Unkultur

Dänemark: Pelzfarmen quälen wieder Wildtiere

Viele europäischen Länder haben sich bereits von der Nerzzucht verabschiedet. In Dänemark wollen nun ein schlechtes Dutzend Betriebe mit rund zehntausend Tieren erneut versuchen, wieder in das Geschäft einzusteigen.
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Pelzfarmen in ganz Dänemark nehmen ihren Betrieb wieder auf, nachdem dieser aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise ausgesetzt wurde.

Tierschützer hatten damals noch darauf gehofft, dass das Land sich komplett vom blutigen Geschäft mit den Qual-Pelzen verabschieden würde.

Einige Züchter sind umgesattelt im Landwirtschaftsbereich, kultivieren jetzt Getreide oder Erdbeeren, andere haben ganz ihre Höfe verlassen, aber rund zwölf Betriebe wollen jetzt weiter machen.

Tierschützer kritisieren die Nerzzucht als artfremd, weil es sich um Wildtiere aus der Familie der Marder handelt, also Beutegreifer. Diese werden aber wie Nutztiere gehalten. In der Regel zu mehreren in kleinen Käfigen.

Bis April soll in dem Land ein sogenannter Probebetrieb erfolgen.

Im Jahr 2020 wurden bei einigen infizierten Tieren in dänischen Nerzfarmen mutierte Coronaviren festgestellt. Zunächst wurde diese Mutation bei Tieren aus rund 160 Pelzfarmen nachgewiesen.

Die dänischen Gesundheitsbehörden entschieden im November 2020, dass rund 15 Millionen Tiere gekeult, also vorsorglich getötet werden sollten. Dadurch sollte eine Ausbreitung und Rückübertragung auf den Menschen verhindert werden.

Für das Keulen von gesunden Tieren gab es allerdings keine rechtliche Grundlage, was dazu führte, dass der Landwirtschaftsminister Mogens Jensen den Rückhalt im Parlament verlor. Aufgrund dessen entschied er sich zum Rücktritt von seinem Amt.

Vor Corona rühmten die dänischen Nerzproduzenten sich damit, dass sie die besten Felle produzieren. Allerdings könne es bis zu 15 Jahre dauern, die gleiche oder sogar eine bessere Fellqualität durch Züchtung zu erhalten, geben Züchter*innen zu bedenken. Die Nerzfarmen erhofften sich durch Zucht Nischen-Produkte mit sehr hoher Qualität, die sie zu einem entsprechend höheren Preis verkaufen können.