Sind Zoos ein Relikt des viktorianischen Jahrmarkts oder ein integraler Bestandteil des Artenschutzes?
Zoos sind Gefängnisse für Tiere, die ihre Grausamkeit unter dem Deckmantel des Tierschutzes verbergen. Tiere in Zoos leiden enorm, sowohl physisch als auch psychisch. Sie zeigen oft neurotische Verhaltensweisen wie ständiges Auf- und Ablaufen, Schaukeln und Stangenbeißen. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ein typisches Eisbärengehege eine Million Mal kleiner ist als das Gebiet, in dem sie sich in freier Wildbahn bewegen würden.
Mimi Bekhechi, Direktorin für internationale Programme bei PETA.
Die Wildtiere werden in ihrer Heimat gefangen oder unter unredlichen Voraussetzungen in die Zoos gebracht und entwürdigend zur Schau gestellt
PETA ist nicht allein. Der ethische Reiseveranstalter Responsible Travel hat- nach Rücksprache mit der Wohltätigkeitsorganisation Born Free Foundation – Reisen mit Zoobesuchen bereits 2017 abgesagt. Es war der erste Reiseveranstalter, der sich öffentlich zu einem solchen Schritt entschlossen hat.
„Nur 15 % der Tausenden von Tierarten, die in Zoos gehalten werden, gelten als ‚bedroht'“, sagt Will Travers OBE, Präsident von Born Free. „Ein noch geringerer Anteil ist Teil von Zuchtprogrammen in Gefangenschaft, und von diesen wurde nur ein winziger Bruchteil ausgewildert. Das ist keine Bilanz, die Millionen von Wildtieren in Zoos rechtfertigt.“
PETAs Bekhechi fügt hinzu, dass das Ziel der Zuchtprogramme lediglich darin bestehe, „Jungtiere zu produzieren, um Besucher anzulocken“.
Einige argumentieren jedoch, dass Kinder von Zoos profitieren. „Wir begeistern ein breites Publikum für die Tierwelt und inspirieren die Naturschützer von morgen“, argumentiert Professor David Field, zoologischer Direktor des ZSL London und des Whipsnade Zoos. Diese Behauptung ist umstritten. Eine Studie der Society for Conservation Biology aus dem Jahr 2014 ergab, dass von mehr als 2’800 Kindern, die nach einem Besuch im Londoner Zoo befragt wurden, 62 % keinen positiven Lernerfolg hatten, schreibt Nationalgeographic.
Im Zeitalter der sozialen Medien haben öffentlichkeitswirksame Tötungen in Zoos von Überbeständen hitzige Debatten ausgelöst. zum Beispiel: Aufschrei in Schweden: Zoo lässt Schimpansen erschiessen oder Kopenhagener Zoo tötet vier Löwen. Zumindest wenn es um tödliche Gewalt und Tierschutz geht, wendet sich die öffentliche Meinung schnell gegen Zoos.
Menschen, denen der Schutz bedrohter Tierarten am Herzen liegt, sollten an Organisationen spenden, die die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum schützen – wenn der ursprüngliche Lebensraum einer Art zerstört wurde, gibt es für die Tiere keinen Ort mehr, an den sie zurückkehren können.
Kampagne: