Argumentarium für Wildhüter

Wildtiere sind wie wir Menschen Lebewesen und keine Ressourcen für jägerisches Steinzeit Gebaren.

Wildtiere haben einen wissenschaftlichen Umgang verdient und nicht die Hobby-Jagd. Heute ist die Jagd mehrheitlich ein Volksfest, wo Geschäftsleute und Tierquäler Partner einladen – um Tiere zu massakrieren sowie die Staatskasse mit Blutgeld zu verunreinigen.

Der Kanton Genf lebt seit Jahrzehnten vor, wie seriöses Wildtiermanagement aussehen kann.

Natur- und Tierschutz

Man weiss heute, dass es bei der Hobby-Jagd in erster Linie wie in einem Reisebüro um das Organisieren von attraktiven Jagden geht, welche von den Ämtern für Jagd und Fischerei in der Schweiz geplant werden. Der Mensch wird von diesen Ämtern zum Raubtier degradiert und die Wildtiere zu Nutz- und Zuchttieren. Die Gefahr von einem Hobby-Jäger tödlich getroffen zu werden, ist weitaus grösser, als von einem Wolf angefallen zu werden.

Aus wildbiologischer Sicht ist diese Form der Jagd auf Wildtiere völlig unnötig und entspricht nicht mehr dem zivilisierten Zeitgeist. Der Kanton Genf beweist dies mit seinem Jagdverbot seit 1974 und dient länderübergreifend immer wieder als Vorbild. Ein Jagdverbot würde den Wildtieren viel Stress nehmen, welcher durch die Angst vor dem jagenden Menschen verursacht wird. Werden Wildtiere nicht mehr bejagt, verlieren sie einen grossen Teil ihrer Scheu und ihre erzwungene, unnatürliche und nächtliche Aktivität würde sich vermehrt in den Tag verlegen. Die Wildtiere könnten so ein artgerechtes, gesünderes und heilsameres Leben führen und die Mehrheit der Bevölkerung durch ihre Sichtbarkeit wieder erfreuen. Wildtiere würden zu einem vertrauten, freundschaftlichen Anblick.

Wie im Kanton Genf kann man bei sanitarischen Problemen therapeutisch eingreifen. In Ausnahmefällen kann eine jagdliche Korrektur, in Absprache und Zusammenarbeit mit Natur,- Tierschutz,- und Umweltverbänden durch professionell ausgebildete Wildhüter erfolgen, zum Beispiel als Schutzmassnahme bei einer unmittelbaren direkten Gefährdung von Menschen.

Wildtiere als fühlende Lebewesen möchten von Menschen fair – auf Augenhöhe – behandelt werden. Natur- und Tierschutz kostet oftmals Geld, schafft aber auch Arbeitsplätze. Wenn man Milliarden für marode Banken, Tunnelbau, Militär usw. ausgibt, kann man auch Geld für eine kulturelle sowie ethische Aufwertung für das Allgemeinwohl investieren. Die Bevölkerung und Tierwelt würde so unendlich davon profitieren. Die Lebensräume für alle Lebewesen werden immer kleiner, um sie bis Dato für Hobby-Jäger als Kriegsschauplätze zur Verfügung zu stellen.

Auch Fachleute beim Forst begrüssen die Beutegreifer wie Wolf, Luchs, Fuchs und Co. weil sie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion hoher oder kranker Wildbestände beitragen. Hobby-Jäger sind aber fortlaufend dabei, diese für das Ökosystem wichtigen Beutegreifer zu dezimieren. Ein Luchs erbeutet rund 60 Wildtiere pro Jahr vor allem Rehe und Gämsen. Der gesunde Rotfuchs aus der Familie der Hunde wird sogar ohne rechtliche Absschussplanung und wissenschaftliche Rechtfertigung einfach aus Spass zehntausendfach eliminiert. Jagd auf Tiere zur Gaudi ist nichts Anderes als Mord, laut den richtigen Jägern der Naturvölker.

