Tierwelt

Eine Wildkatze von einer Hauskatze unterscheiden

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Wildkatzen sind aufgrund ihrer Grösse und Stärke besser in der Lage, sich in der freien Wildbahn zu verteidigen und ihre Beute zu jagen.

Sie haben auch eine höhere Überlebensfähigkeit in anspruchsvollen Umgebungen, da ihre körperlichen Merkmale und Instinkte ihnen helfen, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen.

Die Wildkatze und die Hauskatze gehören beide zur Familie der Felidae, haben jedoch einige Unterschiede:

  1. Aussehen: Wildkatzen sind in der Regel grösser und kräftiger als Hauskatzen. Sie haben längere Beine und einen kräftigeren Körperbau. Wildkatzen haben auch auffälligere Fellzeichnungen, wie beispielsweise Streifen oder Flecken, während Hauskatzen oft einfarbig oder getigert sind.
  2. Verhalten: Wildkatzen sind natürliche Raubtiere, die in der Regel in freier Wildbahn leben. Sie haben ein ausgeprägtes Jagdverhalten und sind oft territorial. Hauskatzen hingegen wurden über Jahrhunderte hinweg domestiziert und haben sich an das Leben in menschlicher Obhut angepasst. Sie sind in der Regel weniger territorial und haben ein weniger ausgeprägtes Jagdverhalten.
  3. Lebensraum: Wildkatzen werden in verschiedenen Teilen der Welt in freier Wildbahn gefunden, zum Beispiel in Waldgebieten oder Gebirgen. Hauskatzen hingegen leben in der Regel in menschlichen Siedlungen, wie Städten und Vororten.
  4. Abstammung: Hauskatzen stammen von der afrikanischen Wildkatze ab und wurden vor etwa 4’000 Jahren domestiziert. Wildkatzen hingegen sind eigenständige Arten, die in verschiedenen Regionen der Welt vorkommen.
  5. Ernährung: Wildkatzen sind carnivore Tiere und jagen aktiv ihre Beute, die in der Regel aus kleinen Säugetieren, Vögeln und manchmal auch Fischen besteht. Ihre Jagdtechniken sind effektiv und agil. Hauskatzen werden in der Regel mit kommerziellem Katzenfutter oder einer ausgewogenen hausgemachten Diät gefüttert. Obwohl Hauskatzen immer noch fleischfressend sind, haben sie oft weniger Möglichkeiten, ihre Jagdfähigkeiten zu nutzen, da sie ihr Futter vom Menschen erhalten.
  6. Fortpflanzung: Wildkatzen haben eine kurze Fortpflanzungszeit und bringen in der Regel eine grössere Anzahl von Jungen zur Welt, um das Überleben der Art sicherzustellen. Die Eltern kümmern sich normalerweise nicht lange um den Nachwuchs, da sie schnell lernen müssen, selbständig zu jagen und zu überleben. Im Vergleich dazu werden Hauskatzen weniger oft und in der Regel in menschlicher Obhut gezüchtet. Hauskatzenbabys werden von ihrer Mutter aufgezogen und oft liebevoll umsorgt, bis sie bereit sind, unabhängig zu sein.

Diese Unterschiede zeigen, dass Wildkatzen und Hauskatzen unterschiedliche Anpassungen an ihre jeweiligen Lebensräume und Lebensweisen haben.

Wildkatzen sind nachtaktiv und schlafen tagsüber gut versteckt in Reisighaufen, hohlen Baumstämmen, Wurzelhöhlungen, zwischen Felsen oder in den Erdbauten von Dachs und Fuchs. Manchmal klettern sie sogar auf Hochsitze von Hobby-Jägern oder machen ein Nickerchen in einer Baumkrone, wenn diese leicht zu erklimmen ist. Gefährlich wird es, wenn sie sich ein Holzpolter für die Tagesruhe oder als Versteck für den Nachwuchs aussuchen. Beim Verladen der Baumstämme können diese leicht zur Todesfalle für die Kleinen werden. Generell ist die Reproduktionsrate bei den Wildkatzen leider sehr gering und kaum ein Junges erreicht das Erwachsenenalter.

Hauskatzen hingegen sind durch die Domestizierung und das Leben in menschlichen Siedlungen an eine engere Beziehung zu Menschen angepasst. Sie haben oft ein freundliches und soziales Verhalten, das es ihnen ermöglicht, sich gut in Haushalten anzupassen und mit Menschen zu interagieren.

Obwohl Hauskatzen weniger territorial sind als Wildkatzen, zeigen sie immer noch ein gewisses Mass an Territorialverhalten, insbesondere wenn es um ihr Zuhause und ihr Revier geht. Sie markieren oft ihr Territorium und verteidigen es gegen andere Katzen.

