Unkultur

Tote Kälber auf dem Transport zu den spanischen Urlaubsinseln

Extreme Transportzeiten, keine Pausen, lange Wartezeiten, schlechte Versorgung und Überladung.

Jede Woche werden Kälber vom spanischen Festland auf die Kanaren transportiert.

Die Überfahrt dauert mehr als 50 Stunden. Die nur wenige Monate alten Tiere stehen tagelange auf dem Lkw: Ohne Futter, ohne ausreichend Wasser, ohne saubere Einstreu bei Außentemperaturen weit über 30 °C. Diese Strapaze überleben nicht alle Tiere, wie die Tierschutzorganisationen Animals‘ Angels und ANDA in ihren Einsätzen vor Ort dokumentieren konnte. Unterstützt werden diese Transporte durch Subventionen durch die Europäische Union und Schlachtprämien.

Die Nachfrage nach Fleisch auf den spanischen Inseln ist besonders zur Urlaubszeit hoch. Statt Fleisch zu befördern, werden lebende Mastrinder mit Lkw’s und der Fähre über mehrere Tage transportiert, nur mit dem Ziel sie vor Ort zu schlachten. Der Transport der Tiere wird von der Europäische Union subventioniert. Zusätzlich gibt es für jedes Tier eine Schlachtprämie. Deswegen ist es trotz des hohen Aufwandes ein lohnendes Geschäft.

„Nur ein totes Rind ist ein guter Transport“ erzählt ein Fahrer den Tierschutzorganisationen Animals‘ Angels und ANDA, die in den spanischen Häfen und auf den Kanaren die Tiertransporte kontrollieren. Im Sommer 2022 und Juni 2023 finden sie erschütternde Zustände auf den Transporten vor: tote Kälber, Temperaturen bis 39 °C im Inneren der Lkw, kein Futter, zu wenig Wasser und von Exkrementen durchnässte Einstreu. Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Langstreckentransporte im höchsten Mass belastend für die Tiere sind. Besonders bei hohen Temperaturen haben die Tiere in der Enge der Transporte keine Chance, sich auszuweichen und ihre Körpertemperatur zu regulieren. In aller Regel können die Tiere sich nicht hinlegen ohne die Gefahr niedergetrampelt zu werden. So führt der ständige Bewegungsausgleich im Stehen auf dem schwankenden Schiff schnell zur völligen Erschöpfung. Hinzu kommen Durst, Hunger und der beißende Geruch von Ammoniak.

Die Mastkälber stammen aus ganz Europa, zum Beispiel Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Irland und Dänemark. Die meisten von ihnen haben bereits mindestens einen Langstreckentransport erlebt, entweder im Alter von nur wenigen Wochen zur Mast oder sie treten den langen Weg zu den Spanischen Häfen kurz vor der Überfahrt an. Das bedeutet, dass viele schon tagelange unterwegs sind, bevor sie die Fähre erreichen. Auf den Kanaren angekommen geht die Tortur oft weiter: lange Wartezeiten, Umladungen auf kleinere Lkw oder Insel-Hopping von den Hauptinseln auf eine der kleineren Kanaren verschlimmern die Situation für die Tiere erheblich.

Nach der EU-Tierschutztransportverordnung dürfen Rinder maximal 29 Stunden am Stück transportiert werden. Danach müssen sie für 24 Stunden vom Lkw entladen und versorgt werden. Die Zeit auf der Fähre wird jedoch als Neutralzeit angesehen, die nicht zur Transportzeit hinzugerechnet wird -obwohl die Tiere auf dem Schiff in dem Lkw verbleiben müssen.

In ihrem gemeinsamen Positionspapier zur Überarbeitung der EU-Rechtsvorschriften für Tiertransporte fordern Deutschland, die Niederlande, Belgien, Dänemark und Schweden die Einführung einer maximalen Beförderungsdauer von acht Stunden für alle zur Schlachtung bestimmten Tiere sowie dass die in einem auf ein Schiff verladenen Lkw zugebrachte Zeit nicht als Ruhezeit, sondern als Beförderungszeit betrachtet wird.

Durch unsere Berichte ist auch das Spanische Ministerium auf die Missstände auf den Transportwegen vom Festland auf die Kanaren aufmerksam geworden. Es hat angekündigt für 2023 alle Transporte rückwirkend zu kontrollieren. Des Weiteren sollten zusätzliche Kontrolldokumente mitgeführt werden.

Wir begrüssen diese Forderungen und die zusätzlichen Kontrollen sehr. Es ist höchste Zeit, dass den qualvoll langen Schlachttiertransporten ein Ende gesetzt wird.

Sie können mit Barmherzigkeit allen Tieren und unserem Planeten helfen. Wählen Sie Mitgefühl auf Ihrem Teller und in Ihrem Glas. Go Vegan.

18 Kommentare

  1. Elisabeth Cortinas Antwort

    Wo bleibt der Tierschutz? Es ist unerträglich was einige Menschen den Tieren antun.Ich esse kein Fleisch mehr.Es sind fühlende Wesen und schmerzempfindlich wie wir und ich glaube,dass sie viel liebenswürdiger sind als die meisten Menschen.

  2. Barbara Moretti Antwort

    Aber den Wolf nennt man böse..! Das einzig Böse in dieser Welt ist der Mensch..!!

