Kunterbunt

Deutsche Polizei beschlagnahmt Dutzende von Giftschlangen auf Bauernhof

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Die Polizei in Deutschland hat nach eigenen Angaben mehr als 110 gefährliche Schlangen entdeckt, nachdem eine Frau, die dort lebte, wegen eines Giftbisses ärztliche Hilfe suchte.

Die Frau fuhr am frühen Sonntag in ein Krankenhaus in Salzgitter in der Nähe von Hannover und erzählte den Ärzten, dass eine ihrer Klapperschlangen sie in den Finger gebissen hatte.

Während sich der Zustand der Frau verschlechterte und die Behörden eilig ein Gegenserum bei einem Spezialinstitut in Hamburg bestellten, besuchte die Polizei den Bauernhof in Sehlde und fand dort Dutzende von Schlangen.

Der Biss dürfte weitgehende Konsequenzen für die 35-Jährige haben. Die Polizei beschlagnahmte nach eigenen Angaben 115 Würge- und Giftschlangen, die nicht artgerecht gehalten worden seien. Darunter Exemplare, die weltweit zu den giftigsten gehören, wie etwa die Schwarze Mamba, die Grüne Mamba oder den Küstentaipan. Dabei könne die 35-Jährige “froh sein, nicht von einer anderen Schlange gebissen worden zu sein“, sagte ein Polizeisprecher. Für die Kapkobra, die sich ebenfalls unter den beschlagnahmten Tieren befinden soll, gibt es beispielsweise kein Gegengift. Die Frau hielt ihre exotischen Haustiere ohne Genehmigung, wie ein Sprecher des Landkreises dem NDR in Niedersachsen mitteilte. Zudem sei die Haltung dem Veterinäramt völlig unbekannt gewesen.

Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass Exoten nichts in privaten Haushalten zu suchen haben und oft eine große Gefahr darstellen. Obwohl die anspruchsvollen und teilweise auch gefährlichen Tiere in Privathand niemals artgerecht gehalten werden können, sind auf Tierbörsen und im Internet etliche von ihnen frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier muss in Deutschland endlich die Haltung und der Verkauf exotischer Tiere verboten werden.

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA

In einer Erklärung der Polizei hiess es, Spezialisten hätten festgestellt, dass die Schlangensammlung nicht in geeigneten Terrarien untergebracht waren.

Die Reptilien wurden alle beschlagnahmt und von Herpetologen untersucht.

Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesumweltministerium (BMU) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss.