Kunterbunt

Aktionsbündnis fordert Böllerverbot zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt

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Ein breites Bündnis aus Umwelt-, Ärzte- und Tierschutzverbänden fordert einen endgültigen und sofortigen Stopp des Abfeuerns von umwelt- und gesundheitsschädlichen Schwarzpulver-Böllern und Feuerwerks-Raketen.

Das Bündnis ruft unter dem Hashtag #böllerciao alle Bürger:innen auf, einen Offenen Brief an die Bundesinnenministerin zu unterschreiben.

Feuerwerksraketen und Böller auf der Basis von Schwarzpulver führen zur höchsten Luftbelastung des Jahres. Sie schädigen Millionen Tiere, verschmutzen die Umwelt mit tausenden Tonnen an Müll und führen voraussichtlich wieder zu vielen tausend zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen und sogar zu Todesfällen.

Silvesterfeuerwerk löst Flucht- und Panik aus

Lärm, Brandgeruch und blitzende Lichter lösen bei Haus-, Wild-, Zoo- und sogenannten Nutztieren Flucht- und Panikverhalten aus. Tausende Tiere entlaufen jedes Jahr in der Silvesternacht, finden nicht mehr zurück und erleiden teilweise schwere Unfälle und Verletzungen. Die Tasso-Statistik zu entlaufenen Tieren ist eindeutig: Entlaufen im Durchschnitt an normalen Tagen 85 Hunde, rennen an Silvester und Neujahr 227 in Panik davon. Betroffen sind auch Wildtiere. Vor allem Wildvögel, verlassen unter Todesängsten mitten in der Nacht ihre Schlafplätze. Auch Millionen Tiere, die dichtgedrängt in Mast- und Zuchtanlagen gehalten werden, reagieren panisch. Hinzu kommt die erhöhte Brandgefahr in Tierhaltungsanlagen.

Unfälle, Brände, Müll und Gesundheitsgefährdung

Zu Leid der Tiere kommt ein hohes Unfallrisiko, Brände, Sachbeschädigungen und eine hohe Schadstoff- und Müllproduktion. Auch gesundheitliche Gründe sprechen für ein Verbot: Silvesterfeuerwerk verursacht jedes Jahr Todesfälle und tausende unnötige Verletzungen und Gesundheitsstörungen. Durch die hohe Feinstaubbelastung entstehenden Verbrennungsprodukte, die giftige und reizende Stoffe enthalten.

Offener Brief Bundesinnenministerin

Ein neues, von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) koordiniertes und von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstütztes, Aktionsbündnis fordert deswegen von Bundesinnenministerin Faeser, nachdem Silvesterfeuerwerke zwei Jahre coronabedingt weitgehend ausfielen, einen sofortigen und dauerhaften bundesweiten Verkaufsstopp für Silvesterböller und -raketen und ein bundesweites Anwendungsverbot. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, fordert das Bündnis alle Bürgerinnen und Bürger auf, den offenen Brief an die Bundesinnenministerin zu unterschreiben.

Umfrage: Mehrheit für Verbot

Mit der Forderung nach einem Böllerverbot stehen die Verbände und die Gewerkschaft der Polizei nicht alleine. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich 53 Prozent der deutschen Bevölkerung für ein Verbot der archaischen Silvesterböllerei aus. Verbotszonen in allen Großstädten befürworten sogar 71 Prozent, so eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von t-online.

Mitmachen für ein böllerfreies Silvester

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dazu: „Wir fordern ein Ende der archaischen Silvesterböllerei und rauschende Silvesterfeste ohne Luftverschmutzung und tausende Tonnen Abfall, ohne Millionen verschreckte und leidende Tiere, ohne Häuserbrände und viele tausend verletzte Kinder und Erwachsene. Leider ignoriert die zuständige Bundesinnenministerin Faeser bisher den Willen der Mehrheit der Bevölkerung, die diese ohrenbetäubende und gesundheitsschädliche Böllerei nicht mehr will. Mit einer Unterschrift können Bürgerinnen und Bürger sich an der Mitmachaktion #böllerciao beteiligen und mit uns Druck machen für ein böllerfreies Silvester – und zwar dauerhaft!“

Das Aktionsbündnis ruft unter dem Hashtag #böllerciao zur Mitmachaktion auf. Bitte unterzeichnen Sie unter www.duh.de/boellerfrei den offenen Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein böllerfreies Silvester.