Kriminalität

Amt für Jagd und Blödsinn im Kanton Aargau will Waschbär abschiessen

Das ist gelebter „Speziesismus“, was so viel heisst: Reto Fischer zeigt mit seiner Haltung gebietsfremden Tieren gegenüber einmal mehr, dass er überzeugt ist, dass er als aufgrund seiner Art allen anderen Spezien überlegen ist und diese deshalb behandeln kann, wie er will. Diese Haltung ist mehr als verwerflich und darf nicht mehr länger akzeptiert werden.
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Ein News-Scout hat in Rheinfelden im Kanton Aargau gesichteten Waschbär einer Boulevard-Zeitung gemeldet.

20.min.ch beschäftigt sich mit der Sichtung in einem Artikel und dem zunehmenden Auftreten von Waschbären in der Schweiz und deren potenziellen Auswirkungen auf das heimische Ökosystem.

Gross sei die Gefahr für das heimische Ökosystem, missioniert Reto Fischer, «Fachspezialist» vom Amt für Jagd und Blödsinn im Kanton Aargau in dem Online-Medium: «Waschbären haben Fähigkeiten, wie kein anderes einheimisches Tier. Sie können sehr gut klettern und sind sehr intelligent», so Fischer. Besonders gefährdet ist daher die einheimische Vogelwelt, weil Waschbären sehr gerne Eier aus den Nestern klauen und damit ganze Arten gefährden.

Immer wieder werden aus dem Jagd-Milieu Dinge behauptet, die bei einer genauen Analyse ihren Ursprung in der Jagdliteratur und derartigen unwissenschaftlichen Quellen haben. Das liegt vorwiegend an der häufig unzulänglichen Ausbildung der «Fachspezialisten», die überwiegend von teils Fanatikern mit sektenartigem Gedankengut durchgeführt werden und keinen regulären Qualifikationsnachweis benötigen. Nach der Jagd-Ausbildung bewegt sich der «Fachspezialist» nur noch im Echoraum der Jagdpresse, die seine schiefen und oft auch falschen Darstellungen stetig wiederholt.

In den Beamtenstuben bestätigt man sich dann gegenseitig in seiner Sicht der Dinge. Auf diese Weise ist eine abgeschottete und militante Gruppierung entstanden, die für neue Informationen kaum zugänglich ist. Das Fatale dabei ist, dass Lokalpresse und Politik immer noch glauben, unter dem Jägerhut stehe Sachwissen bereit, weshalb sie bei allen Naturthemen gerne «Fachspezialisten» befragen. So kontaminieren diese «Fachspezialisten» dann auch noch den öffentlichen Raum.

Bisher gäbe es kein Monitoring der Tiere, im Kanton Aargau werden aber vermehrt Sichtungen gemeldet. Die Population der Tiere scheint laut dem «Fachspezialisten» zu wachsen. Die Jagd auf invasive Arten, zu denen auch der Waschbär gehört, ist seit 2016 erlaubt und wird auch im Kanton Aargau praktiziert. «Die Jäger wurden sensibilisiert und sind informiert, dass sie gebietsfremde Arten, wenn möglich, schiessen und der Natur entnehmen», so Fischer.

Die Öffentlichkeit ist gut beraten, Waschbären-Sichtungen nicht an die örtlichen Behörden oder Hobby-Jäger zu melden, da die Tiere keine direkte Gefahr für Menschen darstellen, im Gegensatz zum Hobby-Jäger.

Es zeigt sich laut Experten, dass es für die regelrechten Hetzkampagnen gegen diese intelligenten Tiere sowie für die intensive und grausame Bejagung keine wissenschaftliche Grundlage gibt.

Es gäbe andere Möglichkeiten, nicht letale Massnahmen für die Populationskontrolle der Waschbären, wie auch die EU-Verordnung vorsieht (Die EU-Verordnung verlangt nicht unbedingt die Tötung!), aber diese werden nicht angewandt, weil die militante Hobby-Jägerschaft auch in der Schweiz unter Berufung mitunter auf das EU-Recht lieber selbst tätig werden will.

Es sind genau diese Art von «Fachspezialisten», die seit Jahrzehnten dafür sorgen, dass der Anteil der bedrohten Arten in keinem Land der Welt so gross ist, wie in der Schweiz. Wir eine Biodiversitätskrise haben. Über ein Drittel der Pflanzen, Tiere und Pilzarten gilt als bedroht. Die Schweiz ist europaweit beim Ausscheiden von Schutzflächen für die Biodiversität ebenfalls Schlusslicht.

Insbesondere bei der Hobby-Jagd ist es elementar, dass man ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten und Fake-News manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. 

Mehrwert:

4 Kommentare

  1. Hanspeter Niederer Antwort

    «Das Tier KÖNNTE in der Schweiz zur Plage werden und ist zum Abschuss freigegeben», meint der Schreiberling von 20min.ch
    Ich habe eine andere Vorstellung darüber, welche Spezies schon heute eine wahre Plage ist und die sich munter buchstäblich auf Teufel komm raus weitervermehrt.
    Welch ein abgefuckt-dekadenter Behörden-Terror gegen wehrlose Mitgeschöpfe. Wo steht geschrieben, dass ein Waschbär kein Recht auf Leben hat?
    Alljährlich aus REINER MORDLUST massenhaft Füchse abknallen und sich dann wundern, dass sich der Waschbär pudelwohl zu fühlen beginnt. Naturentfremdete Sesselfurzer soweit das Auge reicht !

  2. Ursula Heintze Antwort

    Wenn man sich mal überlegt , dass fast ausschließlich nur „BESSERVERDIENENDE
    Menschen in dazu noch „höher“ amtierenden
    Positionen sich diese LIZENZ ZUM TÖTEN
    Und mit ALLEM , WAS dazugehört ,
    ERLAUBEN können , braucht sich dann auch über NICHTS mehr zu wundern ??
    z.B. URALTES JAGDGESETZ – welches den Wandel der Zeit einfach ignoriert !!!
    –Wo TIERQUÄLEREI plötzlich KEINE STRAFTAT ist ???
    –Wo das Wort „TIERSCHUTZ“ GESETZLOS scheint – also außer Kraft tritt ??
    — Wo die LUST am Töten noch ANDERE
    L Ü S T E weckt ?? s.B. JAGD und
    SEXUALITÄT !
    –Wo die größten Schweinereien NICHT geahndet , sondern „vertuscht“ werden !
    (Wozu hat man schließlich Verbindungen ?)
    DAS GANZE IST NUR NOCH EIN VERBRECHEN —- UND DAZU NOCH LEGAL ???

  3. Barner Helmut Antwort

    Das gleiche Trauerspiel erleben wir seit Jahren in Sachen Wolf. Anstatt auf Herdenschutz zu drängen und diesen hart zu kontrollieren, wird von Jägerseite nur auf Abschuss gehetzt!

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