Ethik

Für die Wildtiere ist die Initiative „Wildhüter statt Hobby-Jäger“ notwendig, weil sie Ruhezonen schafft, welche Wildtiere im heutigen Dichtestress dringend brauchen. Die Biomasse der Wildtiere ist gegenüber jener der Nutztiere völlig aus dem Gleichgewicht. Zu viel Lebensraum der Wildtiere wird von den Nutztieren besetzt.

Jagdfreie Gebiete können die gefürchteten Wildschäden vermindern helfen. Die Energieausgabe wird gesenkt. Wildtiere müssen dort, wo sie bis anhin von Jäger parkiert werden – im Wald – weniger Nahrung zu sich nehmen. Was Wildtiere äsen, entnehmen sie verstärkt der befriedeten Ruhezonen. Dadurch werden die angrenzenden Waldflächen eher entlastet als belastet. In Jagd-freien Gebieten ist der Wildverbiss nicht zwingend höher, aber die Biodiversität grösser.

Die Jagd muss einen guten Grund haben laut Pro Natura Schweiz. Weil auf einfache Weise formuliert, Ethik, Wissenschaft, Gesetzesgrundlagen usw. unabdingbare Voraussetzungen für ein zeitgemässes Wildtiermanagement sind. Der Slogan ist auch umgekehrt wahr: Ohne ausreichende Begründung ist der Abschuss eines Wildtieres ethisch nicht zu rechtfertigen. Diese ausreichende, stichhaltige Begründung fehlt heute bei der Jagd auf Tiere, die einfach nur „beseitigt“ werden (Beispiel Fuchs, Vögel, Trophäenjagd usw.). Eine sogenannte Regulierung von Beutegreifern zugunsten hoher Huftierdichten ist aus fachlichen und ethischen Gründen kategorisch und konsequent abzulehnen. Der moderne Mensch respektiert Beutegreifer als wichtigen Teil des Ökosystems.

Sicherheit

2011 wurde in Genf laut der eidg. Jagdstatistik zum Beispiel kein Rothirsch, Reh, Rotfuchs, Dachs, Marder, Feldhase usw. erschossen.

Wenn ein Wolf ein Nutztier reisst, fordern auch Hobby-Jäger und andere sofort seinen Abschuss, bis zur erneuten Ausrottung. Wo bleibt die öffentliche Diskussion, wenn JägerInnen jährlich mit ihren Schusswaffen Menschen töten und hunderte damit bedrohen und verletzen?

In der Schweiz, wo es nur Statistiken über Unfälle unter Hobby-Jägern gibt (durch Hobby-Jäger betroffene Privatpersonen also nicht erfasst werden!), gab es zwischen  2010 und 2013 vierzehn tödliche Jagdunfälle und rund 200 nicht tödliche Unfälle mit Jagdwaffen von total 1157 Unfälle, laut dem Büro für Unfallverhütung.

Hunde, die so aussehen, als ob sie beissen könnten, werden per Gesetz als gefährlich eingestuft, müssen einen Wesenstest machen, einen Maulkorb tragen und an der Leine geführt werden. Im Vergleich dazu geht der Gesetzgeber mit Hobby-Jäger ausgesprochen nachlässig um: Hobby-Jäger die Erholungssuchende in der Natur belästigen sowie gefährden und damit in Geiselhaft nehmen.

