Die grösste menschengemachte Gefahr für Igel geht weiterhin von Autos aus. Die Rasenmäher-Roboter gefährden auch andere Tiere. Demnach sind besonders auch junge Hasen in Gefahr, wenn die Maschine über einen Bau fährt.

Während Amerikaner über ihre Rasenflächen noch immer ihren Rasenmäher schubsen oder fahren, haben viele Europäer diese Verantwortung an Roboter abgegeben. Diese automatischen Mäher schlingen sich um das Grundstück und halten das Gras geschnitten und ordentlich.

Die Mähroboter sind so programmiert, dass die Rasenflächen gut gepflegt werden. Normalerweise laufen sie jeden zweiten Tag, gleiten leise, schneiden Gras ab und kehren nach einer Runde zu einer Ladestation zurück. Der weltweite Verkauf der Mähroboter soll bis 2023 3 Milliarden US-Dollar übersteigen.

Kein Land hat eine höhere Dichte von Rasenmäher-Robotern als die Schweiz. Für immer mehr Igel – eines der ältesten Säugetiere der Welt – ist das fatal. Am häufigsten erwischt es im Herbst Jungigel. Die Roboter-Hersteller versprechen, weniger gefährliche Automatenmäher zu entwickeln.

Konkret warnt die Igelstation Winterthur in der Schweiz davor, dass die autonomen Gartenpfleger eine immer grösser werdende Gefahr für Igel sind. Man dokumentierte neben Schnittwunden teilweise auch Skalpierungen, abgetrennte Gliedmassen oder gar aufgeschlitzte Bäuche.

Die Dunkelziffer an betroffenen Igeln könnte deutlich höher liegen, vermutet man. Denn jene Tiere, die bei der Begegnung mit dem Mäher zu Tode kommen, würden gar nicht erst zur Igelstation gebracht.

Roboter oft zu einfach gestaltet

Den Igeln wird dabei ihr natürliches Angstverhalten zum Verhängnis. Im Bedrohungsfall ergreifen die eher behäbigen Bodenbewohner in der Regel nicht die Flucht, sondern rollen sich zusammen, um empfindliche Körperstellen mit ihrem mit Stacheln bewachsenen Rücken zu schützen. Hinzu kommt, dass die Sensorausstattung von Mährobotern meistens sehr einfach gehalten ist. Sie können grossen Objekten, etwa Bäumen, ausweichen, kleinere Tiere – etwa Jungigel – aber „übersehen“.

Roboter-Rasenmäher
Roboter-Rasenmäher

Beim Hersteller Husqvarna will man sich des Problems annehmen. Neben dem Einsatz von schwenkbaren Klingen, die mit weniger Kraft schneiden, als fixierte Messer, arbeitet man an zwei technischen Lösungen. Günstigere Roboter sollen künftig eine Art „Besen“ besitzen, mit dem kleinere Objekte zur Seite geschoben werden. Die High-End-Lösung besteht hingegen nach einer Kamera, über die Tiere in der Nähe des Roboters erkannt werden können.

Änderungen in der Art und Weise, wie Menschen die Mäher benutzen, können ebenfalls zum Schutz der Tiere beitragen. Wenn die Mäher nur bei Tageslicht betrieben werden, würde dies die Vorfälle verringern, da Igel nachtaktiv sind, obwohl junge Igel gelegentlich während des Tages zur Nahrungsaufnahme unterwegs sind, üblicherweise wenn sie bereits krank sind oder verlassen wurden.

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