Kunterbunt

Thailand: Verstörte Affen in Kokosindustrie eingesperrt und gequält

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Affen rennen an kurzen Ketten im Kreis, sind im Regen in enge Käfige gesperrt und müssen angekettet auf Bäume klettern, um Kokosnüsse in Thailand zu pflücken: All das dokumentierte PETA Asien im Zuge ihrer ersten Undercover-Ermittlung zum Missbrauch von Affen in der thailändischen Kokosnussindustrie. 

Einige der besuchten Betriebe beliefern Aroy-D und Chaokoh – zwei Marken, die unter anderem auch in deutschen Supermärkten verkauft werden. PETA Deutschland hat zahlreiche Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte über die Missstände informiert. Die kontaktierten deutschen Unternehmen versichern, dass keine Affen für die Gewinnung ihrer Kokosnussprodukte eingesetzt würden, obwohl PETA Asien dies auf nahezu allen kontrollierten Farmen beobachtete. Die Tierrechtsorganisation appelliert wegen der versteckten Ausbeutung von Affen an die Unternehmen, neben Kokosprodukten dieser beiden Marken auch andere Produkte mit Kokos aus Thailand auszulisten und auf Lieferanten aus Brasilien oder Hawaii auszuweichen, die offenbar tierfreundliche Erntemethoden nutzen.

Affen sind neugierige, hochintelligente Tiere, die für die Kokosernte ihrer Freiheit beraubt und rücksichtslos ausgebeutet werden. Sie haben keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten und selbst der Kontakt zu Artgenossen wird ihnen verwehrt“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA Deutschland. „PETA appelliert an alle Menschen, keine Produkte zu kaufen, die Kokos aus Thailand enthalten. Denn dieses Kokos könnte von einem missbrauchten Affen beschafft worden sein.“

Im Juli 2019 besuchten PETA Asiens Augenzeugen in Thailand vier „Affenschulen“, acht Farmen und einen Kokosnuss-Pflückwettbewerb. Dort wurden Affen – die Berichten zufolge unter anderem illegal als Babys in freier Wildbahn gefangen wurden – gezwungen, Kokosnüsse für den Export in die ganze Welt zu pflücken. Auch Deutschland importierte 2018 fast 511 Tonnen thailändischen Kokos. Während der Recherche wurden bei den Tieren Verhaltensstörungen beobachtet, was auf extremen Stress hindeutet. Ein angebundener Affe kaute an seinem eigenen Arm. Ein an einem Seil angebundener Affe versuchte während des Trainings panisch schreiend, wegzulaufen. Ein anderer, der in einem Käfig auf der Ladefläche eines Fahrzeugs eingesperrt war, rüttelte immer wieder an den Gitterstäben – ein verzweifelter und doch vergeblicher Versuch, zu entkommen. Affen waren an alten Autoreifen in der Nähe von Müll angekettet oder in Käfige gesperrt, die kaum größer waren als sie selbst.

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