Aufgrund der Schäden, die Hauskatzen Vögeln und anderen Tieren zufügen, hat ein recht angesehenes polnisches wissenschaftliches Institut sie als „invasive gebietsfremde Arten“ bezeichnet.
Die in diesem Monat getroffene Entscheidung hat bei einigen Katzenliebhabern starke emotionale Reaktionen hervorgerufen, die den leitenden Wissenschaftler, der dahinter steht, in die Defensive gedrängt haben.
Als Wojciech Solarz „Felis catus„, die wissenschaftliche Bezeichnung für die Hauskatze, in eine nationale Datenbank eintrug, die vom Institut für Naturschutz der Akademie verwaltet wird, war er nicht auf die negative Reaktion der Öffentlichkeit vorbereitet. Solarz ist Biologe an der staatlichen Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Laut Solarz wurden zuvor 1’786 weitere Arten ohne Bedenken in die Datenbank aufgenommen. Er sagte, dass einige Medienberichte, die den irreführenden Eindruck erweckten, dass seine Institution die Euthanasie von verwilderten und anderen Katzen befürwortet, für den Aufschrei über die invasive gebietsfremde Art Nr. 1’787 verantwortlich sind.
Angesichts der Menge an Vögeln und Tieren, die Hauskatzen jagen und töten, gebe es immer mehr wissenschaftliche Belege dafür, dass sie der Artenvielfalt schaden, so Solarz.
Er behauptete, dass die Katze die Voraussetzungen für die Einstufung als gebietsfremde invasive Art vollständig erfüllt.
Debatte über die Umweltauswirkungen
Der Wissenschaftler und ein Tierarzt diskutierten letzte Woche in einem Fernsehbeitrag des unabhängigen Senders TVN über Solarz Einschätzung der Risiken, die Katzen für Tiere darstellen.
Dorota Suminska, die Autorin des Buches „Die glückliche Katze„, erwähnte andere Faktoren, die zum Rückgang der Artenvielfalt beitragen, wie Umweltverschmutzung und städtische Gebäudefassaden, die Vögel im Flug töten können.
Suminska behauptete, dass den Katzen zu Unrecht zu viel Verantwortung übertragen werde, und fügte hinzu: „Fragen Sie, ob der Mensch auf der Liste der nicht-invasiven fremden Tiere steht.„
Solarz erwiderte, dass Katzen in Polen jährlich 140 Millionen Vögel töten.
Das Institut der Polnischen Akademie veröffentlichte Anfang des Monats einen Artikel auf seiner Website, in dem es die „Kontroverse“ erwähnte und versuchte, seinen Standpunkt zu erläutern. Das Institut behauptete, dass seine Einstufung im Einklang mit den Vorschriften der Europäischen Union stehe und betonte, dass es „gegen jegliche Grausamkeit gegenüber Tieren“ sei.
Ein Auge auf Hauskatzen haben
Dem Institut zufolge handelt es sich bei „Felis catus“ um eine Spezies, die aus rein wissenschaftlicher Sicht in Europa nicht heimisch ist, da sie im alten Nahen Osten gezähmt wurde, wo die grossen Zivilisationen des Altertums ihren Ursprung haben, möglicherweise vor etwa 10.000 Jahren.
Das Institut stellte klar, dass es Katzenbesitzern nur rät, ihre Katzen im Haus zu halten, wenn sich die Vögel vermehren.
Katzen und andere invasive Arten haben häufig katastrophale Auswirkungen, wenn sie das empfindliche Gleichgewicht von Arten stören, die seit Millionen von Jahren nebeneinander existieren.
Im Jahr 1999 gab es allein in den Vereinigten Staaten mehr als 4’000 invasive Arten – in der Regel importierte Arten, die sich nicht an einem bestimmten Ort entwickelt haben. Das Vorhandensein invasiver Pflanzen und Tiere kann leicht das empfindliche Gleichgewicht der Natur stören, aus dem seltene Arten wie der Wundersame Spatelschwanz in Peru und der Maui-Papageischnabel auf Hawaii hervorgegangen sind.
Invasive Arten können die menschliche Gesundheit beeinträchtigen und erhebliche wirtschaftliche Verluste verursachen, indem sie mit einheimischen Arten konkurrieren, Krankheiten verbreiten oder sogar einheimische Arten ausrotten. Die Auswirkungen invasiver Arten verschlimmern sich, je weiter der Mensch Lebensräume aufteilt.
4 Kommentare
M.E. ist der Mensch die einzige invasive Art, die es auch geschafft hat, die Ordnung der Natur zu stören, was bisher keinem anderen Lebewesen gelungen ist.
Angesichts der explosionsartigen Vermehrung von Katzen sehe ich ganz klar für die hier lebenden Wildtiere eine Gefahr! Polen ist endlich mal ein Land, dass die Reißleine zieht.
Zu Beginn der 90iger lebten ca. 3 Millionen Katzen in Deutschland welche überwiegend in der Landwirtschaft gehalten wurden um den Hof Mausfrei zu halten. Heute sind es ca. 17 Millionen. Alleine in zwei Jahren gab es eine Vermehrung von 2 Millionen Katzen. Dies kann kein Ökosystem auffangen!
