Für Hobby-Jäger beginnt am Samstag, dem 25.11.2023, in Graubünden die tierquälerische Sonderjagd auf Hirsche, Gämse, Wildschweine und Rehe.
Wildtiere werden seit Jahrzehnten nicht wirklich reguliert, sondern dezimiert und die Geburtenrate stimuliert. Folge der jetzigen Methoden ist, dass etwa Rehe und Hirsche noch scheuer werden und ihre tageszeitlichen Aktivitäten vollends in die Nacht verlegt haben. Damit wird die Schutzfunktion der Wälder gemindert und Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen provoziert.
Wildverbiss entsteht hauptsächlich durch die Hobby-Jagd. Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten. Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Hobby-Jagd. Die Jagd ist meistens die Ursache angeblicher Probleme.
Sonderjagd ist, wie der Name schon sagt, eine Nachbesserung. Wird eine Nachbesserung zum Regelfall, dann stimmt etwas nicht mit der Wissenschaft, Wildbiologie, Planung sowie Ausführung und dies ist im Kanton Graubünden seit Jahren der Fall.
Man weiss heute, dass es in Graubünden und anderswo in erster Linie wie in einem Reisebüro ums Organisieren von attraktiven Jagden geht, welche vom Amt für Jagd und Blödsinn in Graubünden geplant werden. Der Hobby-Jäger wird vom Amt mehr und mehr zum bestialischen Raubtier degradiert und die Wildtiere zu Nutz- und Zuchttieren.
Die Sonderjagd ist immer auch ein unethisches und barbarisches Massaker an Wildtieren. Trächtige, führende Hirschkühe sowie Rehgeissen und ihre Jungen, ganze Sozialstrukturen werden wie in einem Blutrausch auch im Schnee ohne Erbarmen zusammengeschossen. Führende Muttertiere vor dem Kitz wegzuschiessen, ist schäbig und gemein. Von Handwerk, Wildbiologie, Wissenschaft kann man da wirklich nicht sprechen – es ist einfach nur Hobby-Jagd – die Tierquälerei. Und der Jagddruck der vorangegangenen Monate ist dafür auch noch mitverantwortlich. Es wird niemals eine Entschuldigung geben, ein neugeborenes Leben so zu zerstören oder dass Muttertiere ihre Kälber nicht ohne Hatz und Todesangst aufziehen können. Hobby-Jäger manövrieren damit ihr Image gleich neben jenes der Hamas. Die Bündner Jagd ist schlichtweg kriminell. Nur ist unser Rechtssystem bisher nicht so weit, das im Strafrecht zu berücksichtigen. Alles, was auf der regulären Jagd verboten ist, gilt während der Sonderjagd nicht. Hobby-Jäger biegen sich die Gesetze so zurecht, wie es ihnen genehm ist.
Die Hobby-Jagd ist eine durch und durch tierquälerische Aktivität, die weder mit Vorsicht noch Respekt ausgeübt wird und immer wieder die Sicherheit aller Beteiligten gefährdet.
Jagd ist immer auch eine Form von Krieg gegen Lebewesen, wo die negativen Eigenschaften im Menschen aufleben. Wildtiere leben in einer Landschaft der Angst. Aus Angst vor Hobby-Jägern haben viele Wildtiere ihren natürlichen Lebensraum dauerhaft verlassen. Sie meiden freie Felder und leben verstärkt im Schutz des Waldes. Der Rückzug in den Wald verstärkt sich während der Jagdsaison. Die Hobby-Jagd trägt also wesentlich dazu bei, dass Wildtiere in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden und ihnen weniger Lebensraum zur Verfügung steht und so übermässige Schäden an den Kulturen entstehen können.
Der Jagddruck sowie andere Faktoren erhöht die Reproduktionsraten der betroffenen Tierpopulationen, was man nicht nur bei den Wildschweinen, Füchse, Rehen, Hirschen, Tauben sondern bei jeder Spezies (Arterhaltung, Überlebungsinstinkt, Geburtenausgleich usw.) beobachten kann.
Im Schweizer Nationalpark im Engadin wird seit 100 Jahren nicht mehr gejagt und dort ist z. B. der Gämsen Bestand seit 1920 konstant um die 1350 Stück. Der Fuchs wird auch nicht gejagt. Entgegen der Prognosen aus Hobby-Jägerkreisen ist keines seiner Beutetiere ausgestorben. Der Wechsel von der Weide für Kühe und Schafe zur Hirschweide führte zu einer komplett neuen Artenzusammensetzung der Vegetation und einer Verdoppelung der Artenvielfalt!
Eine einfache und preiswerte Möglichkeit in der modernen Wildbiologie ist die Immunokontrazeption, um Tierbestände bei Bedarf nachhaltig zu regulieren. Die Immunokontrazeption wird heute von Tierfreunden angewendet, um Bestände in freier Wildbahn oder in Zoos zu regulieren.
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Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.