Wissenschaft

Austausch von genetischem Material zwischen den Ländern

Wölfe nutzen ihren Lebensraum unabhängig von Ländergrenzen. Das Monitoring von grenzüberschreitenden Rudeln ist anspruchsvoll, gibt jedoch interessante Einblicke.
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Ein Wolf und eine Wölfin, die im Walliser Chablais beziehungsweise im Waadtländer Jura Rudel gegründet haben, sind aus Frankreich eingewandert. Das zeigt eine Studie der Stiftung Kora, die Gen-Material zweier Schweizer Wölfe analysieren und mit französischen Proben hatte vergleichen können.

Die Forschungen zeigen, dass die Beutegreifer zwischen der Schweiz und Frankreich umherstreifen, wie die Kora mitteilte.

So wurde beispielsweise das Männchen des Chablais-Rudels (M88) bereits während des französischen genetischen Monitorings im Januar/Februar 2018 im Rudel Haute Maurienne (Departement Savoyen) identifiziert, wahrscheinlich sein Geburtsort. Der Rüde M88 gründete 2019 zusammen mit der Wölfin F43 das Rudel im Walliser Chablais.

Nachweise von Wölfen in Frankreich im letzten Winter (31.10.2019 bis 01.04.2020), aufgeteilt nach Regionen: Pyrenäen (orange), Alpen (blau), und Vogesen (grün). Grüne Kreise zeigen aktuelle Rudel, orange Kreise 1-2 Wölfe ohne Reproduktion, blau gestrichelte Kreise zeigen noch zu bestätigende Wolfsterritorien. © Office Français de la Biodiversité (OFB)

Die Wölfin F1 des Rudels Marchairuz im Waadtländer Jura wurde zuerst im Dezember 2016 in Premanon auf französischer Seite in der Nähe der Region La Dôle – St. Cergue in der Schweiz identifiziert. Mit dem Männchen M95 gründete sie 2019 das Marchairuz-Rudel.

Die Analyse der verschiedenen Proben wurde vom Labor für Naturschutzbiologie der Universität Lausanne und dem Labor Antagene, Partner des französischen Amts für Biodiversität, durchgeführt.