Gut sechzig Prozent der mir gebrachten Wildvögel und Wildtiere sind Katzenopfer! Andere Auffangstationen und Pflegestellen können ebenfalls ein trauriges Lied davon singen. Die Stationen sind voll mit Katzenopfern!
Die verletzten Tiere welche wir bekommen, sind keine Opfer der Streunerkatzen. Diese bekommen wir nie zu Gesicht, da sie sie im verborgenen verspeisen. Die zerbissenen, halb totgespielten Tiere welche in unseren Händen landen sind durchweg von Hauskatzen, die ein Zuhause haben!
Zu ihren Opfern gehören: Jung- und Altvögel, Fledermäuse, Sieben- Garten- Baumschläfer; Feldhasenbabys, Eichhörnchenbabys, Wildkaninchen, Amphibien, Reptilien, Mauswiesel, Hermelin, Haselmäuse, Spitzmäuse, Maulwürfe, Hamster, Schmetterlinge etc.
Die Wildvogel- und Wildtirhilfsgruppen auf Facebook sind täglich voll mit Hilferufen von Katzenbesitzern die ihrer Katze ein verletztes Tier abgenommen haben.
Eine mir bekannte große Auffangstation von Wildvögeln bekommt täglich während der Brutzeit um die 50 Anrufe von Katzenbesitzern mit meist denselben Worten: „meine Katze hat mir einen Vogel gebracht, was soll ich jetzt machen“.
Und das ist nicht mal die Spitze des Eisberges!
Nicht zu vergessen sind die vielen Jungvögel in den Bruthöhlen oder Nestern, wenn ein Elternteil von der Katze erwischt wurde. Diese sind zum Tode verurteilt! Sie müssen jämmerlich verhungern da ein Elternteil allein die Jungen nicht aufziehen kann.
Da sich die Katzenbesitzer auch als „tierliebe Tierschützer“ bezeichnen, frage ich mich da manchmal schon, weshalb deren Tierliebe und Tierschutz bei der eigenen Hausmietze aufhört?
Weshalb sonst wird es zugelassen, dass das eigene Haustier ein anderes schutzloses Tier verletzt oder gar tötet?
In Europa liegt Deutschland zwar hinter Russland an 2.ter Stelle mit der Katzenanzahl. Doch kommt hier auf 5,6 Einwohner eine Katze. In Russland sind es eine Katze auf 6,3 Einwohner. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Grundgröße des jeweiligen Landes. Polen belegt den 6.ten Platz. (Stand 2019. Ist im Jahre 2022 ganz sicher höher, da alleine von 2019-2021 zwei Millionen! mehr Katzen in Deutschland lebten).
Es ist eine Farce zu glauben, dass man mit einer Kastrationspflicht den Jagdtrieb von Freigängerkatzen gleichzeitig auch „wegkastriert“ hat. Es kann jedoch die Vermehrung der Katzen damit kontrolliert werden! Kontrolliert werden sollte auch der Freigang der kastrierten Katzen. Sie jagen genauso wie eine Unkastrierte.
Die Mensch gemachte und außer Kontrolle geratene Katzenvermehrung ist eben auch! ein Problem neben vielen anderen menschgemachten Faktoren (Insektensterben, Pestizid- Fungizideinsätze, Bodenversiegelung, Windräder, Klimawandel etc.)
Dies immer nur schön zu reden und zu verharmlosen ist genauso Unfug, wie zu sagen die Katzen alleine seien schuld am Artensterben.
Wird das Katzenproblem mal angesprochen und etwas kritisches dazu geschrieben, wird regelmäßig mit Whataboutismus reagiert!
Man sollte schon auch mal über seinen Tellerrand hinausblicken!
Ja,jedem seine Meinung.Hier ein paar Fakten aus Deutschland.Bereits zwei kleinere Vögel sind in diesem Jahr bei uns am eine Fensterscheibe geflogen und verstorben.Zwei !! Im Pferdestall,hatten wir zwei Schwalbennester mit 7 Jungvögeln.Als diese flügge wurden,habe ich nacheinander 5 von ihnen tot außerhalb des Stalles gefunden.Schätze die Hitze/Temperaturen hat die umgebracht,obwohl ich überall kleine flache Wasserschüsseln auf dem Grundstück verteilt hatte.Macht bereits 7 tote Vögel ohne irgendeine Katze..Rechnet man dieses traurige Ergebnis hoch auf die Haushalte in Deutschland ergibt das echt viele tote Vögel ohne Katzen.Man sollte bei der Wahrheit bleiben.Der Mensch ist der Killer.Er ruiniert das Gleichgewicht auf unserem Planeten,wodurch auch Vogelsterben bedingt ist…dieser Wissenschaftler soll doch mal in unsere kaputte Natur gehen,dann sieht er, was von unseren schönen Wäldern und allem noch übrig ist.Die Katzen sind es definitiv nicht,die man dafür verantwortlich machen sollte.
Aha, jedem seine Meinung! Was ist mit Eichhörnchen, Schlangen, Elstern, Krähen usw. die Vögelnester plündern! Der schlimmste Feind ist der Mensch überhaupt mit den ganzen Pestiziden die kleinsttiere, Nahrung der Vogel und auch vieles andere UMBRINGT? Den Katzen die Schuld zuzuweisen ist ja Einfach, sie können sich nicht Währen! Meine Stimme haben die Tiere!