Dem mutmasslichen Tierquäler wurde letztes Jahr unter anderem zur Last gelegt, dass er Jagdhunde auf gesunde Wildschweine gehetzt hätte, was laut Strafbefehl ein Verstoss des Tierschutzgesetzes sei.
Auch verschiedene deutsche Jagdportale berichteten negativ über den Wildtierkiller aus dem bayerischen Cham mit seinem Leitsatz: „Jage gerne am Limit.„

So zum Beispiel jagderleben.de:

oder
Lasse Böckmann, daran lässt er keinen Zweifel, liebt die Jagd mit der Saufeder, wobei seine Hunde kleinere Sauen aus der Rotte separieren und sich dann in ihnen verbeissen. Klagend vor Schmerzen durch die festgebissenen Hunde weisen sie Herrn Böckmann den Weg und er schreitet zur Tat. Mittels einer Kamera, die auf seinem Kopf fest montiert ist, lässt er seine Fangemeinde am Töten der Sau mittels kalter Waffe teilhaben.
Neben Videos, in denen er verschiedene Waffen und die Tötung von Wildtieren den Internetnutzern näherbringen will, zeigt der mutmassliche Tierquäler martialische Videos von seinen Saujagden. Mittels dieser reisserischen Videos versucht der scheinbar unter pathologischer Geltungssucht leidende Onlineshopbetreiber auf seine Outdoor- und Jagdzubehörprodukte in seinem Onlineshop aufmerksam zu machen. Seinen über 33.000 Mitgliedern seines Youtubekanals präsentiert er sich gerne bei seinen Vorträgen mit Kippe im Mundwinkel, schreibt das deutsche Jagdportal.
Die Waidmänner
Auf dem Onlineshop von Lasse Böckmann warnt der Waffennarr die Zuschauer vor seinen Videos:
Achtung! In diesen Videos werden Jagdszenen und Waffen jeglicher Art gezeigt! Achtung! Diese Videos enthalten Szenen, die nicht für Jedermann geeignet sind! Bitte überlegen Sie genau, ob Sie diesen Bildern gewachsen sind.
Ironischerweise wurde Böckmann von benachbarten „Jagdkollegen“ angezeigt, was Gerichtsverfahren auslöste. Dabei ging es auch um die mentale Schieflage bzw. Zuverlässigkeit. Laut dem Messerfuchtler wurde ihm von der zuständigen Ordnungsbehörde umgehend der Jagdschein entzogen. Die widerlichen Videos von Lasse Böckmann, auf die sich die Strafanzeige beruft, sind inzwischen nicht mehr öffentlich einsehbar – bei YouTube von Böckmann auf privat gestellt.
Lasse Böckmann hat zu den Anzeigen keine öffentliche Gegendarstellung verfasst, obwohl er ein Jahr Zeit hatte zu erklären, warum er aus tiefsten Beweggründen mit Freude und Spass und ohne Achtung Lebewesen kaputt macht. Dies in kapitalistischer Kombination, um auf seinen Webshop mit Messer, Waffen, usw. aufmerksam zu machen.
Die Klagen
Mit finanzieller Unterstützung von zahlreichen Waidmännern geht Böckmann nun gegen die Portale, die über den Strafbefehl gegen ihn berichtet haben, mit juristischen Drohungen und Nötigung vor. Nach einer Spendengala bei Paypal, organisiert vom Jagdkameraden Matthias Busch, kamen 22’000 Euro in seine Kasse.
Ein typische Spender:
Ich kann nur eines sagen ich hab in den 2 Jahren in den ich schon zur Jagd gehe unter Jägern mehr Arschlöcher kennen gelernt als in meinen ganzen 38 Jahren zusammen.
Barsch Onkel – https://www.youtube.com/watch?v=mHoEi6LlCfk
Böckmann klagt, nachdem offenbar ein Verfahren gegen ihn eingestellt wurde, auf Rufschädigung, Beleidigungen, Unwahrheiten, usw. Schadensersatzansprüche möchte er nun auch geltend machen, obwohl er keinen richterlichen Freispruch hat. Plötzlich ist es ihm unangenehm, dass diesbezüglich Fotos von ihm auf der Jagd ohne seine Zustimmung von Dritten geteilt wurden. Offenbar entspricht es nicht mehr dem Business Plan, dass Videos und Fotos möglichst grossflächig geteilt werden, um abscheuliche Taten an Lebewesen zu promoten. Warum das Verfahren eingestellt wurde, ist der IG Wild beim Wild noch nicht bekannt. Haben die anzeigenden Hobby-Jäger einfach mal die Rute eingezogen?
