Anfang Jahr waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstrasse in Rheinland-Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen worden.
Der kaltblütige Hobby-Jäger Andreas S. (39) muss nun lebenslang ins Gefängnis!
Die beiden Hobby-Jäger sollen als Wilderer in die Polizeikontrolle geraten sein. Wie genau die Beamten auf die beiden aufmerksam wurden, ist unklar. In dem Laderaum ihres Kastenwagens hätten sich zahlreiche getötete Wildtiere befunden, sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen.
Das Landgericht Kaiserslautern verurteilte den Wilderer wegen zweifachen Mordes an Polizeianwärterin Yasmin B. und Oberkommissar Alexander K. am 31. Januar 2022. Die beiden hatten Andreas S. und dessen Gehilfen Florian V. nachts bei der illegalen Jagd erwischt.
Andreas S. schoss nach Überzeugung der Richter mit einem Jagdgewehr und einer Schrotflinte auf die uniformierten Polizisten, um die Tat zu vertuschen, schreibt Bild.de.
Danach flüchtete er mit Florian V., bei dem das Gericht wegen seines Beitrags zur Aufklärung der Morde von einer Bestrafung absah, ins saarländische Sulzbach. Dort zerlegte Andreas S. seelenruhig die gewilderten Tiere. Als ein Spezialeinsatzkommando ihn festnahm, trug er noch die blutige Metzgerschürze.
Der insolvente Polizistenmörder – er hatte eine geerbte Bäckerei-Kette an die Wand gefahren und rund zwei Millionen Euro Schulden – bestritt die Anklage-Vorwürfe bis zuletzt.
Andreas S. und seine Verteidiger werden das Urteil wahrscheinlich nicht annehmen und Revision dagegen einlegen.
„Es ist gut, dass das Gericht sein Urteil gesprochen hat. Das unermessliche Leid der Angehörigen kann das jedoch nicht lindern. Zwei Menschen fehlen. Ich bin in Gedanken bei den Hinterbliebenen und den Angehörigen unserer Polizeifamilie. Die große Zahl der Beileidsbekundungen hat gezeigt, wie sehr diese so brutale wie sinnlose Tat die Menschen bewegt hat“, sagte Innenminister Ebling.
Nach der Tat ging eine Welle großer Betroffenheit und Trauer durch die Polizei Rheinland-Pfalz, das Land und das gesamte Bundesgebiet. Weit über 20.000 Nachrichten erreichten die rheinland-pfälzische Polizei per Post, per Mail oder in den Sozialen Medien.
„Diese enorme Anteilnahme aus der Bevölkerung spendete in dieser schweren Zeit großen Trost. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zeichen dafür, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger nicht nur hinter der Polizei steht, sondern in ihrer schwersten Stunde auch an ihrer Seite“, betonten Dreyer und Ebling.