Argumentarium gegen Hobby-Jäger

Hobby-Jäger fallen quasi in die Gruppe einer sogenannten aggressiven Sekte mit einem Missionierungsanspruch und einem ausgeprägten militanten Elite­bewusstsein. Einschlägig bekanntes Propaganda-Material der schiesswütigen Jägerschaft ist voll mit Bildern und Schilderungen ihres Trophäen-, Todes- und Waffenkults, was +/- 99 % der normalen Bevölkerung eigentlich nur anwidert.

Die Hobby-Jagd gibt vor, etwas zu sein, was es gar nicht ist. Die Hobby-Jagd wie sie heute ausgeführt wird, ist kein jahrhundertealtes Handwerk, Tradition oder Kultur.

Wer sinnlos tötet, schützt nicht und der zivilisierten Gesellschaft nützt es nichts. Die heutige Jagd mit all ihren Tierquälereien erfolgt mehrheitlich NICHT! im Interesse der Gesellschaft, der Natur und der Kulturlandschaft.

Hobby-Jäger (ausser der Vivisektion) fügen Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zu, besonders durch die Art des Tötens. Die Hobby-Jagd widerspricht seit Jahrzehnten einem aufgeklärten, wissenschaftlichen und ethischen Verständnis von Natur und Tieren aufs Schärfste. Die heutige Jagd ist eine krankhafte Leidenschaft – die Leiden schafft. Ein realer Irrsinn. Was kann man von Problem-Jäger schon erwarten, die den Unterschied zwischen einer Waldbeere und einem Fuchs oder Singvogel im Herzen nicht erfassen können? In der heutigen Gesellschaft gilt, wer beim Töten nichts fühlt, ist schwer gestört.

Alle sind sich einig, dass der Lebensraum für Wildtiere immer kleiner wird. Und auch hier kommt die ganze Perversion und Heuchelei des Jagdunwesens zum Vorschein. Wenn die Menschen die Natur und den Lebensraum der Wildtiere zerstören, muss man sie nicht auch noch unnötig bejagen und schon gar nicht in der harten Winterzeit. Die Wildtiere werden hier gleich doppelt bestraft, obwohl sie gar nichts dafür können. Der Hobby-Jäger ist kein Freund der Tiere, das sagt schon sein Name. Hobby-Jäger schiessen nicht nur kranke oder alte Wildtiere. Nein, sie schiessen auf alles (auch geschützte Arten) aus reinem Spass und bezahlen noch dafür. Hobby-Jäger können, anders als die Beutegreifer,  aufgrund der Schussdistanz keine qualitative Beeinflussung von Wildtierbeständen vornehmen. Auf einer Treibjagd wird bis zu 10 mal mehr geschossen als am Schluss die „Jagdstrecke“ gross ist. Hobby-Jäger sind bei einer genaueren Analyse alles andere als Umwelt- Natur- oder Tierschützer. Keine Wildtiergruppe hat einen miserableren ökologischen Footprint als die Hobby-Jäger.

Interessanterweise hat die öffentliche Meinung ein ganz anderes Bild von den Hobby-Jägern. Förster, Landwirte, Naturschutzorganisationen prägen das Naturmanagement. Dem Hobby-Jäger gelingt es irgendwie noch immer das fünfte Rad am Wagen zu sein. Von dort aus torpediert er nicht selten die Naturschutzprojekte der anderen oder stellt unsinnige Forderungen.

Die Hobby-Jagd hat versagt. Seit Jahrzehnten versuchen die Hobby-Jäger Wildtierpopulation zu regulieren, was ihnen bis heute auf eine zivilisierte Art und Weise nicht gelungen ist und auch nie wird.

Landauf landab beklagen Landwirte, Rebbauern und Waldbesitzer, obwohl sie dafür entschädigt werden, Schäden an den Kulturen. Dies ist ein gutes Beispiel für das Unvermögen der Hobby-Jäger ihre Pflicht zu erfüllen. Die Hobby-Jagd ist also wirkungslos und kontraproduktiv. Sogar Steuerzahler müssen für das Hobby der Problem-Jäger aufkommen. Die Hobby-Jagd löst nicht die Ursache des Problems, sondern ist landesweit Teil und Verursacher des Problems.

Bestände werden seit Jahrzehnten nicht wirklich reguliert, sondern dezimiert, manipuliert, die Geburtenrate mehrheitlich stimuliert – Verluste schnell ausgeglichen. Folgen der jetzigen Methoden sind, dass zum Beispiel nicht nur Rehe oder Hirsche scheuer werden und ihre tageszeitlichen Aktivitäten vollends in die Nacht verlegen. Dies führt zu vielen Verkehrsunfällen und immensen Folgekosten für den Steuerzahler, zum Beispiel beim Forst, Versicherungen, Krankenkassen usw.

