Die Davoser entschieden am 27.9.2020 in einer Volksabstimmung, dass in ihrem Dorf in Zukunft Sylvester- und 1. August-Feuerwerk verboten sind. Das gesellschaftliche Bewusstsein für die ökologischen Schäden von Feuerwerken und der Knallerei wächst. Denn sie sind einfach nicht mehr zeitgemäss.
Insbesondere an Silvester und anlässlich des Nationalfeiertages werden mehrere tausend Tonnen Feuerwerkskörper abgebrannt – was nicht nur leuchtende Akzente am Himmel setzt, sondern auch viel Lärm zulasten von Menschen und Tieren, unverkennbarer Rauchgeruch samt Luftschadstoffe und Abfallberge in der Natur zur Folge hat.
Mit jedem Feuerwerk regnet oder schneit es – und zwar Feinstaub und Chemie, welche in Böden und Gewässer gelangen, mit teilweise unbekannten Langzeitfolgen. Bestandteile dieses Staubs sind schädliche Stoffe wie Nitrate, Chlorate, Blei oder Aluminium. Am wenigsten bekannt ist vermutlich die langfristige Verschmutzung der Umwelt mit Plastik, das in den Feuerwerkskörpern verbaut ist und nach dem Abschiessen unkontrolliert in die Natur gelangt. Die Plastikteile bauen sich in der Natur nur sehr langsam ab, verunstalten die Umwelt und können von Nutz- und Wildtieren mit Futter verwechselt werden.
Laute Knalleffekte von Feuerwerken versetzen viele Haus- und Wildtiere mit ihren ausgeprägten Sinnesorganen in Angst und Panik und bedeutet für
viele Tiere eine Tortur, derer sich die Menschen gar nicht bewusst sind. Für
die Tiere kann der Lärm lebensbedrohend oder sogar tödlich sein. Die Wildtiere verlieren durch die Silvesterknallerei wertvolle Energie, die sie für den harten Winter benötigen. Auch Nutztiere leiden besonders am Nationalfeiertag auf den Weiden und Alpen. Bei einer Flucht kann es zu schlimmen Verletzungen kommen. Laute Knalleffekte schaden dem empfindlichen Gehör von Nutz- und Wildtieren.
Die meisten Gäste suchen in den Bergen das Erlebnis einer intakten und gesunden Umwelt, Erholung und Ruhe in einer Gebirgslandschaft und keine Feuerwerke.
Es soll jedoch zwei Ausnahmen geben: Kleine Feuerwerkskörper wie Tischfeuerwerke, Wunderkerzen, bengalische Feuer und Vulkane könnten bewilligungsfrei abgebrannt werden. Grosse Feuerwerke wären auch erlaubt, jedoch dürften diese nur anlässlich von Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung gezündet werden und benötigten eine Ausnahmebewilligung, die zwischen 1’000 und 3’000 Franken kosten würde.
Als erste Gemeinde der Schweiz erlässt Davos nun ein gesetzlich verankertes Verbot für Feuerwerk. Ausschlaggebend für den deutlichen Volksentscheid waren die Tiere.