Donald Trump versucht, einige der schlimmsten Trophäenjagdpraktiken in einem weiteren unerklärlichen Schritt wiederzubeleben.
Mit dem jüngsten Streich strebt die amerikanische Regierung an, die schlimmsten Praktiken bei der Jagd und dem Fangen von Trophäen auf öffentlichen Flächen in Alaska wieder zuzulassen.
Dieser vorgeschlagene Rückfall in ein barbarisches Zeitalter ist keine Überraschung, da die Trump-Regierung eine verheerend schlechte Erfolgsbilanz beim Schutz von Wildtieren vorzuweisen hat und es sich zur Aufgabe gemacht hat, bedauerliche Jagdmethoden in Staaten, insbesondere in Alaska, zuzulassen, um eine winzige Minderheit von Hobby-Jägern zu beschwichtigen, die Schwarzbären, Grizzlybären und Wölfe töten wollen.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren soll das Abschlachten von Bärenmütter und ihre Jungen im Winterschlaf in ihren Höhlen erneut erlaubt sein. Auch Grizzlybären, Wölfe und Kojotenwelpen und ihre Eltern sollen mit Ködern angelockt und erschossen werden. Sogar schwimmende Karibus in nationalen Schutzgebieten in Alaska sind vor den Hobby-Jägern wegen Donald Trump nicht mehr sicher.
Zusätzlich zu dieser Wiederbelebung unmenschlicher Jagdtechniken schlug die Trump-Regierung ein Gesetz vor, das beschämende Tötungsmethoden in Wildreservaten zulassen würde. Dazu gehört das Anlocken von Braunbären mit Donuts, Süssigkeiten und anderen verlockenden Nahrungsmitteln, um das Schiessen auf die Wildtiere zu vereinfachen. Es würde dort auch das Fangen von Wildtieren ermöglichen, ohne das zuvor eine Bundesgenehmigung eingeholt werden müsste – eine Änderung, die nicht nur Wildtiere, die in grausamen, Stahlfallen gefangen werden sollen, sondern auch unzähligen anderen Arten unnötiges Leid zufügen, die nicht einmal das Ziel sind.
Mehrere Jagdmethoden, die Obama erst 2015 hatte verbieten lassen. Das soll zum Beispiel wieder möglich sein:
- Bärenjunge dürfen gemeinsam mit ihren Müttern erlegt werden.
- Bären dürfen mit künstlichem Licht und Futter in Fallen gelockt werden.
- Wölfe und Kojoten sowie ihre Jungtiere dürfen während der „Denning Season“ gejagt werden – einer Schutzzeit für trächtige Tiere.
- Karibu-Hirsche dürfen von Booten aus geschossen werden, wenn sie während des Schwimmens schutzlos sind.
- Schwarzbären dürfen mit Hunden gehetzt werden.
Diese Manöver der Donald Trump Regierung sind ein eklatantes Geschenk an die besonderen Interessen der kleinen Gruppe von kranken Menschen, die entweder vom unsportlichen Abschlachten der Wildtiere in unserer Natur profitieren oder einfach nur Freude am sinnlosen Töten haben. Diese Hobby-Jäger und -Jägerinnen nennen sich gemeinerweise auch noch „Naturschützer“.
Wir wissen, wie dieses Töten aussieht. Das Video aus dem Jahr 2019 dokumentiert Aufnahmen von einem Vater und einem Sohn, die eine Schwarzbärenmutter und ihre schreienden neugeborenen Jungen in ihrer Höhle abschlachten, gefolgt von selbstgefälligen und blutigen High-Fives der Mörder. Dies zeigt eine der schockierenden Praktiken und das Gedankengut sowie den Charakter der Hobby-Jäger. Die Regierung Trumps hat beschlossen, dies jetzt in noch mehr Regionen in Alaska legal zu machen.
Solch ein intensives Töten von Tieren durch Hobby-Jäger in Alaska hat die Wildtierpopulationen in der Vergangenheit verwüstet und manipuliert. Wolfsbestände wurden dezimiert. Jedes Mal, wenn Wölfe eine nicht markierte Sicherheitszone verliessen, wurden sie getötet. Letztendlich wuchsen die Karibuherden über die Tragfähigkeit des Landes hinaus, und die Wolfspopulationen im nationalen Schutzgebiet erlitten enorme, nicht nachhaltige Verluste. Für Grizzlybären war die Situation nicht besser, da durch extreme Tötungsmethoden die Bärenpopulationen sanken.