Zahlreiche scheinbar unbedeutende Aspekte der Hobby-Jagd haben negative Auswirkungen. So werden z. B. Eichelhäher und andere Vögel auch ihrer bunten Federn wegen abgeschossen, obwohl sie als Verbreiter von Samen für die Wiederansiedlung und Verjüngung eines Waldes unabdingbar sind. Der Eichelhäher ist den Hobby-Jägern ein Dorn im Auge, weil er ruft, wenn Gefahr droht und damit das Wild vertreibt, welches die Hobby-Jäger zur Strecke bringen wollen! Bedrohte Tierarten wie Feldhase, Birkhuhn, Alpenschneehuhn, Enten, Waldschnepfe usw. stehen in vielen Kantonen immer noch auf den Abschusslisten. Die Hobby-Jäger sind auch für die vielen Wildunfälle mitverantwortlich. Die Hobby-Jagd lähmt normalen Wirtschaftszweige. Hauptverursacher für Waldschäden ist der Jagddruck. Es gibt keine vitalen Wildtierbestände, weil es keine artgerechte Regulierung gibt. Jagd fördert kriminelle Energien wie Mauscheleien, Filz, Korruption, Alkoholprobleme, Waffenschmuggel, Wilderei usw.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Die Belastung durch die unzähligen Tonnen Blei und anderen hochgiftigen Schwermetalle, welche die Hobby-Jäger beim Waffengebrauch in der Natur zurücklassen, ist reiner Ökoterror. Bleimunition ist nicht nur für Menschen schädlich, es ist auch eine besonders grausame Form der Jagd. Verletzte und nicht gefundene Tiere leiden nicht selten nebst ihren Wunden an einer langsamen Bleivergiftung. Derart verseuchtes Aas schädigt Beutegreifer wie Fuchs, Luchs, Dachs, Wolf usw. Finnland, Dänemark, Holland usw. hat die Bleimunition längst verboten.

Die Natur würde auch nicht mehr durch die vielen oft illegalen Hochsitze verschandelt und einem Kriegsschauplatz gleichen. Mit der Initiative „Wildhüter statt Hobby-Jäger“ gibt es wieder mehr Ruhe und Frieden in der Natur. Unprofessionelle Hobby-Jäger würden durch verantwortungsvoll geschulte Wildhüter ersetzt.

Hobby-Jäger haben kein Anrecht auf Beute. Dubiose Hobby-Jäger rechtfertigen mantramässig ihr schäbiges Hobby damit, dass sie am Beute machen Freude haben – das Töten von Lebewesen also ihr Ziel ist.

Für mich ist jagen, als würde ich einen Apfel pflücken. – Redaktor und Jäger Karl Lüönd

Redaktor und Jäger Karl Lüönd

Was kann man von solchen Menschen schon erwarten, die den Unterschied zwischen einem Apfel und einem Fuchs oder Singvogel im Herz nicht erfassen können? In der heutigen Gesellschaft gilt, wer beim Töten nichts fühlt, ist schwer gestört.

Jagen ist kein existenzieller Trieb mehr zum Überleben. Der Hunger- und Dursttrieb kann in diesem eiszeitfreien Zeitalter ethisch korrekt befriedigt werden. Zudem gibt es Fleisch im Überfluss. Der Jagdtrieb als Unterhaltung ist ein archaisches Überbleibsel aus vergangener Zeit, wie Kannibalismus, Sklaverei, Feuer machen mit Steinen usw. – keine moderne Kultur! Der Mensch ist per se kein Jäger und somit auch kein Fleischesser. Sonst hätte ihn der liebe Gott mit Waffen wie Krallen oder Reiszähnen ausgestattet und vier Beine, die einen Körper tragen, der Fleisch auch roh verdauen kann. Zudem gefährdet Fleisch laut vielen Studien die Gesundheit der Menschen.

2014 feierte der Schweizerische Nationalpark sein 100-Jahr-Jubiläum. Der Park ist ein Stück Wildnis, das sich selber überlassen ist und wo niemand auf die Jagd geht. Das sei kein Problem, sagt Nationalparkdirektor und Wildbiologe Heinrich Haller:

Auch ohne Jagd habe es nicht plötzlich zu viele Füchse, Hasen oder Vögel. Die Erfahrung zeige, die Natur könne man sich selber überlassen.

Wildbiologe Heinrich Haller

Seuchen

Im Umfeld von Hobby-Jäger und Behörden beruht vieles auf Annahme und nicht auf Wissen sowie Gewissen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass selbst bei einem Abschuss von drei Vierteln eines Bestands im nächsten Jahr wieder die gleiche Zahl an Tieren da ist. Und so verhält es sich beispielsweise auch mit dem Fuchs. Je stärker Füchse also bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es.

