Wildtiere

Luchs ohne Ohren – Folge der genetischen Verarmung?

Dieser ohrlose Luchs ist ein Beispiel für die besorgniserregende Verarmung der genetischen Vielfalt der Art im französisch-schweizerischen Juragebirge.
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Inzucht bedroht die Zukunft des Beutegreifers im Juragebirge, da er isoliert ohne Kontakt zu den Populationen lebt, die die Alpen und Voralpen besiedeln.

Es wäre dringend notwendig, dass frisches Blut die Vitalität des jurassischen Luchses stärkt, der ernsthafte Anzeichen von Schwäche zeigt (Herzgeräusche, niedriges Geburtsgewicht, drastischer Rückgang der Fruchtbarkeit), schreibt der Fotograf Alain Prêtre.

Es sei daran erinnert, dass die jurassische Luchspopulation aus der Wiederansiedlung von zehn Karpatenluchsen im Jahr 1970 im Neuenburger Jura hervorgegangen ist.

300 Luchse in der Schweiz

In der Schweiz leben gemäss den neusten Schätzungen des Bundesamts für Umwelt (Bafu) rund 300 Luchse. Davon leben rund 200 in den Voralpen und Alpen, und rund 100 in den Jurawäldern. Auch im Mittelland wurden jüngst mehrere Luchse gesichtet. Die Luchspopulation hierzulande ist damit die grösste im Alpenraum.

Um den Aufbau neuer Populationen in den Nachbarstaaten zu unterstützen und die Vernetzung zu fördern, beteiligt sich die Schweiz an Wiederansiedlungsprojekten im benachbarten Ausland, wie etwa in Italien, Österreich oder zuletzt in Deutschland. Dazu wurden Luchse in der Schweiz eingefangen und umgesiedelt, wo sie dann meist von Hobby-Jägern erschossen werden.

Die Schwächung des Genpools des jurassischen Luchses ist bei Weitem nicht der einzige Faktor, der die Zukunft des Luchses gefährdet. Auch Verkehrsunfälle und Wilderei von Hobby-Jägern stellen eine echte Gefahr für das Überleben der jurassischen Luchspopulation dar.

Und trotz des offensichtlichen Rückgangs des Luchses im Jura wagen es die Hobby-Jagdverbände der Kantone Waadt, Neuenburg und Franche-Comté immer noch, nach einer Regulierung des Luchses zu schreien.

1 Kommentar

  1. Die Schweiz hat das das strengere Tierschutzgesetz als andere Länder. Was aber unsere Hobbyjäger tun, ist ein Hohn den unschuldigen Tieren gegenüber. Es ist einfach unfassbar. Dass tut Tierfreunden weh. Das müsste dem Volk mehr veröffentlicht werden.

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