Jagd

Jagdstatistik 2022

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Das Jagdjahr dauert in den meisten Kantonen vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres.

In der Schweiz leben rund 100 Säugetierarten. Sie teilen sich auf in die Insektenfresser, die Fledermäuse, die Nagetiere, die Hasen, die Beutegreifer und die Huftiere.

Rund 14’000 Hobby-Jäger in der Schweiz haben im Jagdjahr 2022/23 gemäss Statistik offiziell 74’124 jagdbare Huftiere auf der Hochjagd erlegt.

Dazu haben rund 10’000 Hobby-Jäger auf der Niederjagd 18’943 Beutegreifer wie Baummarder, Steinmarder, Dachs oder Rotfuchs zum Spass erschossen.

Vor 36 Jahren wurden so wenige Rotfüchse erschossen. Ob das die lang erwartete Trendwende ist? Die Hobby-Jäger auf der Niederjagd in der Schweiz quälen, verletzen und töten jedes Jahr immer noch über 15’000 dieser faszinierenden Wildtiere, nebst Krähen, Eichelhähern, Elstern, Hauskatzen, Enten, Dachse usw.

Jede Fuchsjagd in der Schweiz ist ein klarer Verstoss gegen das Tierschutzgesetz, weil es am vernünftigen Grund mangelt. Es gibt seit mehr als 30 Jahren mindestens 18 wild biologische Studien, die beweisen: Fuchsjagd reguliert nicht und taugt auch nicht zur Seuchenbekämpfung – im Gegenteil. Bei 7’079 Fällen, konnten die Hobby-Jäger nicht bestimmen, was sie erschossen haben (Fähe oder Rüde).

  • Wissenschaftliche Literatur: Studien Rotfuchs
  • Jäger verbreiten Krankheiten: Studie
  • Jagd fördert Krankheiten: Studie
  • Verbot der sinnlosen Fuchsjagd ist überfällig: Artikel
  • Luxemburg verlängert Fuchsjagdverbot: Artikel
  • Niederjagd und Wildkrankheiten: Artikel
  • Vergrämung von Wildtieren: Artikel

Feldhasen, obwohl gefährdet, wurden 1’600 abgeschossen. Der Feldhase kommt noch in der ganzen Schweiz vor. Seine Bestände sind aber seit den 1950er-Jahren derart stark gesunken, dass er auf die Rote Liste gesetzt und als gefährdete Art eingestuft wurde. Dennoch ist er immer noch jagdbar. Diese Situation ist höchst unerfreulich. Geschützt ist der Feldhase in den Kantonen AI, AR, BS, BE, FR, GE, JU, NW, SZ, UR.

Das Alpenschneehuhn ist als geschützte Art gelistet und gilt in der Schweiz als potentiell gefährdet. Dennoch haben Hobby-Jäger 319 Schneehühner erschossen.

Wildhüter versus Hobby-Jäger

Im Kanton Genf, wo die Bevölkerung schon 1974 ein fortschrittliches Wildtiermanagement eingeführt hat, wurden 207 Wildschweine und 21 Rehe abgeschossen. Dazu 4 Dachse und 10 Rotfüchse.

Sanitarische und therapeutische Abschüsse der Wildhüter im Kanton Genf sind nicht das Gleiche, wie eine regulatorische Bejagung anhand des Jägerlateins oder falsch verstandener Naturerfahrung der Hobby-Jäger.

Vor dem Jagdverbot für Hobby-Jäger in Genf wurden pro Jahr über 400 Jagdpatente verkauft. 3 Vollzeitstellen sind heute nötig für die Regulation und Prävention, was ein enormer Gewinn für die Biodiversität bedeutet, die auch wissenschaftlich belegt und sichtbar ist. Typische Schweizer Werte wie Sicherheit, Tierschutz und Ethik sind die Devise in Genf. Insgesamt muss der Kanton Genf rund eine Millionen Franken inkl. Wildschäden pro Jahr für das Wildtiermanagement aufbringen, das entspreche einer Tasse Kaffee pro Einwohner, oder einer Subvention der Landwirtschaft von etwas über 3 %.

Im Vergleich dazu würde die Fischerei wesentlich mehr Kosten verschlingen, obwohl da Lizenzen verkauft werden.

Vergleicht man die Kantone Schaffhausen und Genf ergibt sich ein viel blutigeres Bild mit den 805 männlichen Hobby-Jäger: 2 Steinmarder, 109 Dachse und 175 Rotfüchse bei den Beutegreifern und 1’772 Abschüsse bei den jagdbaren Huftiere (390 Wildschweine, Gämse 14, Rehe 1’267 Sikahirsch 101).

Die Schadenszahlen für Wildschweine im Kanton Genf sind im langjährigen Durchschnitt vergleichbar mit denen von Schaffhausen – obwohl in Schaffhausen die Hobby-Jagd erlaubt ist. Während der Jagdsaison in Frankreich und Kanton Waadt gibt es mehr Wildschweine und andere Wildtiere in Genf, die dort Asyl suchen.

Es braucht laut der IG Wild beim Wild jährlich medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger nach dem Vorbild von Holland sowie auch eine Altersbegrenzung nach oben. Die grösste Altersklasse bei den Hobby-Jäger sind, 65+, jene mit Alters-, Denk-, Seh-, Konzentrations- und Reaktionsschwächen sowie Ausbildungs- und Trainingsdefiziten. Ab dem 45. Lebensjahr steigt die Zahl der Unglücke dramatisch an. Die erschreckenden Meldungen über Jagdunfälle und tödliche Straftaten mit Jägerwaffen zeigen: Es wird höchste Zeit für die Abschaffung der Hobby-Jagd! Tödliche Schusswaffen gehören nicht in die Hände von senilen Hobby-Jägern, die diese völlig unkontrolliert benutzen können!

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