Die schweizerische Tollwutzentrale folgert daher, dass eine jagdliche Reduktion von Fuchspopulationen offensichtlich nicht möglich und die Jagd zur Tollwutbekämpfung sogar kontraproduktiv sei. Wie wir heute wissen, konnten erst tierfreundliche Impfköder die Tollwut besiegen – sie gilt heute in der Schweiz und in weiten Teilen Europas als ausgerottet.

Es gibt weitaus mehr Zoonosen bei Heimtieren und Nutztieren. In der Regel stecken sich nur Hobby-Jäger mit einer Zoonose wie dem Fuchsbandwurm an. Etwa 5 – 10 Personen infizieren sich in der Schweiz pro Jahr mit dieser Leberkrankheit (Echinococcus multilocularis). Dies ist nicht mehr als früher, wo man weniger Füchse in den Städten vorfand. Das Immunsystem der meisten Menschen ist stark genug, um eine Infektion abzuwehren. In der Regel bilden sich die Larven des Fuchsbandwurms in der Leber von Mäusen und einigen Ratten. Frisst ein Fuchs die befallene Maus, entwickelt sich in seinem Darm wieder ein Bandwurm. Auch Katzen und Hunde, die Mäuse fressen, können so den Parasiten verbreiten, erkranken selbst aber nicht.

Das Infektionsrisiko ist für normale Waldbesucher minimal. Entgegen der vielen Gerüchte ist von keinem Fuchsbandwurm-Patienten bekannt, dass er oder sie sich durch Waldbeeren angesteckt hätte. Beeren, die hoch am Strauch hängen, scheiden als Infektionsweg aus. Es ist schwer vorstellbar, wie etwa Fuchskot an hoch hängende Beeren gelangen soll.

Auch in der Vergangenheit flackerte die Räude und Staupe lokal immer wieder auf und erlosch dann von selbst wieder. Vor allem dort, wo die Räude besonders stark um sich gegriffen hat, scheinen die Füchse eine zunehmende Resistenz gegen Neuinfektionen zu entwickeln. Da die Jagd den eigentlich gegebenen Überlebensvorteil für räuderesistente Füchse jedoch zunichte macht (ein Jäger sieht einem Fuchs seine Räuderesistenz schließlich nicht an), dürfte das Töten von Füchsen auch in dieser Hinsicht kontraproduktiv sein. Übrigens hat man bei der Staupe festgestellt, dass Wildtiere bereits Antikörper gebildet haben und die Gefahr somit marginal ist.

Räudemilben können sich in menschlicher Haut nicht weiterentwickeln und sterben ab. Eine Infektion mit der Räude (beispielsweise durch Kontakt mit infizierten Haustieren) ist daher nicht möglich. Allerdings kann Sarcoptes scabiei den Menschen befallen und eine kurzzeitige Erkrankung mit Juckreiz und kleinen Papeln auslösen. Diese sogenannte Pseudokrätze heilt auch ohne Behandlung nach wenigen Tagen ab.

Die Jagdverbände propagieren angesichts des Auftretens von Fuchsräude einmal intensivere Fuchsbejagung als Allheilmittel zur Bekämpfung der Infektionen. Ähnlich wie bei Tollwut und Fuchsbandwurm gibt es jedoch keinen wisschenschaftlichen Anhaltspunkt, warum noch erbarmungslosere Fuchsjagd die Ausbreitung von Zoonosen eindämmen soll – immerhin hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Reduktion der Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln nicht möglich ist. Zudem fördert die Bejagung Wanderbewegungen in Fuchspopulationen, wodurch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erkrankung – ähnlich, wie es für die Tollwut nachgewiesen ist und für den Fuchsbandwurm vermutet wird – eher steigen als sinken dürfte. Aber vielleicht ist das von den Jägern ja so gewollt, damit sie ihren debilen Hobbys weiterhin nachgehen können.

