Unkultur

Einmal mehr Schande über die Hobby-Jäger

In Schottland offerieren verschiedene Tourismusunternehmen wilde Ziegen zu jagen. Die Tiere, die keine natürlichen Feinde haben, werden dort als invasive, nicht heimische Art eingestuft, und ihre Jagd ist nicht illegal. Es wird angenommen, dass heute mehr als 3’000 der Tiere in Herden in ganz Grossbritannien leben, nachdem sie von Steinzeitmenschen vor rund 5’000 Jahren eingeführt wurden. In einigen Gebieten wurden, um den Bestand zu reduzieren, umstrittene Jagden durchgeführt. Auch Kontrazeptivmethoden, um die Reproduktion der Tiere zu stoppen, kamen schon erfolgreich zum Einsatz.

Nun sorgen Bilder, die TV-Moderatorin Larysa Switlyk auf ihr Instagram-Profil stellte, für Aufruhr. Sie posierte neben einer toten Geiss und grinst dämlich in typischer Hobby-Jäger-Manier in die Kamera. Larysa Switlyk schrieb dazu: «Wunderschöne wilde Ziege hier auf der Insel Islay in Schottland.» Und «es machte solchen Spass! Sie leben am Rand der Klippen und sind Meister im Verstecken.»

Larysa Switlyk
Larysa Switlyk

Switlyk ist in Florida geboren, hostet eine TV-Show, die sich um die morbide Hobby-Jagd dreht. Sie veröffentlichte auf ihren sozialen Medien noch mehr abscheuliche Bilder von Tieren, die sie in Schottland geschossen hatte. Es sind Bilder von vier toten Hirschen, zwei Ziegen und einem geschorenen Schaf.

Politik schaltete sich ein

Der britische Brexit-Sekretär der schottischen Regierung, Mike Russell, sagte BBC Schottland, dass die Postings der Pseudo-Jägerin „entsetzlich“ seien, und forderte die sofortige Einstellung der Ziegenjagd auf der Insel. „Leute in Tarnanzügen zu sehen, die sich mit leistungsstarken Scharfschützengewehren über das Töten von Ziege freuen, geschweige denn eines Widders, ist einfach inakzeptabel.“

Herr Russell bestand auch darauf, dass Frau Switlyks Ziegenjagd schlimmer sei, als die Jagd auf Rotwild, von der er sagte, dass sie „sehr streng reguliert“ sei und „man die Leute nicht oft darin sieht, wie sie die Gewalt verherrlichen„.

Eine Tierschutzorganisation sagte: „Dass diese schönen Tiere, die im Namen des Sports ausgebeutet werden, kein schöner Anblick sei und nicht die Art von Tourismus ist, den wir in Schottland wünschen, geschweige denn, im 21. Jahrhundert erlaubt sein soll.“

Larysa Switlyk
Larysa Switlyk

Judy Murray, Mutter des Tennisstars Andy Murray, sah die Bilder auch und twitterte: «Schande!» Sie bat die Regierung einzugreifen.

Und Schottlands Erste Ministerin, Nicola Sturgeon, sagte, die Regierung werde die aktuelle Situation prüfen und eine entsprechende Gesetzesänderung in Erwägung ziehen. Es sei verständlich, dass Bilder von toten Tieren, die als Trophäe gezeigt würden, für Ärger sorgen.

Und Larysa Switlyk? Die bekommt vom Wirbel vielleicht gar nicht allzu viel mit. Sie sei «im Busch» und könne die nächsten zwei Wochen keine Nachrichten empfangen, kündigte sie an, nachdem ein medialer Shitstorm über sie hereinbrachte.

Auf ihrer Webseite sagt die geistesgestörte Pseudo-Jägerin: „Sie fördere den Outdoor-Lifestyle und bietet einen Vorgeschmack auf das Abenteuer, während sie sich zu einer Hardcore-Jägerin entwickelt“.

Auf dem Weg dorthin möchte Larysa die Öffentlichkeit, vor allem Kinder und Frauen, dazu ermutigen, auf die Jagd zu gehen und die Natur zu erleben.“

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