In der Schweiz oder Deutschland verbietet das Jagdgesetz, Tiere mit “Leim und sonstigen Klebstoffen” zu fangen oder zu töten. Auch wenn eine europäische Richtlinie seit 1979 die Jagd auf Vögel mit Leimruten verbietet, war sie in Frankreich in begrenztem Rahmen zugelassen. Nun hat sich die Regierung entschieden, die von Tierschützern und der Europäischen Kommission scharf kritisierte Praxis ab Herbst zu verbieten.
Wie unter anderem Le Point berichtet, dürfen Hobby-Jäger in diesem Jahr nicht mit Stöcken, die mit Klebstoff bestrichen und in Bäumen angebracht werden, Amseln und Drosseln fangen. Die Vögel wurden anschliessend in Käfige gesperrt und genutzt, um andere Vögel anzulocken. Eine Quote von 42.000 Vögeln legte die Regierung für diese beiden Arten für 2019 fest. Sie durften ausschliesslich in fünf Départements im Südosten bejagt und gequält werden. Frankreich ist das letzte Land in Europa, dass nun mit dieser Tierquälerei Schluss macht.
Europäische Kommission schaltet sich ein
Die europäische Kommission hatte Frankreich zuletzt Anfang Juli ermahnt, diese “illegale Form der Jagd” zu beenden und die zulässigen Praktiken zu überprüfen. Neben der Jagd auf Drosseln mit Leimruten kritisiert die Kommission insbesondere das Einfangen von Lerchen mit Netzen. Es handelt sich um nicht selektive Methoden, die in Frankreich im Sinne der Vogelschutzverordnung aus dem Jahr 2009 nur in Ausnahmefällen erlaubt sind.
Zwar hat sich die Regierung Macron entschlossen, die von Tierschützern verurteilte Methode ab Herbst zu verbieten. Gleichzeitig stellte sie aber klar, dass die Quoten für weitere traditionelle Jagdformen weiterhin ihre Gültigkeit haben. So dürfen etwa auch in diesem Jahr rund 17.000 Waldturteltauben in Frankreich getötet werden. Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) wählten die Turteltaube zum Vogel des Jahres 2020 und wiesen dabei darauf hin, dass jedes Jahr zwei Millionen Exemplare allein in der EU getötet werden.
Die Vogelschutzorganisation “Ligue de protection des oiseaux” (LPO) teilt mit, dass erfreulicherweise nun endlich durch den Druck der Europäischen Kommission die Jagd mit Leimruten ein Ende habe. Gleichzeitig äussert sich Präsident Allain Bougrain Dubourg verärgert über die Entscheidung, dass die Waldturteltaube, eine bedrohte Tierart, weiter bejagt werden darf. “Sicherlich musste man den Jägern noch dieses Geschenk machen“, merkt er an.
Die LPO hat sich mehrfach auch juristisch gegen die traditionellen Jagdmethoden eingesetzt. In einem Video zeigen die Tierschützer, wie die Leimruten eingesetzt werden. So seien es statt Amseln und Drosseln häufig ganz andere Vögel wie Rotkehlchen, Grasmücken und Meisen, die den Klebefallen nicht mehr entkommen können.
3 Kommentare
Wer sich über lange Zeit mit dem Thema Tierschutz befaßt, kommt zwangsweise auch noch zu einer anderen “Erkenntnis”:
Wohin man sieht…Männer, Männer, Männer!!!
Ich bin Lichtjahre von einer Hardcore-Feministin entfernt, aber diese Tatsache, daß Tierquälerein in erheblicher mehzahl durch Männer geschieht, läßt mich oft fast verzweifeln.
Was mir aber auch bekannt ist und was ich umso schlimmer finde: in Deutschland steigen die Zahlen der weiblichen Jagdscheininhaber…und das sind und bleiben HOBBY-Jäger!!!
Wie krank im Kopf muß man sein:” Ich such mir mal
n neues Hobby. Was könnt ich da denn machen? Ach, ich könnte ja lernen, wie man Tiere abknallt!"
s eigene Geschlecht schämen…Da kann frau sich nur für
Toeten aus Spass hat nichts mit Jaeherei zu tun! Mit welchem Recht toeten ein kleiner Prozentsatz den Reichtum unserer Europaeischen / Weltweiten Artenvielfalt??? Einfach Ekelhaft !
Es ist kaum zu glauben, dass etwas für die Vögel erreicht wird (keine Jagd mehr mit Leimruten) und auf der anderen Seite muß “man” der Jägerschaft entgegenkommen und ihnen den Abschuß von 17.000 Waldturteltauben erlauben. Woher kommt diese Macht der Jägerschaft????? Es ist zum Verzweifeln.