Eine Studie im Feldversuch um Nancy über drei Jahre belegt, dass durch die Bejagung des Fuchses weder die Fuchspopulation fällt, noch der Befall der Füchse mit dem Fuchsbandwurm vermindert wird. Die Verbreitung wird eher begünstigt. Auch bei der Tollwut war die Bejagung keine Lösung.

Der Fuchs als Mäusefresser verhindere zudem das Ausbreiten von Krankheiten wie Hanta oder Borreliose. So leben zum Beispiel im Stadtgebiet von Zürich rund 1’000 Füchse. Probleme mit der Hygiene gibt es dort keine, weil einfache Massnahmen wie Händewaschen ausreichen.

Wald

Wildverbiss entsteht hauptsächlich durch die Hobby-Jagd und durch touristische Erschliessungen des Waldes für Freizeitaktivitäten. Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten. Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd. Die Jagd ist meistens die Ursache angeblicher Probleme.

Auf der anderen Seite hört man seit Jahrzehnten von den Förstern, dass die Hirsche  den Schutzwald (hauptsächlich durch die Jäger dort parkiert) schädigen. Auch, weil ihre klassischen Einstandsgebiete im Winter rege von Sporttreibenden frequentiert werden. Die Tiere weichen aus in den Wald. Die hohen Wildbestände führen im Gebirge dazu, dass die Verjüngung des Waldes nicht mehr im erforderlichen Umfang sichergestellt werden kann. Schutzwälder drohen ihre Wirkung zu verlieren. Fast die Hälfte unserer Wälder schützen Menschen, Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren. Damit sie stabil bleiben, müssen sie sorgfältig gepflegt werden. Für die Schutzwalderhaltung und für Lawinenverbauungen leistet der Bund jährlich Millionensubventionen. Von 2008 bis 2012 subventionierte der Bund zum Beispiel die Schutzwaldpflege im Kanton Wallis mit 40 Millionen Franken. Der Kanton zahlte 44 Millionen und die Gemeinden weitere 16 Millionen. Insgesamt wurden in vier Jahren also 100 Millionen Franken nur im Wallis in den Wald investiert, genau dort, wo die JägerInnen Wildtiere parkieren!

Das Schälen und Fegen durch das Wild ist gesamt schweizerisch kein Problem, sondern regional. Wo Luchs, Fuchs, Wolf und andere Beutegreifer regelmässig vorkommen, werden weniger Schäden an der Waldverjüngung festgestellt, was Millionen Steuergelder erspart und für Wildhüter freimacht.

Aktuellen Erkenntnissen zufolge ist nicht der Wildverbiss für den Wald das Hauptproblem, sondern der asiatische Laubholzbockkäfer und die Kastaniengallwespe sowie der Klimawandel. Die Holzvorräte der Schweiz gehören zu den höchsten in Europa.

Wenn Hobby-Jäger nicht ständig ihren primitiven Tötungsdrang befriedigen dürften, gäbe es gar keine Probleme bei der Bestandesgrösse von Hirsch und Reh – weil es dann genügend Beutegreifer gäbe und somit auch weniger Wildverbiss. Die Schäden durch Verbiss sind im Vergleich zum Nutzen der Wildtiere marginal. Der Mensch richtet immer noch am meisten Schäden an und nimmt den Wildtieren den Lebensraum.

Für echte Hege genügt eine Handvoll Wildhüter wie das Beispiel Genf zeigt. Die Wildtiere wären keine Schiessbudenfiguren mehr für ein sinnfreies Brauchtum. Als Handwerk kann man die Jagd in diesem Zusammenhang nicht bezeichnen.

Recht

Hobby-Jäger schaffen keinen Lebensraum für Wildtiere, sondern Tötungsgelegenheiten für sich. Hobby-Jäger sind jeden Monat im Jahr dabei Wildtiere zu stören und zu belästigen. Wildtiere mögen keine Jäger.

Vom Bundesrecht her muss kein Kanton in der Schweiz die Jagd vorsehen. Es ist das Recht der Kantone zu entscheiden, ob die Jagd zugelassen wird oder nicht. Entscheidet sich ein Kanton gegen oder auch nur teilweise gegen die Jagd, kann er dies laut Bundesverfassung frei tun. Der Kanton Genf hat sich längst für diesen vorbildlichen Weg entschieden. Viele Kantone verbieten heute schon örtlich die Jagd anhand Jagdbanngebieten, Wildasyle usw.

