Jagd

Tierschutzpartei in Stadtregierung in Holland

Zum ersten Mal in der Geschichte der Tierrechtsbewegung ist eine Tierschutzpartei Teil einer Regierung.
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Ein Novum für politische Parteien, die sich für Tierrechte, Natur und Umwelt einsetzen.

Die niederländische Partei für die Tiere hat bei den Kommunalwahlen im vergangenen Frühjahr stark zugelegt. In vielen Gemeinden hat sich die Zahl der gewählten Ratsmitglieder verdoppelt. In mehreren grossen Städten konnte die Partei sogar beeindruckende 10 % der Stimmen auf sich vereinen. Nach erfolgreichen Verhandlungen wird die Partei für die Tiere nun in zwei grossen niederländischen Städten in den täglichen Gemeinderat einziehen: Arnheim und Groningen. In Amersfoort und Almere sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen: Die Partei für die Tiere hat immer noch die Chance, auch in diesen Städten mitzuregieren.

Dass es der Partei für die Tiere gelungen ist, den Verhandlungen einen deutlichen Stempel aufzudrücken, lässt sich an den Koalitionsvereinbarungen ablesen, die gemeinsam mit verschiedenen anderen Parteien in den beiden Kommunen vorgelegt wurden. In beiden Fällen zeigen die kommunalen Pläne eine soziale, weltumspannende Vision und betonen nachdrücklich, wie wichtig es ist, den Umgang mit Tieren, Natur und Umwelt zu verbessern. Beide Koalitionen versprechen, das Wirtschaftswachstum nicht mehr als Ziel an sich zu verfolgen, sondern sich auf das Wohlbefinden und den Wohlstand von Mensch und Tier zu konzentrieren und dabei die Grenzen der Erde einzuhalten.

Sich auf lokaler Ebene für Menschen, Tiere und den Planeten einsetzen

Auf lokaler Ebene bedeutet dies eine Politik, die Chancengleichheit für alle fördert, mehr in den Tierschutz investiert und das Ausmass der Klima- und Biodiversitätskrise anerkennt und entsprechend handelt. Es geht um Massnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs, der Pestizide und der Überdüngung, um Investitionen in den Übergang zu pflanzlichen Lebensmitteln und um die Verkürzung der Kette vom Bauernhof bis auf den Tisch. Es bedeutet Pläne, die die Natur, den Tierschutz und ökologische Werte stärken und sich für tierfreundliche Lösungen in Situationen entscheiden, in denen sich Mensch und Tier in die Quere kommen.

«Ein klarer Sieg für die Tiere«, so die Partei für die Tiere in Arnheim. «Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Standpunkte unter anderem zur Jagd, zur Tierquälerei und zur pflanzlichen Ernährung in die Vereinbarung aufgenommen wurden«. Auf Grundstücken, die der Gemeinde gehören, wird die Jagd verboten, und anderswo wird davon abgeraten. Ausserdem werden von der Gemeinde organisierte Mittag- und Abendessen standardmässig auf pflanzlicher Basis zubereitet.

In Groningen stellt die Partei für die Tiere sogar den ersten Beigeordneten für die «Eiweißumstellung«, der Teil eines Ressorts ist, das auch Natur, Tiere und Kultur umfasst. Sie will den Übergang zu einer pflanzlicheren Ernährung bei den Verbrauchern anregen und Landwirte unterstützen, die auf eine nachhaltige Landwirtschaft umstellen wollen. Schliesslich ist die Verringerung der Tierhaltung entscheidend für die Bewältigung der Klimakrise, den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die Wiederherstellung der Natur.

«Wir sind davon überzeugt, dass wir die Notwendigkeit, unser Verhältnis zu Tieren, Natur und Umwelt zu ändern, deutlich gemacht haben«, erklärt die Partei für die Tiere in Groningen. «Natürlich werden wir kritisch bleiben. Eine treibende Kraft für Veränderungen zu sein, hat weiterhin oberste Priorität.«

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