Hobby-Jäger bringen mit der Jagd Stress, Panik und Chaos in ein hochsensibles Sozialgefüge der Wildtiere. Damit nicht genug. Es werden immer wieder die falschen Tiere geschossen und somit dem Sozialverhalten und der Genetik der Wildtierart gravierend geschadet.

Unprofessionelles Snipertum ist die Hegemassnahme und Verständnis der heutigen Hobby-Jagd. Grosse Teile der Bevölkerung haben für das jagdliche Treiben kein Verständnis mehr, genauso wie die heutige “Jagd” den Begriff Jagd schon lange nicht mehr verdient.

Jägerparolen sind reine Augenwischerei und Worthülsen. Analysiert man in der Politik die Jägerfraktion, erkennt man schnell, dass sie sich selten bis gar nie für die Natur engagieren – klar wird dagegen, dass Ausbeutung, Unkultur und Eigennutz deren wahre Interessen sind. Die Experten der Jäger sind meistens nur Interessenvertreter einer egoistischen Lobby, um eine Tierquälerei zu erhalten und schön zu reden. Im Umweltranking belegen JägerInnen den letzten Platz. Man darf den Radaubrüdern keine Lüge mehr durchgehen lassen.

Wenn Hobby-Jäger angeblich wirklich Naturschutz betreiben, täten und können sie es weiterhin, unabhängig von ihren jagdlichen Aktivitäten. Jede jagdliche Aktivität ist eine Störung für die gesamte Wildtierpopulation. Auch die Bevölkerung wird durch JägerInnen belästigt. Die einzigen, die Ruhezonen in unseren Wäldern und Natur nicht respektieren, sind mehrheitlich die JägerInnen.

Die Öffentlichkeit wird in jagdlichen Dingen wissentlich getäuscht. Es wird inszeniert von den staatlichen Verwaltungen und Jagdverbänden, unterstützt von einer in tier- und naturschutzrelevanten Themen weitgehend desinteressierten Politik und verbreitet durch häufig unkritische oder gar tendenziösen Medien.

Der Kanton Genf hat seit dem 19. Mai 1974 ein Jagdverbot für unprofessionelle Jäger. Das Jagdverbot in Genf war eine Sensation und erregte auch weit über den Kanton hinaus grosse Aufmerksamkeit. Für die Jagdwelt war es ein Schock – und ist es bis heute. Denn das Beispiel Genf beweist, dass es – auch in der dicht besiedelten Kulturlandschaft – ohne Jäger geht, ja, dass es Natur und Tieren sogar viel besser geht und dass auch die Menschen durch vermehrte Tierbeobachtungen und Biodiversität davon profitieren. Gesundheit und Wohlbefinden aller Beteiligten blüht.

Sanitarische und therapeutische Abschüsse sind nicht das Gleiche, wie eine regulatorische Bejagung anhand einer jägerischen Müllbiologie oder falsch verstandener Naturerfahrung.

Notwendigkeit und Prestige der Jagd sind heute stark geschwunden. Hobby-Jäger mit Minderwertigkeitskomplexen stehen permanent aus allen Himmelsrichtungen in der Kritik. Die Jägeragenda politisiert völlig am gesunden Menschenverstand vorbei. Jagdeinnahmen machen in Kantons- und Gemeindebudgets fast nichts mehr aus. Es ergibt keinen Sinn, in den Kantonen sich an Modellen, die sich seit Jahrzehnte nicht bewährt haben, festzuhalten.

Man weiss heute, dass es in erster Linie wie in einem Reisebüro ums Organisieren von attraktiven Jagden geht, welche vom Amt für Jagd und Fischerei geplant werden. Der Mensch wird vom Amt zum Raubtier degradiert und die Wildtiere zu Nutz- und Zuchttieren. Jägerbanden haben viele Jahrzehnte lang die Tiere nach Trophäenpotential ausgewählt. Diese Form der „Zucht“ hat nichts mit natürlicher Anpassung und gesundem Bestand zu tun. Sicher gab es vor langer Zeit  zur Nahrungsgewinnung eine Berechtigung für die Jagd. Dies ist aber heute nicht mehr gegeben. Verarbeitetes Wildbret macht laut WHO sogar krank und ist in der gleichen Giftklasse wie Arsen oder Asbest!

Kriminelle Hobby-Jäger verlieren bei einer Verurteilung mit der heutigen Kuscheljustiz in der Regel nicht einmal den Jagdschein.

Die Jägerei wird heute nicht nur von einzelnen Jagdscheininhabern durchgeführt, sondern hauptsächlich im Rahmen gross angelegter, gewerbsmässig organisierter Veranstaltungen für „Hobbykiller“ im Rahmen einer perversen und blutigen Unterhaltungsindustrie.

