil?

Beim typischen Rechtfertigungs-und Ablenkungs-Spiel, anstatt einmal auf die grausamsten Missstände der Hobby-Jagd einzugehen, werden Whataboutism hochgehalten und andere Probleme in den Vordergrund geschoben, um von den wahren Zuständen der Jagd abzulenken und eine konstruktive Debatte über das eigentliche Thema Hobby-Jagd zu verhindern.
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Je stärker das Verhalten und die zugehörigen Informationen auseinanderklaffen, desto stärker ist die kognitive Dissonanz, desto unangenehmere Gefühle entstehen, die wiederum starke negative Emotionen und meist heftige, unangemessen wütende Reaktionen hervorrufen.

Wenn sich also jemand ungewöhnlich heftig gegen Kritik zur Wehr setzt, dann war die Kritik an der Diskrepanz zwischen Wunschdenken und Realität meist berechtigt. Der Volksmund sagt dazu: „Getroffene Hunde bellen“ oder diagnostiziert kurz und bündig:

An der Heftigkeit der Reaktionen ist der Wahrheitsgehalt von Anmerkungen zu erkennen.”

Anstatt dass Hobby-Jäger die grossen, häufigen Probleme angehen, werden andere Missstände eingeworfen, durchgerührt und vorgeschoben – eine Lösung findet sich dann weder für den einen, noch den anderen Missstand. Denn selbstverständlich lässt sich die Massentierhaltung nicht verbessern oder abschaffen, indem fortan alle in den Wald gehen und auf Wildtiere schiessen. Dieser Vergleich ist das typische Hobby-Jäger-Bingo, um sich vor Verantwortung zu drücken, seine eigene Komfortzone nicht verlassen sowie sein schäbiges Verhalten nicht in Frage stellen zu müssen!

Ohne Input gibt es kein Output

Je mehr die Bürgerin und der Bürger über die Verwerflichkeit, Tierquälereien und Unhaltbarkeit der Hobby-Jagd erfahren, je mehr ihnen die Absurdität der herkömmlichen anthropozentrischen Ethik bewusst wird, je mehr sie sich über das Elend der Wildtiere und ihre Ausbeutung informieren, desto weniger werden ihre Verdrängungssymptome funktionieren.

Ab diesem Punkt befinden sie sich in vorzüglicher Gesellschaft mit vielen anderen grossartigen Menschen, die den gleichen Weg gegangen sind: Nobelpreisträger, Literaten, Künstler, Philosophen ersten Ranges usw. Die treibende Kraft, die ihren evolutionären Quantensprung bewirken konnte, ist neben ihrem Gefühl des “Mitleidens“, vor allem die Liebe zu den Tieren und deren Schutz vor destruktiven Gelüsten.

Die Hobby-Jagd kann man nicht damit rechtfertigen, die Massentierhaltung umgehen zu wollen. Sonst könnten sie auch einen Joint mit einer Tabakdose vergleichen und damit das Rauchen rechtfertigen.

Das Fundament unserer offenen Gesellschaft ist, sich mit der Kritik aus wissenschaftlichen Fachkreisen auseinanderzusetzen, sachlich zu diskutieren und so zu einer konstruktiven Verbesserung von Missständen beizutragen.

In dem obigen dumpfen Image-Filmchen aus dem Hobby-Jäger-Milieu geht es aber offensichtlich nur um Verschleierung, mediale Beschönigung, Verdrängung, Selbstbestätigung, Lobbyismus und die Verbreitung von absurden Ideologien. Mit einer „Versachlichung der Diskussion“ hat das nichts zu tun und ist so durchschaubar, dass man den Film und die dazugehörigen Aussagen nur als “peinlich” bezeichnen kann. Wenn man sich sodann die zahlreichen Kommentare der Jägerschaft im Netz betrachtet, verbunden mit giftigen und unsachlichen Vermutungen Richtung Kritiker, rundet sich das Bild wieder einmal ab.

Wenn es eine Leidenschaft gibt, die richtig erbärmliches Leiden schafft, dann ist es die Hobby-Jagd

Hunderttausende dieser “Passionierten” überziehen den gesamten Planeten mit einem erbarmungslosen Krieg gegen alle erdenklichen Tiere, versehen diese mit einem Preisschild , katalogisieren sie und geben sie profitträchtig zum Abschuss frei. Um von diesen barbarischen Zuständen abzulenken, wird immer wieder in beschaulichen Erzählungen verkündet: Man mache ja nur ganz selten eine Tiertötung und sei hauptsächlich nur ein Bambischützer-Erlöser-Jäger, der ab und an ein Mitgeschöpf verspeist.

Forscht man genauer, scheint es jedoch nur Hobby-Jäger die mit Fallenjagden, Gatterjagden, Trophäenjagden, Lustjagden, Fuchsjagden, Tiere aussetzen oder gefangen halten, stressen, verletzen, hetzen und in jeder erdenklichen Art missbrauchen, zu geben. Von Alkohol- und Waffenmissbrauch gar nicht zu reden. Das ganze Sammelsurium sadistischer, horrender Missstände scheint im kümmerlichen Bewusstsein der Hobby-Jäger gar nicht zu existieren.

Dabei genügt ein Blick in die Jagdstatistiken, Jagdkataloge, einschlägig bekannten Jagd-Foren, Leserbriefe, Zeitungen und Kriegsgebiete, dass man sich mit dieser Hobby-Jägerwelt in der reinsten Tierhölle wähnt. Dadurch gerät die Jägerschaft in die Zwickmühle und in die kognitive Dissonanz, ihre zu Tränen rührenden Romantik-Schilderungen decken sich ja in keinster Weise mit der Realität!

Deshalb bedienen sie sich auf allen kritischen Plattformen der üblichen Ablenkungsmanöver: Aggression, Spott, Zynismus, Unfähigkeitsunterstellungen, Polemik, Verleugnung, Empörung, Scheingefechte, Verdrängung, Verniedlichung, Beschönigung und Whataboutismen dominieren in jeder Diskussion die Hobby-Jäger-Argumentationen. Damit sollen die barbarischen Auswüchse der Hobby-Jagd bloss nicht in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken!

Hinzu kommen diese peinlichen Propaganda-Filmchen der Wildtierkiller. Fühlen sich die Protagonisten in dieser Courths-Mahler-Aufführung nicht selbst in irgendeiner Weise unwohl? Die Szenen erinnern doch irgendwie an die verblasste Marlboro Werbung. Da sitzt der Held auch breitbeinig im Saloon und erzählt davon, wie er die Natur besiegt hat. Dabei ist es doch vollkommen müssig, immer wieder neu vorzutragen, wie man da draussen wacker Bambi erlöst und sich die Welt passend mit Blei und Schrot zu Recht schiesst oder sein Mittagessen mit der High-Tech-Waffe vom Baum ballert. Anstatt endlich einmal die Jagdgesetzgebungen der alten sadistischen Massenmörder zu reformieren.

Die ökologischen Jäger und Fachreferenten der Tierschutzverbände haben dazu längst gute Vorschläge und Lösungen auf dem Tisch. Allerding ohne alle die vorgenannten Spezial-Scheuslichkeiten! Dann würde sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Und solche durchschaubaren Image-Filmchen würden sich ebefalls erledigen.

Wenn Hobby-Jäger über ihre Tätigkeiten reden, wird es meistens phrasenlastig und dies bietet viel Angriffsfläche für faktenversierte Menschen. Wer aus der Biologie und Forschung kommt, hat selten viel Mühe, alle Jägerargumente zu widerlegen.

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.