Das Wasser im Polder geht zurück, die Gefahr für Rehe, am ASP-Schutzzaun zu verenden, bleibt.
Im Sommer 2021 wurde entlang der brandenburgisch-polnischen Grenze ein rund 255 Kilometer langer Drahtzaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Nationalpark Unteres Odertal fertiggestellt. Ziel des Zauns ist es, möglicherweise infizierte Wildschweine daran zu hindern, von Polen nach Deutschland zuzuwandern.
Tierschützer und Nationalpark unteres Odertal fordern vom Kreis dringend eine Lösung. Schutzzäune gegen die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg sollen für kleinere Tiere wie Rehe weiter durchlässig sein, aber nicht für Wildschweine. Nach der Entdeckung von verendeten Rehen am Zaun in der Uckermark seien Landkreise gebeten worden, kurzfristig Lösungen zu schaffen, um Tierleid jetzt und in Zukunft zu verhindern, teilte das Verbraucherschutzministerium mit.
Tierschützer wollen dauerhafte Abhilfe
Die Nationalparkverwaltung hatte bereits im Sommer vor den negativen Auswirkungen des Zauns auf den Wildwechsel und die Schutzziele des Nationalparks gewarnt. Sollte es im Winter zu einer Überflutung des ganzen Gebiets kommen, werden wohl noch viel mehr Tiere sterben.

Die Schutzzäune seien bislang die einzig effektive Massnahme, die Verbreitung der Schweinepest zu verhindern, so das Ministerium. Die Zäune seien mit 1,20 Meter Höhe weitestgehend so konstruiert, dass Rehe und Hirsche sie überspringen und kleinere Tiere hindurchschlüpfen könnten.
Landkreis Uckermark will zeitweise Tore öffnen
Bei dem Vorfall wird vermutet, dass die Tiere wegen des feuchten Bodens den Zaun nicht wie sonst überspringen konnten, so das Ministerium. Der Landkreis Uckermark wolle nun die vorhandenen Tore zeitweise öffnen. Damit haben die Tiere nach den Angaben die Möglichkeit, einen Weg ins Gelände ausserhalb der Polder zu finden. Zudem werde der Schutzzaun täglich abgefahren. Ranger leiteten die Tiere dann zu den Öffnungen. Auch eine Drohne werde eingesetzt. Anschliessend würden die Tore wieder geschlossen.
Petition: Forderung und sinnvolle Lösung
Deshalb fordern wir die Landrätin des Landkreises Uckermark, Frau Karina Dörk, und die für den Seuchenschutz verantwortliche Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Frau Ursula Nonnemacher, auf, die sofortige Versetzung des ersten, parallel zum Winterdeich errichteten Zauns (in der Kartenanlage die grüne Linie) zwischen Stützkow und Friedrichsthal (auf einer Länge von ca. 22 km) nach Westen auf die in der Karte eingetragene blaue Trasse zu veranlassen. Damit haben die Tiere die Möglichkeit, bei Hochwässern die Aue zu verlassen und höherliegende, sichere Bereiche aufzusuchen. Das bereits verwendete Zaunmaterial kann weiter verwendet werden und gleichzeitig gibt es weiterhin einen wirksamen Schutz gegen das Einwandern ASP infizierter Wildschweine.
Katastrophe im brandenburgischen Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt
3 Kommentare
Wozu sollen diese asp zäune gut sein? Sämtliche Tierzuchtbetriebe treffen doch Seuchenschutzvorkehrungen z. B. In Form von Seuchenschutzwannen, die jeder gezwungenermaßen vor dem Betreten des Betriebes benutzen muß. Irre ich mich da, oder wird der Seuchenschutz als solcher nicht ordnungsgemäß durchgeführt? Denn wenn die Betriebe in diesem Bereich ordentlich arbeiten würden, bräuchten sie auch keine Angst vor der ASP haben! Und keiner müßte auf diese hirnverbrannte Idee mit den Zäunen kommen. Oder will sich damit einfach nur jemand profilieren, um Geltungsbedürfnis auszuleben?!
Immer, wenn der Mensch in die Natur eingreift, schafft er hausgemachte Probleme, unter denen immer die Wildtiere leiden müssen. Ich begreife nicht, wie einer überhaupt auf so abstruse Idee kommt, dass ein Zaun aus Draht eine Seuche aufhalten könnte, die im übrigen auch noch hausgemacht ist und ihre Ursache wohl in der Intensivhaltung von Schweinen hat und der Gabe von Medikamenten aller Art, vor allem Antibiotika, die restistente gefährliche Erreger produzieren.
Die Petition ist sinnvoll. Ich kann sie nur unterstützen. Und ich hoffe sehr, dass sie erfolgreich sein wird und in Zukunft bevor mal wieder Steuergeld in die Hand genommen wird für unsinnige Maßnahmen bezüglich “Seuchenschutz” vorher gründlich ermittelt wird, was konkret und wie etwas zu tun ist und alle Aspekte vorher betrachtet werden.
Und was die Fallenstellerei betrifft, die Herr Heidasch im Kommentar angesprochen hat, so verfestigt sich bei mir die Annahme, dass unter Jägern immer ein Teil ist, der empathielos und sadistisch veranlagt ist. Und auch Schlagfallen, Schlingen und was es alles gibt, wäre schon längst verboten und mit hohen Bußgelder belegt, wenn es nicht so viele Politiker gäbe, die auch Jäger sind und damit mit verantwortlich sind, dass da nicht massiver dagegen vorgegangen wird. Und was die Wildschweine betrifft. Es ist wirklich grausam, was die Tiere so erleben müssen. Ich habe viele Familien in Panik davon rennen sehen bei der Maisernte oder wenn sie auf Autobahnen
zusammengefahren werden, verletzt werden. Man hätte das Wildschweinproblem meiner Ansicht nach, schon längst nachhaltig in den Griff bekommen können. Lösungsansätze gäbe es. Aber die Jägerschaft will ja auch was zu tun haben, um es mal freundlich zu formulieren, nicht wahr ?
Sehr geehrte Damen und Herren
Habe neulich den Bericht im nordkurier gelesen und war entsetzt über die Bilder mit den verendeten rehen. Nicht nur am sinnlosen ASP Zaun verletzen sich Wildtiere. Im gesamten landkreis barnim werden fallen aufgestellt um das Schwarzwild zu fangen und grausam zu töten . Vor Jahren hatte man diese Methode abgeschafft weil sie gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Ich frage mich was sind das für Menschen. Die das zu verantworten haben sind dumme und arrogante Menschen. Möchte mich bedanken für den Bericht im nordkurier.