Hobby-Jagd reguliert nicht im Sinne natürlicher Häufigkeit von Wildtierpopulationen, sondern schafft überhöhte oder unterdrückte Bestände. Die unnatürlichen Probleme und Überbestände sind insbesondere durch die Hobby-Jäger hausgemacht, damit die Hobby-Jäger sich so selber einen angeblich gesetzlichen Auftrag zuschieben können. Die Hobby-Jagd hat schon lange nichts mehr mit ehrbarem Wildtiermanagement zu tun. Das Organisieren attraktiver Jagden ist Programm. Man nennt es in den einschlägigen Kreisen trügerisch “an den Lebensraum angepasste Wildtierbestände”, “Feinregulierung”, “Zwei-Stufen-System”, “dynamische Bewirtschaftung”, “Entwicklungshilfe”,  “Ernten”, “Abschöpfen” oder derartige tierverachtende Propaganda. Es geht bei der Hobby-Jagd nicht um eine umfangreiche Biodiversität oder Schutz einzelner Wildtiere, sondern um Blutgeldeinnahmen. Wildtiere werden seit Jahrzehnten in eine ihnen entgegen laufende Biologie und Genetik gezwungen.

Den Beutegreifern stehen die Beutetiere in erster Linie zu und nicht den Hobby-Jäger, darin sind sich Naturorganisationen mit einem gesunden Menschenverstand einig.

Gesetzlich gehören die Wildtiere nicht den Hobby-Jägern (res nullius). Steuerzahler und Wildtiere haben ein seriöses und wissenschaftliches Wildtiermanagement verdient.

Politik

Wenn Jägerbanden argumentieren, erinnert dies immer an die Zeit der Sklavenhalter, Gladiatorenkämpfe, Hexenverbrennungen, Demokratie ohne Frauenstimmrecht, Apartheid usw. Damals glaubten die Menschen auch, dies sei unverzichtlich. Und ja, Sklaverei war auch mal ein abscheulicher Kultur- und Wirtschaftsfaktor.

Das Gemurmel von Arten- oder Naturschutz wird lediglich als Jagdlegitimation für eine Tötungssucht aufbereitet, um die wahren Motive zu verschleiern und hält keiner normalen Wissenschaft stand.

“JagdSchweiz weiss, dass sich Wildtierbestände grundsätzlich – auch in unserer Kulturlandschaft – von selber regulieren würden” schrieb der Dachverband der Schweizer Jäger am 29.8.2011.

Die Hälfte der jagdbaren Tierarten ist ausgestorben oder vom Aussterben bedroht (z. B. Elch, Wisent, Luchs, Wolf, Wildkatze, Auer-, Birk-, Haselhuhn, Grosstrappe, Adler, Falken, Geier), und das nach hundert Jahren waidmännischer Hege. Wenn Jäger von wildbiologischen Zusammenhängen, Nachhaltigkeit usw. reden, handelt es sich in Wirklichkeit um Jägerlatein und Müllbiologie.

„Waidgerecht“ hat aber nichts mit Tierschutz zu tun. Die Waidgerechtigkeit der Jäger widerspricht diametral dem Tierschutzgesetz. Waidgerecht ist vom Tierschutzgesetz ungefähr so weit entfernt, wie eine Kuh vom Fahrradfahren. Die Jagd ist schlichtweg kriminell. Nur ist unser Rechtssystem noch nicht soweit, das im Strafrecht zu berücksichtigen.

Ethik

Das was vom heutigen Hobby-Jäger für “gut” gehalten wird, hat nichts mit Wahrheit, Wissenschaft, Ehre, Anstand, Religion, Ethik, Rücksicht auf Andere oder irgend etwas Anderes zu tun, ausser mit dem, was der Jäger haben will. Auf diese Weise wird die Verletzung von Rechten anderer, jedes Foul, jede böse Tat vom Jäger verübt.

Schon im Mittelalter (Konzil von Trient 1545 und 1563) verbot die katholische Kirche nahen Organen die Teilnahme an jagdlichen Aktivitäten, weil das Töten eines Tieres und Vergiessen von Blut dem Wesen von Kult und Religion grundsätzlich widerspricht.

Das Wort Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) wird unter anderem so definiert:

Eine kleine Gemeinschaft, oft mit einem hierarchischen Aufbau, deren Ansichten meist sehr radikal und abwegig sind sowie den ethischen Grundwerten der Gesellschaft widersprechen.

Letzteres ist zum Beispiel bei der Waidgerechtigkeit der Hobby-Jäger erkennbar, welche diametral den Tierschutzgesetzen in vielen Ländern widerspricht oder die verbotenen Gewaltdarstellungen gequälter Tiere der Jagdrebellen in den Medien. Auch quält und erschiesst man Tiere nicht zum Spass oder bietet sie dafür an laut ethischen Grundwerten in unserer Gesellschaft. Die Waidgerechtigkeit der Jäger ist so etwas wie eine Fata Morgana.

Das Töten von Wildtieren als Naturerfahrung, Vergnügen, Abenteuer und Pelz ist ein ekelhaftes und belastendes Phänomen. Es gibt keine Rechtfertigung für derartige Gewalt und Brutalität.

Wer die Leiter hält, ist so schuldig wie der Dieb.