Der Feldhase wird in der Schweiz immer rarer, seine Anzahl nimmt seit Jahrzehnten ab.
Die höchste Dichte an Feldhasen wurde im Jahr 2016 mit 17,7/100 ha im hobby-jagdfreien Kanton Genf ermittelt. Dort, wo professionelle Wildhüter sich um das Wildtiermanagement kümmern. Dies war die erste Dichte über 17 Feldhasen/100 ha seit 2006 in der ganzen Schweiz.
Feldhasen sind eigentlich Steppenbewohner. Sie leben in der Schweiz überwiegend auf Äckern und Wiesen im Mittelland und graben im Gegensatz zu Kaninchen keinen Bau. Hasen ruhen in Mulden, den sogenannten Sassen. In Grünlandgebieten nahmen die Bestände besonders stark ab – sie liegen mit heute 1,3 Feldhasen/100 ha auf äusserst tiefem Niveau.
In den 70er Jahren lebten beispielsweise im Solothurner Aaregebiet noch bis zu 65 Hasen pro Quadratkilometer, heute sind es in den untersuchten Gebieten maximal nur noch 16.
Die Gründe für den Rückgang des Feldhasen sind zahlreich. Die Jagd, mehr Siedlungen, Strassen und Wege zerstückeln und verkleinern die Lebensräume der Tiere. Verstecke und abwechslungsreiche Nahrungsquellen sind selten geworden, weil sich die Landwirtschaft stark intensiviert hat. Insbesondere auf Grünland wird heute früher und häufiger gemäht, was für Jungtiere oft tödlich ist. Der einst überall gegenwärtige Feldhase steht deshalb heute auf der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere der Schweiz.
Ort | Weitere Informationen |
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Mittelland | Feldhasen sind in landwirtschaftlichen Gebieten und Feldern des Mittellands heimisch. Sie sind anpassungsfähig und können auch auf Brachflächen und in Randstreifen entlang von Gewässern leben. |
Jura | Im Jura sind Feldhasen vor allem im Bereich zwischen La Chaux-de-Fonds und Biel anzutreffen. Hier bieten die offenen Weidelandschaften und Wiesen ideale Bedingungen für sie. |
Ostschweiz | In der Ostschweiz leben Feldhasen vor allem im Thurgau und St. Gallen. Hier bevorzugen sie die Kulturlandschaften mit abwechslungsreichem Bewuchs aus Feldern, Wiesen und Hecken. |
Zentralschweiz | Feldhasen sind auch in den Kantonen Luzern und Zug anzutreffen. Besonders im Frühling fallen sie durch ihr auffälliges Balzverhalten auf, bei dem sie sich im Kreis um die Weibchen jagen. |
Bitte beachte, dass die Feldhasen in der Schweiz nicht geschützt sind und gejagt werden. Im Jagdjahr 2021-2022 wurden 1’475 Feldhasen von Hobby-Jägern zum Spass getötet. Die meisten davon im Kanton Graubünden (971) gefolgt vom Kanton Wallis (304). Diese Situation ist höchst unerfreulich. Geschützt ist der Feldhase in den Kantonen AI, AR, BS, BE, FR, GE, JU NW, SZ, UR.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum anzunehmen, dass Hobby-Jäger Naturschützer sind. Während viele Jäger sich für den Erhalt und Schutz der Natur einsetzen, gibt es auch solche, die sich ausschliesslich auf die Jagd konzentrieren und die Umweltauswirkungen ihrer Aktionen vernachlässigen. Es ist wichtig zu beachten, dass Jagen und Naturschutz nicht automatisch Hand in Hand gehen und dass ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur von jedem Einzelnen, unabhängig von seinen Aktivitäten, erwartet wird.
Wenn du Feldhasen beobachten möchtest, solltest du dies aus sicherer Entfernung und ohne sie zu stören tun. Wenn du ihnen in Ruhe zuschaust, kannst du ihr Verhalten gut beobachten und mehr über diese faszinierenden Tiere erfahren. Doch Vorsicht: Wenn sich die Tiere bedroht fühlen oder gestört werden, können sie in Panik geraten und fliehen oder sogar angreifen. Also immer genügend Abstand halten!
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