Auch JagdSchweiz weiss, dass sich Wildtierbestände grundsätzlich – auch in unserer Kulturlandschaft – von selber regulieren würden.

Jagd Schweiz

Durch das sorglose Zerschiessen der wild-biologisch wichtigen Sozialstrukturen jagdbaren Arten wird auch die Genetik der Tierpopulationen nachhaltig geschädigt. Das Wort “Nachhaltigkeit” wird von Hobby-Jägern missbraucht, um Unrecht zu legitimieren. Wenn es eine sinnvolle Wildtierregulierung durch die Jagd gäbe, müsste man den Wildbestand nicht jedes Jahr wieder mit brachialer Gewalt von vorne dezimieren.

Für die meisten jagdlichen Massnahmen gibt es keinen vernünftigen Grund. Dies belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Weil Hobby-Jäger ihrer Lust am Töten und dem Trophäenkult dennoch nachgehen wollen, tischen sie uns seit Jahrzehnten allerhand „Jägerlatein“ auf, mit Folgekosten in Millionen Höhe für die Gesellschaft und zum Leidwesen der Wildtiere und des Naturschutzes. Dies will die Initiative “Wildhüter statt Jäger” ändern.

Finanzen / Kosten

In Genf kostet das seriöse Wildtiermanagement den Steuerzahler nicht mal eine Tasse Kaffee pro Jahr. Zudem erwirtschaften die staatlichen Wildhüter durch den Verkauf von Wildbret Einnahmen. Das Fleisch wird nicht mehr privat weitergegeben, sondern an die Bevölkerung abgegeben. Die Genfer setzen mit den Umwelthütern auch das Tierschutzgesetz um, denn niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen. Würden wieder zweifelhafte Amateure in Genf im Wildtiermanagement tätig, wären die Kosten auch nicht tiefer, da die ja wie in den anderen Kantonen intensiv betreut und kontrolliert werden müssten. Wildhüter übernehmen auch einige Arbeiten der Polizei und entlasten diese somit.

Was früher in Genf hunderte Hobby-Jäger schlecht gemacht haben, erledigen heute rund 11 Wildhüter nebst vielen anderen Aufgaben vorbildlicher. Mit mehr Wildhütern die nur therapeutisch neben Fuchs, Luchs, Wolf, Greifvögeln usw. eingreifen, hätten die Kantone wieder Ordnung, Biodiversität und mehr Schutz vor Naturgefahren. Dem Steuerzahler würden vermutlich hunderte Millionen von Franken erspart, welche der Bund, Kantone und Gemeinden in die Walderhaltung pumpen, dort wo die Problemjäger die Wildtiere züchten.

Gäbe es weniger Problemjäger, die Naturnutzungsgedanken hegen, könnten sich auch wieder mehr friedfertige Menschen dem Naturschutzgedanken widmen – Menschen, die Arten – Flora und Fauna  – mit Respekt, Anstand und Fairness pflegen und Wildtiere nicht zum Spass abschlachten.

Jäger argumentieren gerne mit den vielen unbezahlten Arbeitsstunden die sie leisten. Überprüfen lässt sich das freilich nicht genau und vieles ist auch nur Jägerlatein. Schätzungen zufolge erfolgt 85 % aus reinem Eigeninteresse wie Öffentlichkeitsarbeit, Restaurantbesuche, Jagdhornblasen, Missionieren im Schulwesen, Waffenpflege, Wildtiere belästigen, Anlegen von Schussgelegenheiten, Trophäenschauen, Abschussrampen erstellen und andere Nichtigkeiten. Wäre dem nicht so, müsste irgendwo innerhalb der Schweiz eine zweite paradiesische Schweiz sein, mit unzähligen Biotopen, Hecken, Artenvielfalt, Biodiversität, Waffenruhe usw. Dass Jäger sich besonders für die Renaturierung von Flussbetten oder zum Schutz von Hochmooren usw. etwas aktiv beitragen, ist auch nicht bekannt.

