Naturschützer haben von der Politik eine Strategie zum Schutz vom Luchs in Europa gefordert.
Es brauche nationale sowie länderübergreifende Anstrengungen für die Wiederausbreitung und den Schutz der seltenen Pinselohren, teilte der Thüringer Naturschutzbund Nabu vor dem Internationalen Tag des Luchses am 11. Juni mit.
Um die illegale Verfolgung von Luchsen, aber auch Wölfen, Bibern, Fischottern und Greifvögeln einzudämmen, brauche es eine zentral koordinierte Stabsstelle zur Bekämpfung von Umweltkriminalität. Der Nabu verwies dabei auf Spanien und Italien, wo sich spezielle Einheiten ausschliesslich mit der Aufklärung von illegaler Verfolgung geschützter Arten beschäftigten.
«Wir dürfen nicht nur einseitig mit viel Anstrengungen Luchse in die Freiheit entlassen und sie andererseits ihrem Schicksal überlassen und dabei zusehen, wie sie wieder «verschwinden»», erklärte Silvester Tamás vom Nabu-Luchsprojekt. Das funktioniere so nicht.
Laut aktueller Daten gibt es in Thüringen aktuell sechs Luchse. In ganz Deutschland sind es etwa 140 erwachsene Tiere, vor allem im Bayerischen Wald, im Harz und im Pfälzerwald. Der Luchs sei in Deutschland weiterhin sehr selten, teilte der BUND-Landesvorsitzende Robert Bednarsky mit. «Ohne weitere Aussetzungen und die Biotopvernetzung wird der Luchs in Deutschland nicht überleben.»
Naturschutz und Luchs
Naturschutz ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt und des Gleichgewichts in unseren Ökosystemen. Der Schutz des Luchses in Europa ist in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung.
Es gibt vier Arten von Luchse: Kanadischer Luchs, eurasischer Luchs, Rotluchs und iberischer Luchs. Luchse kommen somit in Europa, Asien und Nordamerika vor. Luchse leben in waldreichen Gebieten und haben sich sehr gut an kalte Temperaturen angepasst. Der Pardelluchs (Lynx pardinus), auch iberischer Luchs genannt, ist wegen der Bejagung ein sehr seltener Luchs, der in Spanien und Portugal beheimatet ist. Eine andere Bedrohung welche das Überleben des iberischen Luchses gefährdet sind die Bestände der Kaninchen, die die Hauptbeute darstellen und wegen ihrer Bejagung ebenfalls stark zurück gingen. Der iberische Luchs ist eine der am stärksten bedrohten Katzenarten weltweit.
HOBBY-JÄGER RADAR
Kriminalität stoppen!
Auf der Spur versteckter Tierschutzvergehen und/oder Wilderei? Melden Sie uns Verdachtsfälle! Helfen Sie mit beim grossen Hobby-Jäger Radar!
–>> zum Formular
