Im Frühling 2019 wird der renommierte Department Store Jelmoli pelzfrei. Nach anfänglicher Kritik konnte der Zürcher Tierschutz das Traditionsunternehmen durch kompetente Beratung zu einer konsequenten, schrittweisen Reduktion des Pelzangebotes motivieren. Der Zürcher Tierschutz lobt die gute Zusammenarbeit und das klare Bekenntnis von Jelmoli zu mehr Tierschutz.
Steter Tropfen höhlt den Stein – nach diesem Motto hat der Zürcher Tierschutz im Rahmen seiner Kampagne laufend Deklarationsmängel bei Modehäusern öffentlich kritisiert und das Gespräch mit den Geschäftsleitungen gesucht. Das Ziel ist ein freiwilliger Verzicht auf Echtpelz, weil die tierquälerische Produktion in grausam engen Käfigen (ca. 85 %) oder mittels brutaler Fallen (ca. 15 %) ethisch inakzeptabel ist.
Es brauche den Druck auf die Verkäufer von Pelz-Produkten, sagt Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz:
«Wenn man diese Unternehmen zuerst öffentlich an den Pranger stellt, fördert man ihr Bewusstsein und die Bereitschaft für offene Gespräche.»
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Nach öffentlicher Kritik durch den Zürcher Tierschutz in den Jahren 2014 bis 2016 war Jelmoli im November 2016 offen für Gespräche zum Thema Pelz. In zweijähriger vertrauensvoller Zusammenarbeit fanden Sitzungen statt, an denen Jelmoli völlig transparent sein Pelzsortiment erläuterte. Der Zürcher Tierschutz konnte dieses kritisch durchleuchten und Verbesserungsvorschläge einbringen. Jelmoli erlaubte dem Zürcher Tierschutz zudem, Ladenkontrollen durchzuführen und Deklarationsmängel zu melden. Dadurch gelang es Jelmoli, die verbleibenden Pelzartikel ab 2017 fehlerfrei und gesetzeskonform nach Tierart, Herkunft und Gewinnungsart zu deklarieren.
Konsequente, schrittweise Reduktion des Pelzangebotes
Ende 2016 entschied Jelmoli, ab 2017 vollständig auf Echtpelz aus China zu verzichten, weil die Pelzproduktion dort besonders brutal und qualvoll ist. Zudem wurde Echtpelz aus der Kinderabteilung verbannt. Nach diesem klaren Bekenntnis zu mehr Tierschutz folgte im September 2018 der Entscheid, ab April 2019 vollständig auf Echtpelz zu verzichten. Für Franco Savastano, CEO von Jelmoli, ist dies die letzte Konsequenz eines schrittweisen Prozesses: «Wir tragen die Verantwortung, nachhaltig zu agieren und unseren Kunden ein Umfeld zu bieten, mit dem sie sich zu 100 Prozent identifizieren können. Der Pelzausstieg ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie.»
Jelmoli als Vorbild für andere Modehäuser
Mit diesem zukunftsweisenden Entscheid nimmt Jelmoli landesweit eine Vorbildfunktion ein. Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz freut sich sehr über diesen grossen Erfolg und ist zuversichtlich, dass Echtpelz bald der Vergangenheit angehört: „Mit dem wegweisenden Pelzausstieg von Jelmoli steigt der Druck auf andere Modehäuser, endlich Farbe zu bekennen und tierquälerische Pelzwaren auszulisten. „