Kunterbunt

Spanien: Deutsche wegen Handel mit Schildkröten verhaftet

Die spanischen Behörden haben laut eigenen Angaben die grösste illegale Schildkrötenfarm von Europa ausgehoben.

Allem Anschein nach hatten die deutschen Züchter auf Mallorca eine enge Kooperation mit einem Händler für exotische Tiere in Barcelona. Mit seiner Hilfe schafften sie es, die gezüchteten Tiere zu verkaufen. Vor allem das Fleisch der Schildkröten gilt als gute Einnahmequelle. Genau wie die Deutschen wurde auch der Tierhändler festgenommen. Gegen zwei weitere Deutsche und einen anderen Spanier wird zudem wegen Mittäterschaft ermittelt. Den Verdächtigen droht eine Verurteilung wegen Handels mit bedrohten Arten und Geldwäsche.

Äusserst seltene und bedrohte Arten

Es handele sich um die „grösste illegale Schildkrötenfarm in Europa“ und „das Ziel war eine industrielle Zucht„, heisst es in der Mitteilung der Polizei. Die Beamten beschlagnahmten am Zuchtort bei Llucmajor mehr als 1100 Meeres- und Landschildkröten. Insgesamt seien es 62 verschiedene Arten, darunter 14 der am meisten bedrohten, wie die chinesischen Rothalsschildkröte oder die Scharnierschildkröte. Ausserdem wurden mehr als 750 Eier gefunden, schreibt zudem die Mallorca Zeitung

Fast alle Schildkrötenarten gelten inzwischen als bedroht. Ihre Eier werden in bestimmten Ländern als Delikatesse geschätzt. Die Tiere wegen ihres Fleischs, ihrer Haut und Panzer gehandelt und ausgebeutet.

Angefangen hatten die Ermittlungen bereits im Februar 2017. Damals waren den Beamten am Flughafen in Palma de Mallorca erstmals Pakete mit Reptilien aufgefallen, die nicht den Arten in der beiliegenden Beschreibung entsprachen, darunter einige Exemplare aus Südostasien, aber auch mehrere aus Mexiko, den USA und Kanada. Da auch die Namen der Absender und Empfänger gefälscht waren, dauerte es Monate, bis die Beamten schliesslich die Fährte zur Finca bei Llucmajor aufnehmen konnten.

Beim Handel mit exotischen Tieren und erst recht mit geschützten Arten handelt es sich keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Den Beschuldigten drohen mehrjährige Haftstrafen.

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