Tierrechte:

Die gängigen Jagd-Gesetze haben wenig mit Ethik und Moral zu tun – ja, sie widersprechen sogar diametral dem schweizerischen Tierschutzgesetz z. B. Art 4: Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten. Das Misshandeln, Vernachlässigen oder unnötige Überanstrengen von Tieren ist verboten.

Einige Vorteile in Stichworten:

  • Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates und nicht Jägerbanden
  • Bessere Bildung, Forschung, Wildbiologie und Wissenschaft statt Jägerlatein
  • Gerechtigkeit und Verantwortung gegenüber der Natur und Tierwelt
  • Jäger verstossen mit ihren Jagdmethoden – und Leidenschaft notorisch gegen schweizerische Tierschutzgesetze, Wildhüter nicht
  • Wildhüter haben eine ganz andere Motivation als Jäger. Das sagt schon das Wort.
  • Erholung und Tourismus, Touristische Aufwertung des Branding Swissness
  • Zürcher Tierschutz Vorbild für andere Kantone und Länder (wie der Kanton Genf) im Jagdwesen
  • Kein Blutgeld in den Staatskassen von den JägerInnen (weltweit einmalig)
  • Eindämmung des jägerisches Sektentums (Jägerlatein) – Kult des sinnlosen Tötens und Gewalt
  • Zerschlagung des kriminalisierten Jägersystems (weniger Gesetzesübertretungen wie Verstösse gegen das Jagdrecht, Wilderei, Waffenschmuggel, Umweltdelikte, Tierschutzverstösse, Verkehrsdelikte, Korruption usw. der JägerInnen) Kanton Graubünden z. B. pro Jahr über 1’000 Anzeigen und Bussen gegen die Jäger (2015: 1298 Anzeigen und Bussen). Zürich macht keine Statistik
  • Entlastung der Ermittlungsbehörden, Staatsapparat, Staatsanwälte, Gerichte, Rechtswesen (tausende von Gesetzverstösse, Anzeigen, Ordnungsbussen usw. gegen die JägerInnen jedes Jahr in der Schweiz)
  • Entlastung Zeitaufwand und Kosten für die Behörden, Politiker usw. (Jagdrevisionen, Überwachung, Monitoring,  Motionen, Gesetze, Kadaverbeseitigung usw.)
  • Entlastung des Gesundheits- und Versicherungswesen bzw. Beiträge
  • Entlastung für den Steuerzahler (Wald, Landwirtschaft usw.)
  • Weniger Personenunfälle mit Jäger-Waffen. (2010 bis 2013 vierzehn tödliche Jagdunfälle und rund 200 nicht tödliche Unfälle mit Jägerwaffen von total 1157 Unfälle) ohne Privatpersonen dazugerechnet laut BFU
  • Initiative fördert gute Arbeitsplätze für Wildhüter und spart xxx Millionen anderswo
  • Mehr Umweltschutz statt Umweltschmutz (toxische Munition, illegale Hochsitze, Autolärm und Verkehr in der Natur, Ressourcenverschwendung, bleiverseuchte Schiessanlagen usw. der JägerInnen)
  • Nachweislich weniger Wildunfälle (rund 60 Personen pro Jahr verletzt und Personen- und Sachschaden von 40 – 50 Millionen Franken). Was man sieht, überfährt man nicht
  • Gewaltprävention, Tier- statt Täterschutz, weniger Gewalt, Waffen und Terror in der Gesellschaft. Gewalt gegen Tieren geht oftmals nahtlos zu den Menschen über
  • Kinder- und Jugendschutz vor JägerInnen und dem Jägerlatein
  • Mehr Wildtierbeobachtungen, Artenvielfalt und Biodiversität für die Bevölkerung wie z. B. im Kanton Genf, Nationalpärke oder andere jagdfreie Gebiete
