Er wollte ein Wildschwein erlegen, traf und tötete aber ein Pferd.
So geschehen Mitte August 2021 im Val Colla. Dieser Jagdunfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Scareglia, einem Bergdorf in der Nähe von Lugano. Andere, nicht bestätigte Berichte sprechen von einem zweiten Vorfall, der in den letzten Tagen ein Schaf ebenfalls im Val Colla während der Jagd das Leben gekostet haben soll. Es war jedoch nicht möglich, Informationen vom Amt für Jagd und Fischerei in Bellinzona zu erhalten. Ganz anders, wenn ein Wolf ein Tier reisst. Da sprudeln die Informationen nur so von dem Amt. Seit ein paar Monaten soll sich in der Gegend eine Wölfin niedergelassen haben.
Dieser bedauerliche Vorfall ereignete sich im Rahmen einer selektiven Jagdkampagne, die darauf abzielt, die Anzahl der Wildschweine im Tessin zu begrenzen. Diese als “Guardiacampicoltura” bezeichnete Kampagne wird in der Regel von Hobby-Jägern mit einer Sondergenehmigung durchgeführt. Dabei regulieren Hobby-Jäger gar nichts, sondern reduzieren kurzfristig.
Was genau in Scareglia passiert ist, ist uns nicht bekannt, aber die Besitzering des 22-jährigen Pferdes hat bei den zuständigen Behörden keine Anzeige erstattet, da der Täter seinen Fehler sofort zugegeben hat. Solche Vorfälle, vor allem in der Nacht, sind keine Seltenheit: Es kommt immer wieder vor, dass Hobby-Jäger ein anderes Tier mit einem Wildschwein verwechseln oder sogar auf Menschen schiessen.
Vor kurzem wurde in den oberen Tälern des Tessins ein Hund erschossen – alles immer im Zusammenhang mit einer Wildschweinjagd, schreibt die Zeitung La Regione.
Die Jagdsaison hat noch nicht einmal begonnen, aber diese Meldungen geben einen Orientierung, was tatsächlich auf der Jagd passiert, wenn gegen die 3’000 Jagdausübende im Tessin ihre Lizenz aktiviert bekommen. Demgegenüber stehen 22 vollamtliche Wildhüter mit Diplom. Ein Wildhüter auf 136 Hobby-Jäger, der für Recht und Ordnung schauen soll.
Anklage wegen Totschlags
Der 53-jährige Hobby-Jäger aus Mendrisiotto, der am 14. September 2019 auf der Jagd im südlichsten Dorf der Schweiz, in Pedrinate bei Chiasso, einen Freund mit einem Gewehrschuss versehentlich getötet hat, muss sich wegen Totschlags verantworten.
Am Ende der strafrechtlichen Ermittlungen hat Staatsanwältin Marisa Alfier den Wildtierkiller tatsächlich angeklagt, wie das RSI kürzlich berichtete. Der Angeklagte wird dann von einem Justizvollzugsgericht unter dem Vorsitz von Richter Amos Pagnamenta verhandelt.
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