Schalldämpfer sind in der Schweiz auf der Hobby-Jagd verboten.
Dies regelt die Jagdverordnung. Ausnahmebewilligungen sind etwa für Sondereinheiten von Armee und Polizei möglich. Die Kantone können Ausnahmen bewilligen, allerdings sind ihnen enge Grenzen gesetzt. Zudem braucht es für den Kauf von Schalldämpfern eine Ausnahmebewilligung der Polizei, denn Schalldämpfer gelten als Waffenzubehör.
Bereits seit längerem setzen sich Hobby-Jägerinnen und Jäger dafür ein, dass diese Regelung gelockert wird. Im neuen Jagdgesetz, das 2020 vom Volk abgelehnt wurde, wäre dies auch der Fall gewesen.
Trotz Verbot auf Bundesebene gibt es Kantone, die mehr Bewilligungen für Schalldämpfer ausstellen als andere. So gelten die Kantone Aargau und Zürich als relativ locker, weil sie die Ausnahmeregeln, die im Bundesgesetz vorgesehen sind, weiter interpretieren als andere. Hinter den Kulissen laufen allerdings Diskussionen mit dem Bundesamt für Umwelt, inwiefern diese Bewilligungen gesetzeskonform sind.
Das Verbot auf Bundesebene kommt daher, dass man ursprünglich Angst vor Wilderei hatte. Ausserdem könnten Schalldämpfer gefährlich sein für andere Menschen im Wald, weil die Schüsse so nicht mehr gehört werden. Allerdings sind die Schüsse aus Jagdgewehren trotz Schalldämpfer weiterhin zu hören, es ist also nicht so wie im Film, wo Schüsse nur noch als leises «Ploppen» zu hören sind.
Bündner Hobby-Jäger forderten an ihrer jüngsten Delegiertenversammlung für das Schiessen am Schiessstand, für die Hochjagd wie auch für die Sonderjagd (Herbstjagd) die Möglichkeit, auf Kaliber 10,2 mm und mehr, einen Schalldämpfer anzubringen.
Schon bald ist wohl auch mit einer Lockerung auf Bundesebene zu rechnen.
Folgende Hilfsmittel und Methoden dürfen gemäss Art. 2 der Eidg. Jagdverordnung für die Ausübung der Jagd nicht verwendet werden:
- a. Fallen, ausser Kastenfallen zum Lebendfang, sofern diese täglich kontrolliert werden;
- b. Schlingen, Drahtschnüre, Netze, Leimruten und Haken;
- c. für die Baujagd: das Begasen und Ausräuchern von Tierbauten, das Ausgraben von Dachsen, die Verwendung von Zangen und Bohrern, die Abgabe von Treibschüssen und das gleichzeitige Verwenden von mehr als einem Hund pro Bau;
- d. als Lockmittel verwendete lebende Tiere;
- e. elektronische Tonwiedergabegeräte für das Anlocken von Tieren, Elektroschockgeräte, künstliche Lichtquellen, Spiegel oder andere blendende Vorrichtungen sowie Laserzielgeräte, Nachtsichtzielgeräte und Gerätekombinationen mit vergleichbarer Funktion;
- f. Sprengstoffe, pyrotechnische Gegenstände, Gift, Betäubungsmittel und vergiftete oder betäubende Köder;
- g. Armbrüste, Pfeilbogen, Schleudern, Speere, Lanzen, Messer, Luftgewehre und Luftpistolen;
- h. Selbstladewaffen mit einem Magazin von mehr als zwei Patronen, Schrotwaffen mit einem Kaliber von mehr als 18,2 mm (Kaliber 12), Seriefeuerwaffen und Faustfeuerwaffen;
- i. Feuerwaffen: 1.deren Lauf kürzer als 45 cm ist, 2.deren Schaft klappbar, teleskopartig ausziehbar oder nicht fest mit dem System verbunden ist, 3.deren Lauf auseinandergeschraubt werden kann ,4.die mit einem integrierten oder aufsetzbaren Schalldämpfer ausgerüstet sind;
- j. das Schiessen ab Motorbooten, deren Leistung 6 kW übersteigt, ausser zur Verhinderung von Schäden an den ausgelegten Fanggeräten bei der Ausübung der Berufsfischerei;
- k. das Schiessen ab fahrenden Motorfahrzeugen, Luftseilbahnen, Standseilbahnen, Sessel- und Skiliften sowie Eisenbahnen und Luftfahrzeugen;
- l. für die Wasservogeljagd: Bleischrot.
In verschiedenen Ländern Europas kommen Schalldämpfer bei der Jagd zum Einsatz. Mehrere deutsche und österreichische Bundesländer und auch Frankreich erlauben die Verwendung von Schalldämpfern auf der Jagd. In Grossbritannien sind sie sogar vorgeschrieben.
Hauptgrund: der Lärmschutz für Jägerinnen und Jäger und ihre Hunde. Daneben reduziert ein Schalldämpfer auch den Rückstoss einer Waffe, was die Zielgenauigkeit und damit das Tierwohl fördere.
2 Kommentare
Das Töten von Wildtieren sollte grundsätzlich insgesamt-egal ob laut oder leise – absolut verboten sein!!!!
Nichts anderes zählt
Aber die schmecken doch so lecker. Also ich finde es besser dieses Fleisch zu essen als Massentierhaltung. Ich selber esse jedoch kein Fleisch. Waidmannsheil