Die meisten Alaskaner sind gegen grausame Jagdpraktiken. In den Jahren 2016 und 2018 veröffentlichte die Humane Society der Vereinigten Staaten Umfragen der Remington Research Group, aus denen hervorgeht, dass die Mehrheit der Alaskaner entschieden dagegen ist, diese Art von Praktiken für Hobby-Jäger auf dem Land in ihrem Bundesstaat zuzulassen.
Dies ist nicht überraschend, da die Beobachtung von Wildtieren in Alaska weitaus mehr zur lokalen Wirtschaft beiträgt als das Jagen und Fangen für Trophäen. Wildbeobachter in Alaska generieren jährlich über 2 Milliarden US-Dollar für Freizeitaktivitäten im Zusammenhang mit Wildtieren. Dies zeigt immer wieder, dass diese majestätischen Tiere lebend mehr wert sind als tot. National Park Gebiete in Alaska bringen nach Kalifornien das meiste Geld in Amerikas Nationalparksystem ein, was Alaskas gesamter Wirtschaft zugutekommt. Der Tourismus zur Beobachtung von Wildtieren stellt auch die in Alaska erzielten Einnahmen aus allen Jagdaktivitäten in den Schatten.
Wölfe, Schwarzbären und Grizzlybären sind tolle Magnete für Touristen. Wenn ihr Bestand erschöpft ist, werden die Einnahmen aus dem Tourismus sinken.
Die Gabe der Trump-Regierung, auf besonders schäbige Interessen in diesen Angelegenheiten einzugehen, ist besonders beschämend, weil diese Trophäenjäger es vorziehen würden, den meisten Alaskanern – und in der Tat den meisten Amerikanern – die Freude zu nehmen, diese schönen Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Hobby-Jäger und ihr Egoismus denken immer, dass die Köpfe und Häute der Tiere in ihren Häusern besser aussehen werden.
Sie liegen falsch, und die Entscheidung der Trump-Regierung, die Anwendung dieser schrecklichen Tötungstechniken zu ermöglichen, steht im Widerspruch zu klaren gesetzlichen Richtlinien des Kongresses und einer Tradition, die im Erbe von Präsident Theodore Roosevelt verankert ist, dass die Bundesregierung Wildtiere in nationalen Naturschutzgebieten schützen sollte.
Diese Praktiken sind die Schlimmsten der Schlimmsten und stellen ein Missmanagement der Wildtiere dar. Sie machen auch absolut keinen Sinn für die Tiere, die Öffentlichkeit oder die Wirtschaft.
Der Münchner Ökologe Josef Reichholf erwähnt in seinem Buch „Der Bär ist los“ (2007), dass auch die Trophäenjagd sich weiterentwickelt hat: Sie ist heute ein mit viel Geld bezahlter Einsatz moderner Waffentechnik aus sicherer Entfernung. Man könne sogar schon „Abschüsse per Computer“ kaufen. „Der Schütze“ ist mit einem echten Gewehr draussen in der Wildnis über das Internet verbunden und so in seinem Homeoffice in der Lage, „tatsächlich den Bären zu schiessen. Das Video wird frei Haus geliefert, das Fell kann als Trophäe erworben werden. Peinlicher kann ein solcher ‚Sieg‘ über das grosse Tier nicht mehr werden.“ Inzwischen ist noch das Kampfmittel Drohne bei den Trophäenjägern hinzugekommen, das auch für Tierfilmer inzwischen unverzichtbar ist.
Tierschützer werfen der Trump-Regierung vor, sie opfere den Artenschutz den Interessen der Wirtschaft und der Jagdlobby. Mit dem neuen Gesetz habe die Regierung in Washington «einen neuen Tiefpunkt bei ihrem Umgang mit Wildtieren» erreicht, erklärte die Chefin der Tierschutzorganisation Defenders of Wildlife, Jamie Rappaport Clark.
Präsident Trumps Söhne sind begeisterte Hobby-Jäger und schon oft zum Jagen nach Alaska gereist. Die US-Jagdorganisation Safari Club, die eine Kampagne gegen die Jagdbeschränkungen in Alaska geführt hatte, hatte dieses Jahr als Hauptgewinn ihrer Spenden-Lotterie einen Jagdausflug mit einem Präsidentensohn.