Tierrechte

Piemont: Jagd für zunächst ein Jahr ausgesetzt

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Mit Anordnung vom 7. September 2012 ist die Jagd im italienischen Piemont für zunächst ein Jahr ausgesetzt.

Der TAR, das oberste Gericht in Piemont, hat die Beschwerde gegen die Jagdzeiten 2012/2013 bestätigt, welche die Vereinigung zur Abschaffung der Jagd LAC (Lega per l’abolizione della caccia), Pro Natura und SOS Gaia eingereicht hatten. Die Jagd ist damit für die Jagdsaison 2012/2013, die am 16. September beginnt, ausgesetzt.

Für die Aussetzung der Jagd wurden drei Gründe genannt: Das Fehlen eines regionalen Wildlife Management Plans, eine fehlende Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen für das Natura 2000-Netz und die Nichtbeachtung der Stellungnahme der ISPRA für die Festlegung der Jagdzeiten.

«Für die Wildtiere ist es ein grosser Sieg und ein grosser Tag», sagte Piero Belletti von Pro Natura.

„Die Jäger können nun am 16. September ausschlafen“, so die Vereinigung zur Abschaffung der Jagd LAC.

Das Piemont ist nach Sizilien die grösste Region in Italien. Es ist 25.399 Quadratkilometer gross und hat 4.464.889 Einwohner. Piemont liegt im reichen Nordwesten Italiens an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz, die Hauptstadt ist Turin.

Die Entscheidung aus Piemont könnte nun einen Domino-Effekt auf weitere italienische Provinzen haben.

Italien verbietet den Vogelfang

Die italienische Regierung hat im Dezember 2014 den Vogelfang endgültig verboten.

Die letzten 92 Großfanganlagen (die sog. „Roccoli“), die in Norditalien noch in Betrieb waren, müssen umgehend den Betrieb einstellen.

Hintergrund ist ein seit Jahren bei der Europäischen Union anhängiges Verfahren wegen Verstoßes gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie, das von den italienischen Naturschutzverbänden LIPU, LAC und dem in Bonn ansässigen Komitee gegen den Vogelmord initiiert wurde. Im November hat Brüssel Italien mit einer Strafe in Millionenhöhe gedroht, wenn die Fanganlagen nicht geschlossen werden. „Der Verbot des Vogelfangs in Italien ist ein Meilenstein für den Zugvogelschutz“, erklärt Heinz Schwarze vom Komitee gegen den Vogelmord. „Natur- und Tierschützer aus ganz Europa haben Jahrzehnte dafür gekämpft, nun müssen die Fangnetze endlich eingeholt werden.“

Die bereits 1979 verabschiedete Vogelschutzrichtlinie verbietet den Vogelfang in der gesamten EU. Die oberitalienischen Regionen Lombardei und Emilia-Romagna haben bis zum Schluss unter Berufung auf Traditionen den Betrieb der riesigen Roccoli mit insgesamt rund 27 Kilometern Netzen erlaubt.

In den letzten Jahren war der Fang von jährlich bis zu 40.000 Lerchen, Drosseln und Finken genehmigt worden – die Tiere wurden als lebende Lockvögel bei der Jagd eingesetzt. Die EU-Kommission verweist in einer Stellungnahme an die italienische Regierung darauf, dass die Vögel auch gezüchtet werden könnten und eine Naturentnahme deswegen nicht notwendig sei.

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