    • Sie haben so Recht, Frau Moretti. Die Bestie Mensch richtet so schlimme Dinge an. Ich kann es nicht fassen, dieses Leid. Ich würde immer das Gleiche mit diesen „Menschen“ machen. Nur das würde helfen. .

  3. Da ist man einfach nur sprachlos und unglaublich wütend!! Das wäre alles vermeidbar!! Man kennt dieses Problem schon lange, nicht nur im Fall Kanaren! Ich bin in den Ferien schon seit Jahren fleischlos „unterwegs“ und geniesse in dieser Zeit das Früchte und Gemüse Angebot! Zuhause beziehen wir nur noch Fleisch direkt vom Produzenten – entweder Hoftötung oder kurzer Schlachtransport zum nächsten Metzger! Das ist noch Vertretbar mit dem Gewissen, auch wenns etwas mehr kostet, aber ich spare nicht wenns Tierquälerei vermeidet!!!
    Danke für solche Schockbeiträge, die Menschheit muss endlich aufwachen, umdenken und handeln!!!

  4. 😭😭😭😭🤔😈🙈 was für eine brutale politik hoff die armen tiere schlagen zurück . Alles in eu nur blabla mein ❤️ tut weh. 😭🙄😭

  5. Solche Marathontransporte sind in d. Schweiz unmöglich, da müssen die Betroffenen Behörden unter Druck gesetzt werden, wo ist da Peta?? u. vor allem sollen f. solche diese EU Gelder gestrichen werden.
    Ich esse sehr gerne Fleisch aus der Schweiz – versteht sich.

    • Vin wegen in der Schweiz unmöglich bei uns gehen die månnlichen Kålber genauso auch nach Spanien es wurde erst kūrzlich ein Lastwagen enddeckt in der Schweiz der auch ūberladen und defekte Tiere hatte….und das sogenannte nicht mehr Kūckensterben der månnlichen Kūcken genauso ein Hohn..werden lebend in Kisten ins Ausland transportiert und halt dann da geschlachtet das heisst dūrfen noch långer Stress kein Futter und Wasser haben

    • Maria Bergmüller Antwort

      Es muss endlich auf EU Ebene gehandelt werden! Wie können solche Qualtransporte von der EU subventioniert werden? Das ist Wahnsinn!!! Fordern wir gemeinsam die EU Politikerinnen u. Politiker auf, PER GESETZ einen SOFORTIGEN STOPP dieses Qualtransporte zu vollziehen!

  6. Kerstin Paustian Antwort

    Grauenvoll, Tiere können nie so lange auf einer Stelle stehen wg Durchblutungsstörungen in den Hufen.
    Bitte Tiertranspote stoppen. Geschlachtetes Fleisch kann auch transportiert werden

  7. Angelika Rapold Antwort

    Geht einfach nicht mehr zu den Kanareninseln.Keine Touristen,keine Massentiertransporte.
    Ich hoffe sehr,dass diese Politiker dafür grade stehen müssen.Vielleicht werden Sie im nächsten Leben auch so transportiert.
    Denkt nach,ein Tier ist ,sobald es getötet wird,ein Kadaver(Leiche).Sowas isst
    man(n )nicht.

  8. Joseph Bernetseder Antwort

    Unermessliches Leid was diese Tiere ausstehen müssen . Das gleiche sollten diese Politiker die diese Gesetze machen auch einmal mitmachen . Ich bitte alle weniger Fleisch zu essen . Ich werde das ab jetzt auch tun . Und wir werden dadurch gesünder leben .

  9. Brigitta Brunner Antwort

    Unfassbar was da abgeht und endlich soll man da den Riegel schieben! Stellt euch vor eingezwängt bei Hitze, kaum platz ohne Wasser/Futter. Was sind das für Menschen oder Politiker ? Kotze 😡

  10. Straif Christine Antwort

    Es ist unerträglich sowas zumachen reine Tierquälerei
    Sollen die was die Gesetze machen selber bei 30′ transportiert werden ohne Wasser Nahrung
    Warum müssen sie lebendig transportiert werden?????? Bitte reduzieren sie den Fleischkonsum Danke

  11. Baldowski Esther Antwort

    Ja es ist unerträglich, es wird immer nur geredet, gemacht wird nichts
    Wir sollten alle in der EU auf die Strasse gehen und uns für dieses unerlässliche Leid einsetzen.

  12. Die Tatsache das die Rinder solchen Belastungen ausgesetzt sind ist kaum erträglich. Danke für die Aufklärung. Ich bin dankbar für jeden Menschen der endlich die Konsequenzen daraus zieht und kein Fleisch mehr isst.

    • Wo sind hier unsere “ Klimakleber“? Da wird vor Ort nicht so ein Aufstand gemacht! Ach stimmt,sind ja „nur “ Tiere! Wir sind es hierbei genauso der nächsten Generation schuldig ,das Leben zu achten!Und die Werte auch unseren Kindern zu vermitteln! Ich empfehle jedem der es anders sieht den Selbstversuch! Stundenlang,bei fast 40 Grad,ohne Wasser mit wenig Platz! Und dann noch Kälbchen! Würde ich doch mit meinem Baby/ Kind auch nicht machen! Ich könnte einfach nur kotzen!Man muss da dringend zusammen halten,und was tun,sonst wird das nichts!

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