Umwelt

Ab 2024 EU Standard-Ladekabel für Elektrogeräte

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Handys und andere Elektrogeräte sollen ab Mitte des Jahres 2024 eine einheitliche Ladebuchse haben.

Unterhändler der EU-Staaten und des Europa-Parlaments einigten sich auf USB-C als Standard. Die Regelung soll für Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher gelten.

In den Verhandlungen konnte das Parlament ausserdem durchsetzen, dass zum Beispiel auch Laptops, E-Reader, Tastaturen, Navigations-Systeme und Smartwatches  einbezogen werden. Und es gebe künftig die Möglichkeit, Gerät und Ladekabel separat zu kaufen. Für Notebooks ist eine längere Übergangsfrist von 40 Monaten vorgesehen. Die Schweiz ist bereit, «den EU-Entscheid zu übernehmen, sobald dieser in Kraft tritt», teilte das Bundesamt für Kommunikation mit.

Die Grünen-Abgeordnete im Europäischen Parlament Anna Cavazzini sagte zum Verhandlungsergebnis: «Das spart Ressourcen, schont das Klima und die Nerven der Verbraucherinnen und Verbraucher.»

Weniger Elektroschrott?

Der Verband kommunaler Unternehmen begrüsst die neue Regelung: “Der beste Abfall ist immer noch der, der gar nicht erst entsteht“, sagte ein Sprecher. Angaben der EU-Kommission zufolge könnten durch die Regelung knapp 1’000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden. Derzeit fielen jährlich geschätzt 11’000 Tonnen Elektroabfall durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte an.

Kritiker befürchten, dass der EU-Ansatz ins Leere läuft, da alte Ladegeräte nicht mehr genutzt werden könnten und sich USB-C als Standard für Elektrogeräte in der Vergangenheit ohnehin immer stärker durchgesetzt hat.

Aktuell noch drei Anschlüsse

Die Europäische Kommission wollte bereits 2009 eine Einheitslösung, damit sich Verbraucherinnen und Verbraucher bei einem Wechsel von Handy oder Tablet keine neuen Ladekabel kaufen müssen oder ihr Mobiltelefon problemlos auswärts aufladen können, wenn sie ihr eigenes Kabel vergessen haben. Besonders der US-amerikanische Tech-Gigant Apple hatte sich aber quergestellt.

Seitdem hat sich die Zahl der Anschlüsse immer weiter reduziert. Derzeit existieren noch drei verschiedene Systeme: Der Mikro-USB-Anschluss, die neuere Verbindung über USB-C sowie Lightning von Apple.

Muss ich nun all mein Apple-Zubehör entsorgen?

«Wenn Apple Ende 2024 seine Produkte innerhalb der EU verkaufen will, müssen sie sich an die Regelung halten und USB-C haben», sagt Alex Agius Saliba, Jurist und Mitglied des Europaparlaments. Bei iPads und Macs ist dies bereits schon heute der Fall. Bei Smartphones ist Apple der grösste Hersteller, der mit Lightning einen eigenen Anschluss einsetzt. Bisher hat sich Apple nicht offiziell zu dem Entscheid geäussert. Natürlich muss man das bisherige Zubehör nicht entsorgen – es kann nach wie vor an bestehenden Geräten genutzt werden und künftig auch per Adapter an einem USB-C-Anschluss.