Kriminalität

Wolfskopf liegt vor Artenschutzzentrum

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Die Debatte um den Schutz von Wölfen in Deutschland hat ein neues makabres Kapitel bekommen.

Spaziergänger fanden vor dem Artenschutzzentrum des Naturschutzbundes (Nabu) im niedersächsischen Leiferde einen abgetrennten Wolfskopf. Dem Tier war die Zunge herausgeschnitten worden. Stattdessen diente ein Stock als Maulsperre.

Das zeigen Fotos, die auf Instagram veröffentlicht wurden. Ein Polizeisprecher bestätigte deren Echtheit. Passanten alarmierten nach dem Fund die Polizei und den zuständigen Wolfsberater der Region. Dieser bestätigte laut Polizei, dass es sich tatsächlich um den vollständig abgetrennten Kopf eines Wolfes handelt”.

Wolf ohne Kopf vor zwei Wochen auf Parkplatz gefunden

Die Ermittler prüfen nun nach eigenen Angaben, ob es sich bei dem gefundenen Schädel um den Kopf eines Wolfsrumpfes handelt, der vor rund zwei Wochen auf einem Pendlerparkplatz in Gifhorn gefunden wurde. In dem entsprechenden Verfahren werde wegen Jagdwilderei ermittelt, hieß es.

Das Artenschutzzentrum in Leiferde bei Gifhorn wurde vor über 40 Jahren vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) als eine Art Krankenhaus für verletzte Wildtiere gegründet. Im Jahr 2022 wurden auf dem Gelände mehr als 4.100 Tiere aus 198 Arten gepflegt. Ein Schwerpunkt der Einrichtung sind Vögel. Darüber hinaus kümmert sich der NABU in Leiferde auch um exotische Wildtiere wie Schildkröten und Schlangen, die von den Behörden wegen Verstößen gegen das Artenschutz- oder Tierschutzgesetz beschlagnahmt wurden. Die Tierschützer verstehen das Artenschutzzentrum auch als umweltpädagogische Einrichtung, in der Besucher willkommen sind.

Wolfsschutz-Verein setzt hohe Belohnung für Hinweise aus

Für eine solche Aktion – die womöglich eine Botschaft an die Naturschützer sein soll – sind im Bußgeldkatalog des Landes Niedersachsen hohe Strafen verankert. Es kann bis zu 50’000 Euro kosten, einen Wolf zu fangen, zu verletzen oder zu töten.

Der Verein Wolfsschutz Deutschland ist empört über das Geschehene: „Wir sind absolut entsetzt über diese grausame Tat und wir erstatten nicht nur ebenfalls Strafanzeige, sondern setzen auch eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter oder des Täters führen.“