Tierrechte

OLMA in St. Gallen soll Tierschau aus dem Programm streichen

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
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Im Oktober findet in St. Gallen die alljährliche Messe für Landwirtschaft und Ernährung statt, auf der unter anderem sogenannte Nutztiere in einer Tierschau präsentiert werden sollen. PETA wandte sich im Vorfeld an die Veranstalter der OLMA und bat in ihrem Schreiben, von der Zurschaustellung von Tieren abzusehen.

Obwohl die Tierrechtsorganisation darauf hinwies, dass der Transport, die Präsentation und die Programmpunkte zur „Unterhaltung“ des Publikums mit immensem Stress für die Tiere verbunden sind, halten die Verantwortlichen weiter an der Ausstellung fühlender Wesen fest. PETA übt scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Entscheidung und appelliert nun öffentlich an die Veranstalter, die Messe zumindest künftig ohne Tierschau durchzuführen und die bio-vegane Landwirtschaft in den Fokus zu rücken.

Auf der OLMA werden Tiere zu Ausstellungsobjekten degradiert, ähnlich wie früher Menschen auf Jahrmärkten oder auf sogenannten Völkerschauen. Die Zurschaustellung von Lebewesen gehört in die Geschichtsbücher! Wir appellieren mit Nachdruck an die Veranstalter der Messe, Tiere aus dem Programm zu streichen. Ausserdem sollte die OLMA künftig die vegane Ernährung und eine nachhaltigere, tierfreie Landwirtschaft in den Vordergrund stellen, um die Messebesucher über eine tier- und umweltfreundliche Lebensmittelproduktion und Ernährung aufzuklären“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETA-Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie.

Messe und lebensverachtende Schau verschleiern gravierendes Leid der Tiere

Die OLMA-„Attraktionen“ sollen den Messebesuchern unter anderem die Gelegenheit bieten, sich mit der Haltung sogenannter Nutztiere auseinanderzusetzen. Jedoch vermittelt die Messe ein falsches Bild der Tierhaltung, denn das meist triste Leben der Tiere in beengten, kotverschmutzten Ställen und die anschliessende Tötung im Schlachthaus – teils ohne ausreichende Betäubung – werden nicht gezeigt. PETA weist darauf hin, dass die gesamte Veranstaltung der Logik des Speziesismus folgt. Der Begriff steht für die Auffassung, dass der Mensch anderen Spezies überlegen sei und daher das Recht habe, über diese zu bestimmen. Die Tierrechtsorganisation betrachtet es als problematisch, dass diese Denkweise bei Events wie der OLMA bereits Kindern vermittelt wird, die somit lernen, dass die Ausbeutung von Tieren normal oder gar erstrebenswert ist. „Die Präsentation und Versteigerung von empfindungsfähigen Lebewesen erinnern an Sklavenauktionen“, kritisiert Kainz.

Tiere auf der OLMA für Unterhaltung immensem Stress ausgesetzt

Für die Tiere sind Ausstellungen wie diese eine enorme Belastung. Der oftmals lange Transport zur Messe, die lauten Geräusche, grosse Menschenmassen und übergriffige Besucher sowie die ungewohnte Umgebung setzen die Tiere extrem unter Stress. Selbst schwangere Rinder und Kühe mit ihren Kälbern werden auf der Messe versteigert. Im Vordergrund stehen dabei das Entertainment der Besucher und die Täuschung der Verbraucher über eine angeblich tiergerechte Haltung. Kainz erklärt: „Programmpunkte wie die Krönung der ‚Miss OLMA Kuh‘ oder das Säuli- und Kuhrennen zeigen, dass die Tiere auf der Messe vor allem für Unterhaltungszwecke herhalten müssen.“ Auch andere geplante Darbietungen, wie Dressurakte mit springenden Tieren, werden unter Zwang durchgeführt und können zu Schmerzen führen, da zum Beispiel die Gelenke der Rinder und Pferde stark belastet werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Bio-vegane-Landwirtschaft
PETA.de/Soziale-Gerechtigkeit-Speziesismus
peta-schweiz.ch