Treib- und Drückjagden in Deutschland wären bei einer Verurteilung von Lasse Böckmann wohl vor unüberwindbaren Hürden gestanden.
Die IG Wild beim Wild ist dezidiert der Meinung, Tierquälerei müsse man nicht schützen, sondern immer wieder vor die Gerichte bringen. Genauso werden wir es auch mit Lasse Böckmann handhaben, der laut seiner E-Mail vom 21.6.2021 dabei ist, die IG aufgrund dieses Artikels juristisch anzugehen:
Lasse Böckmann: Mutmasslicher Tierquäler erhält Strafbefehl
Seit fast einem Jahr haben Sie einen Artikel über mich auf Ihrer Webseite. Dieser Bericht ist reißerisch, diffarmierend und in keiner Weise neutral und sachlich erstellt. Er enthält Lügen, Beleidigungen und Unwahrheiten. Das Verfahren wurde bereits eingestellt und somit ist es Ihre Pflicht den Artikel unwiderruflich zu löschen!
Lasse Böckmann 21.6.2021
Solange es kein richterliches Urteil gibt, muss niemand etwas löschen. Nur weil etwas juristisch nicht von Erfolg gekrönt ist, ist die objektive Sachlage nicht plötzlich falsch oder ethisch richtig. Treib- und Drückjagden zum Beispiel sind Tierquälerei, da nicht nur das bejagte Wild, sondern viele weitere Tiere aufgescheucht werden. Zudem ist die Gefahr von Fehlschüssen besonders gross, weil die Wildtiere eben in Bewegung sind.
Jemand, der sich bei Einsätzen im Militär so zelebriert und der Öffentlichkeit mit militanten Videos präsentiert wie Lasse Böckmann dies auf der Jagd gemacht hat, würde umgehend unehrenhaft entlassen und in die Psychiatrie eingewiesen.
Jagdleidenschaft ist kein Auftrag der Gesellschaft oder ein Recht und kann es auch nicht sein. Die Risikogruppe Hobby-Jäger fördert bis in die Grundschulen eine Kultur der sinnbefreiten Gewalt.
Es ist statistisch erwiesen, dass Menschen, die Tiere quälen und töten, auch nicht davor zurückschrecken Menschen zu quälen und zu ermorden. Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. Sie können erste Zeichen für eine gefährliche psychische Störung sein, die menschliche Opfer mit einschliesst. Und in der Tat gibt es gerade in Deutschland zahlreiche Fälle von Femizid durch Hobby-Jäger.
In jedem Gewaltakt manifestiert sich etwas, was im Hobby-Jäger krankhaft vorhanden ist, sich aber im Alltag nicht entfalten darf, weil die Gesellschaft dies nicht mehr toleriert. Kriege, Folter, Verfolgung, Vergewaltigung, Gewalt, Töten und Hinrichtung als Machtinstrumente zur Beherrschung von Mitmenschen finden in unseren Kulturkreisen keine Akzeptanz mehr. Aber Töten hat eine Komponente und die Jagd ist noch eine Bühne, auf der diese Macht ausgelebt wird. Tiere sind in diesem unfairen Spiel die leidtragenden Opfer.
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.
1 Kommentar
‚In jedem Gewaltakt manifestiert sich etwas, was im Hobby-Jäger krankhaft vorhanden ist, … Kriege, Folter, Verfolgung, Vergewaltigung, Gewalt, Töten und Hinrichtung … ‚. Ich bin selbst nie Jäger gewesen, kenne jedoch JägerInnen in meiner Nachbarschaft, von der Arbeit und in meiner Waldgenossenschaft. Bei keinem dieser JägerInnen konnte ich diese krankhaften Eigenschaften in irgendeiner Form feststellen.
Das Argument der statistischen Erkenntnisse wird gerne ohne Quellenangabe genutzt. Von JägernInnen begangene ‚Femizide/Androzide‘ hängen bestimmt mit der Tatsache zusammen, dass JägerInnen Schusswaffen haben. Da wäre ein Vergleich zwischen PolizistenInnen, SoldatenInnen und SportschützenInnen interessant, die ja ebenfalls Waffen haben. Ich meine gelesen zu haben, dass gewalttätige Männer eher Waffen jedweder Art nutzen, um Frauen zu ermorden; Frauen dagegen eher Gift. Da in Deutschland Obduktionen VerstorbenerInnen eher die Ausnahme sind, könnte ich mir eine hohe Dunkelziffer bei Androziden vorstellen.
Eine Schusswunde ist i. d. R. offensichtlich, eine Vergiftung dagegen nicht.