Tierrechte

Sri Lanka: Elefanten erhalten biometrische Ausweise

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Viele reiche Sri Lanker – darunter auch buddhistische Mönche – halten Elefanten als Haustiere.

Damit wollen sie unter anderem ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Beschwerden über schlechte Behandlung und Tierquälerei sind jedoch weit verbreitet.

Die Behörden wollen diesen Elefanten in Gefangenschaft nun mit eigenen biometrischen Ausweisen ausstatten und ihren Reitern im Rahmen eines weitreichenden neuen Tierschutzgesetzes verbieten, während der Arbeit zu trinken.

Die neuen Massnahmen zielen darauf ab, das Wohlergehen der Wildtiere zu schützen und umfassen strengere Vorschriften für Arbeitselefanten sowie ein tägliches zweieinhalbstündiges Bad für jedes Tier.

Offiziellen Aufzeichnungen zufolge gibt es in dem südasiatischen Land etwa 200 domestizierte Elefanten, während die Population in freier Wildbahn auf etwa 7’500 Tiere geschätzt wird.

Das neue Tierschutz-Gesetz verpflichtet alle Tierhalter, dafür zu sorgen, dass die Tiere in ihrer Obhut neue Lichtbildausweise mit einem DNA-Stempel haben. Ausserdem enthält das Gesetz mehrere Vorschriften für Arbeitselefanten.

Elefantenbabys dürfen nicht mehr für die Arbeit eingesetzt werden – auch nicht für kulturelle Veranstaltungen – und sie dürfen nicht von ihren Müttern getrennt werden.

Waldelefanten dürfen nicht länger als vier Stunden am Tag arbeiten und die Nachtarbeit ist verboten.

Auch für die Tourismusindustrie gibt es neue Beschränkungen: Von nun an dürfen nicht mehr als vier Personen gleichzeitig auf einem Elefanten reiten und sie müssen auf einem gut gepolsterten Sattel sitzen.

Der Einsatz in Filmen ist verboten, ausser bei staatlichen Produktionen unter strenger tierärztlicher Aufsicht, und ihre Reiter dürfen während der Arbeit nicht trinken.

Die Person, die solche Elefanten besitzt oder die Aufsicht über sie hat, muss sicherstellen, dass der Mahout (Reiter) während der Arbeit keinen Alkohol oder andere schädliche Drogen konsumiert“, sagte Wildtierschutzminister Wimalaweera Dissanayaka in einer Bekanntmachung vom 19.8.2021.

Die Besitzer müssen ihre Tiere alle sechs Monate zu einer medizinischen Untersuchung schicken.

Wer gegen das neue Gesetz verstösst, muss damit rechnen, dass sein Elefant in staatliche Obhut genommen wird und ihm eine dreijährige Gefängnisstrafe droht.

Das Einfangen wilder Elefanten ist in Sri Lanka eine Straftat, die mit der Todesstrafe geahndet wird, aber es kommt nur selten zu Strafverfolgungen.

Tierschützer und Elefantenexperten haben behauptet, dass in den letzten 15 Jahren mehr als 40 Babyelefanten aus den nationalen Wildparks gestohlen wurden.

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