  • Aufwertung von Ethik, Moral, Fairness und Sicherheit in der Kulturlandschaft
  • Weniger Jagd-Hunde-Missbrauch und derer Manipulation
  • Keine tierquälerische jagdlichen Infrastruktanlagen mehr (Schliefenanlagen, Wildschweingatter usw.
  • Weniger Tierquälerei wie Trophäenjagd, Baujagd, Treib und Drückjagden, Sonderjagden usw.
  • Keine Haustierabschüsse mehr
  • Weniger Verbissschäden im Wald und Landwirtschaft
  • Weniger Pestizide und Gifte in der Landwirtschaft wegen Mäuseplagen aufgrund fehlender Füchse usw.
  • Weniger Alkohol und Betäubungsmittelmissbrauch auf der Jagd. Wildhüter dürfen während der Arbeit keinen Alkohol konsumieren. Der Flachmann und Zielwasser ist ständiger Begleiter der Jäger. Jäger wehren sie gegen Alkoholverbot auf der Jagd.
  • Öffentliche Sicherheit für die Bevölkerung, Freizeitaktivisten, Spaziergänger usw.
  • Keine Jagd auf privatem Boden (muss nicht geduldet werden, laut europäischem Gerichtshof für Menschenrechte
  • Jagdverbot ist auch für das Seelenheil der Jäger gut. Die heutige „Jagd“ ist auch ein krankhaftes Verhaltensmuster (Wer sinnlos tötet, schützt nicht und der Gesellschaft nützt es nichts)
  • Wildhüter, Polizisten, Soldaten werden mit 65 Jahren pensioniert. Hobby-Jäger gehen mit 75 noch mit Schusswaffen ihrer leidenschaffenden Schiesskultur nach
  • Weniger Grundwasserverseuchung und Munitionsreste der Jäger in der Natur
  • Weniger Schiesslärm für die Bevölkerung
  • Z. B. Feldhasendichte im Kanton Zürich mit Jäger bei 1.0 pro 100 Ha oder ausgestorben. Im Kanton Genf mit Wildhütern 17.7 Feldhasen pro 100 Ha usw.
  • Kanton Zürich ist rückständig bei tierquälerischen Jagdmethoden z. B. Baujagd, Treibjagd, Munition usw. Kanton Thurgau hat Baujagd verboten, Genf seit 40 Jahren Jagdverbot usw.
  • Gesundheitswesen: Verarbeitetes Wildbret ist weder Bio noch ein hochwertiges Lebensmittel (insbesondere jenes aus Treib- und Drückjagden) sondern macht krank und ist laut WHO in der gleichen Giftklasse wie Zigaretten, Arsen oder Asbest. In Kanada ist es verboten, Wildfleisch der Jäger in Restaurants oder Geschäften zu verkaufen, weil es nicht als nahrungsmitteltauglich klassifiziert wird
  • Waffen sind keine Spielzeuge und Wildtiere keine Schiessbudenfiguren
  • Wildhüter haben eine umfangreichere sowie sinnvollere Ausbildung und ganz andere Motivation als Jäger.
  • Wildtierbestände können sich wieder auf natürliche Weise selbst regulieren
  • Wildtiere werden wieder vermehrt Tagaktiv, sicht- und erlebbar, was nicht nur die Bevölkerung erfreut
  • Im Kanton Zürich gibt es nach Jahrzehnten mit den Jägern kein einziges vom BAFU anerkanntes Wildschongebiet
  • Jagd ist kein wissenschaftliches Wildtiermanagement
  • Was früher schon im Kanton Genf über 400 Hobby-Jäger auch auf Kosten der Wildtiere, Tierschutzes, Ethik, Sicherheit und Bevölkerung unbefriedigend gemacht haben, erledigen heute 11 Wildhüter, die sich drei Vollzeitstellen teilen und nur eine davon ist für jagdliche Tätigkeiten vonnöten.
  • Der Kanton Waadt ist doppelt so gross wie der Kanton Zürich und hat 50 % weniger Hobby-Jäger
  • usw.