Wildkatzen haben für gewöhnlich eine kürzere Lebensdauer als Hauskatzen, die im Durchschnitt etwa 15 Jahre alt werden. Wildkatzen hingegen können in freier Natur bis zu 12 Jahre alt werden, obwohl dies von verschiedenen Faktoren wie Lebensraum, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten abhängt.

Erwachsene Wildkatzen erkennt man leicht an der verwaschenen Fellzeichnung. Bei Jungtieren wird es da schon schwieriger. Sie haben noch eine sehr kontrastreiche Fellzeichnung und sehen jungen Hauskatzen mit wildfarbenem Fell zum Verwechseln ähnlich. Werden sie von Spaziergängern entdeckt, während die Mutter auf der Jagd ist, kann ihnen das zum Verhängnis werden. Die Menschen meinen es vielleicht gut und wollen die „ausgesetzten“ Jungtiere retten. Doch selbst wenn in einer Wildtierstation mit der Flasche aufgezogen, werden Wildkatzenbabys niemals zahm und man wird sie später wieder auswildern müssen, da die Auflagen für die Haltung sehr hoch sind.

Trotz ihrer Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen Wildkatzen und Hauskatzen. Beide Arten gehören zur Familie der Felidae und haben ähnliche anatomische Merkmale, wie zum Beispiel ein ausgeprägtes Gebiss und scharfe Krallen, die zum Jagen und Verteidigen dienen. Ausserdem haben beide Arten ein sehr gutes Gehör und einen ausgezeichneten Gleichgewichtssinn, was ihnen beim Klettern und Springen hilft.

Insgesamt sind Wildkatzen und Hauskatzen faszinierende Tiere mit einzigartigen Eigenschaften, die sie an ihre individuellen Lebensräume und Lebensweisen angepasst haben. Während Wildkatzen weiterhin in der Wildnis überleben und sich an verschiedene Umgebungen anpassen, haben Hauskatzen eine innige Beziehung zum Menschen entwickelt und sind oft liebevolle Haustiere. Es ist wichtig, ihre Bedürfnisse zu verstehen und angemessene Pflege anzubieten, um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.

2 Kommentare

  1. Da eine Hybridisierung resp. Verpaarung zwischen Hauskatze und Wildkatze möglich ist, wäre es sehr wichtig, dass alle Freigänger Hauskatzen kastriert werden.

    • Ja! Es sollte eine Registrationspflicht für Hauskatzen geben analog zu Hunden, und alle unkastrierten Tiere älter als 6 Monaten sollten besteuert werden. Wenn unkastrierte unregistrierte Tiere dann in eine Falle des Tierschutzes gehen, sollten sie umgehend auf kommunale Kosten kastriert, grundimmunisiert und und wieder in Freiheit entlassen werden (TNR). Das würde Streunerkolonien klein und gesund halten, Tierheime entlasten – und für «ordentliche» Züchter*innen würde die Steuer für drei oder vier Zuchttiere nicht mehr gross ins Gewicht fallen neben den medizinischen Kosten und nötiger Infrastruktur (Gehege, Wurfbox, «Katerequipment», …), aber die zig aus Bequemlichkeit oder Geiz unkastrierten Freigängerkatzen wären schnell beim Tierarzt, wenn die Steuer teurer ist als der Eingriff, bzw. könnten sie, wenn auch nicht registriert, als «Streuner» einfach vom Tierschutz kastriert werden – bisher können z.B. Bauern der Kastration «ihrer» Katzen widersprechen, obwohl sie sich sonst kaum darum kümmern. Aber wenn eine Kolonie dann total durch Inzucht, Verwilderung und Krankheiten gezeichnet ist oder zahlenmässig komplett aus dem Ruder läuft, wird der Tierschutz bemüht und bis an die Grenzen seiner Möglichkeit gefordert. Vom Schaden für lokale Kleinfauna und Gesundheitsrisiken für andere Tiere und Kinder (Spielplätze!) muss ich glaub nicht gross anfangen. Kleine gesunde verwilderte Katzengrüppchen sind vertretbar. Aber TNR um das zu erreichen ist notwendig – zum Wohl aller, der echten Wildkatzen, der verwilderten Streuner, der zahmen Hauskatzen und ihrer Menschen und der ganzen Umgebung, sowohl der Natur als auch des «Menschenlebensraums». Wer Hauskatzen vermehrt, sollte dafür einen Obolus entrichten (Steuer), um die «Managementkosten» für die menschengemachten Katzenprobleme mitzufinanzieren. Wer seine Katze kastriert, hat seinen Beitrag dadurch geleistet und wird von der Steuer befreit. Wer «seine» Katze(n) nicht registriert, hat keinen Besitzanspruch. Bei Hunden geht das doch auch?!?

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