Eine Studie im Auftrag von Greenpeace Schweiz zeigt erstmals, wie stark Werbung das Klima und die Umwelt belastet, indem sie den Konsum ankurbelt.
Bis zu 7 Prozent der Schweizer Treibhausgasemissionen (inkl. Importen) werden indirekt durch Werbung verursacht. Am meisten Werbung in der Schweiz schalten Migros und Coop. Greenpeace Schweiz fordert von ihnen einen Werbestopp für klima- und umweltschädliche Produkte.
Werbung beeinflusst Kaufentscheide und führt zu mehr Konsum. Das Forschungs- und Beratungsbüro Infras hat für Greenpeace Schweiz erstmals berechnet, wie viel CO2-Emissionen und Umweltbelastungen der werbebedingte Mehrkonsum in der Schweiz verursacht. Das Resultat: Bis zu 7 Prozent der Schweizer Treibhausgasemissionen (inkl. Importen) sind auf Werbung zurückzuführen. Bei der Umweltbelastung sind es bis zu 10 Prozent.
Am meisten Geld für Werbung geben Migros und Coop aus. 2021 gaben die beiden Grossverteiler 385 Mio. (Coop), bzw. 241 Mio. Franken (Migros) für Supermarktwerbung aus. Inklusive Tochtergesellschaften verantworten sie 16 Prozent der werbebedingten Emissionen der Schweiz.
Die Studie zeigt auch: Nicht jeder Werbefranken, den Migros und Coop ausgeben, belastet das Klima und die Umwelt gleich stark. Ein Werbefranken für Tierprodukte verursacht viermal mehr Treibhausgasemissionen als ein Werbefranken für vegane Ersatzprodukte. Im Jahr 2021 bewarb die Coop-Gruppe Tierprodukte mit rund sechsmal mehr Geld als vegane Ersatzprodukte, die Migros-Gruppe mit ungefähr dreimal mehr.
Gerade während der Grillsaison liefern sich Migros und Coop jede Woche eine Rabattschlacht. 151 Grill-Aktionen bot Migros, 161 Coop in einer dreimonatigen Untersuchungszeit an. 20, 30, 40 oder gar 50 Prozent günstiger verkauften sie Steaks, Flügeli oder Rips.
Mit Aktionen werden am häufigsten Schweizer Fleischartikel ohne Label beworben. Die Kritikpunkte von Umwelt- und Tierschutzorganisationen lassen sich somit bestätigen.
Keine Werbung für klima- und umweltschädliche Produkte
«Coop und Migros haben durch ihre Werbung einen grossen Einfluss auf unser Konsumverhalten. Anstatt nur mit dem Finger auf uns, ihre Kunden zu zeigen, müssen die beiden Detailhandelsriesen ihre Verantwortung übernehmen. Mit Blick auf die Studienergebnisse sind ihre überproportional hohen Werbeausgaben für Tierprodukte nicht zu verantworten», sagt Barbara Wegmann, Expertin für Konsum und Werbung bei Greenpeace Schweiz.
«Wir fordern von Migros und Coop, dass sie umfassende und verbindliche Werbereglemente erlassen. Das Ziel: Ein Werbestopp für klima- und umweltschädliche Produkte.»
Fleisch sei viel zu billig, was den hohen Fleischkonsum künstlich aufrechterhalte, kritisieren verschiedene Umwelt- und Tierschutzorganisationen wie etwa Greenpeace. Sie sehen die Grossverteiler in der Verantwortung. Nach Ansicht von WWF Schweiz bilden die Preise die tatsächlichen Kosten zu wenig realistisch ab.
Schliesslich gingen die grosse Mehrheit der in der Landwirtschaft entstehenden Treibhausgasemissionen auf die Fleischproduktion zurück. «Zudem werden für die Tierfutterproduktion Wälder abgeholzt, Wassermangel gefördert und grosse Schäden für die Menschen und Tiere vor Ort angerichtet.»
Sie können mit Barmherzigkeit allen Tieren und unserem Planeten helfen. Wählen Sie Mitgefühl auf Ihrem Teller und in Ihrem Glas. Go Vegan. |