Jagd

Deutsche Hobby-Jäger töten jetzt auch im Ausland Menschen

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Ein deutscher Wildtierkiller ist von der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) wegen Totschlags angeklagt worden.

Er soll Oleg Unruh, 59, bei der Jagd im ländlichen Manitoba getötet haben.

Laut einer Pressemitteilung der RCMP erhielt das Lac du Bonnet Büro einen Anruf über einen Mann mit einer Schusswunde in einem Waldgebiet in der Nähe des Dorfes Elma, etwa 100 Kilometer östlich von Winnipeg.

Dort erfuhren die Beamten, dass ein 59-jähriger Mann aus Rosengart, einer Gemeinde nahe der US-Grenze, bereits für tot erklärt worden war, wie die RCMP mitteilte. Unruh hinterlässt seine Ehefrau und vier schulpflichtige Kinder sowie andere Verwandten in der Gegend.

Die Ermittlungen ergaben, dass das Opfer von einem 45-jährigen Hobby-Jäger gegen 20:00 Uhr erschossen wurde, der in diesem Gebiet auch auf der Jagd war. Das Opfer und der Täter kannten sich nicht und waren zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht gemeinsam auf der Jagd. Hobby-Jäger dürfen eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, in Winnipeg an diesem Tag um 18:58 Uhr, aktiv sein. Offenbar kannte der Schütze weder die örtlichen Jagdgesetze noch hatte er seine Jagdberechtigung oder ein Sicherheitszertifikat nachgewiesen.

Der 45-jährige Carsten Aust, ein deutscher Staatsbürger, wurde am 6.10.2021 verhaftet und musste in Winnipeg wegen Totschlags vor Gericht erscheinen.

Es ist überhaupt nicht schwer, ein Bär von einem Menschen zu unterscheiden. Besteht für den Wildtierkiller auch nur ein Hauch eines Zweifels bezüglich des Ziels, so darf er den Abzug nicht tätigen. Er hätte auch Spaziergänger, Sportler oder ein Kind treffen können.

Lac du Bonnet RCMP, mit Unterstützung der Major Crime Unit, RCMP Forensic Identification Services und Manitoba Conservation Officers, setzen ihre Ermittlungen fort, so die Mitteilung.

Ein Familienmitglied sagte am Donnerstag, es gäbe nur wenige Informationen darüber, was mit Unruh geschehen sei. «Offenbar haben sie Bären gejagt«, sagte ein Anwohner.

Aust wurde mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft gegen eine Kaution von 1’000 Dollar und das Versprechen, keine Waffen zu besitzen, auf freien Fuss gesetzt. Ausserdem musste er der RCMP seinen Reisepass aushändigen.

Carsten Aust, ein mutmasslicher Missionar auf den Philippinen, wird das nächste Mal am 17. November 2021 vor Gericht erscheinen müssen.

Update 10.7.2022

Um in Manitoba jagen zu dürfen, müssen ansässige, nicht ansässige und ausländischeHobby- Jäger einen Ausbildungskurs absolvieren und eine Lizenz für das jeweilige Tier besitzen, das sie erlegen wollen.

Ausländische Schwarzbärenjäger müssen unter der Obhut einer lizenzierten Lodge oder eines Ausrüsters stehen.

Carsten Aust besass weder einen Waffen- noch einen Jagdschein, und sein Freund war kein Jagdausrüster.

«Ich möchte betonen, dass es sich hier nicht um einen Jagdunfall handelt, sondern um Wilderei«, sagte Chris Benson, der bei der Manitoba Wildlife Federation Jagdsicherheitskurse gibt und Ausbilder für kanadische Schusswaffensicherheitskurse ist.

Aust, 46, bekannte sich des fahrlässigen Gebrauchs einer Schusswaffe und des Gebrauchs einer Schusswaffe bei der Begehung einer strafbaren Handlung für schuldig. Er kehrte freiwillig aus Deutschland, das kein Auslieferungsabkommen mit Kanada hat, nach Winnipeg zurück, um sich der Justiz zu stellen. Diese verurteilte ihn im April zu zwei Jahren Gefängnis.

Richterin Victoria Cornick bezeichnete Unruhs Tod als «ausserordentlich tragisch«, lehnte es aber ab, ihn als Unfall zu bezeichnen.

«Was hier passiert ist, war ein kriminelles Vergehen«, sagte Cornick. «Menschen werden nicht für Unfälle verurteilt. Aust hat unvorsichtig gehandelt.»

Es wird erwartet, dass Aust nach Beendigung seiner Freiheitsstrafe nach Deutschland abgeschoben wird.

11 Kommentare

  1. Liebe Petra, ist Dir eigentlich bewusst, wie schnell Du einen Menschen toeten kannst?
    Vielleicht mit Deinem Auto?
    Innerhalb eines Arbeitsunfalles ect.?!
    Einfach furchtbar…
    Rachel ist hier fehl am Platz.
    C.Aust hatte niemals die Absicht einen Menschen zu ermorden.

    • Petra Twardoch Antwort

      Er ermordet grundlos unschuldige Tiere und ist sogar noch zu uneinsichtig oder zu blöd auf Sicherheit zu gehen. Nur Psychopathen haben Spaß am töten. Solche abartigen Kreaturen braucht niemand.

  2. Martin+Reifinger Antwort

    Es wird Zeit, dass das Töten von Tieren als Freizeitkick als Verbrechen gegen das Leben gewertet und entsprechend geahndet wird. Mitleid für einen Jäger zu empfinden, der einen Menschen irrtümlich erschießt, obwohl er ja „nur“ einen Bären abknallen wollte bedeutet, sich selbst (das Tier Mensch) als unendlich wertvoller zu werten, als das Tier Bär. Da steckt wohl unendliche Arroganz dahinter!

  3. Petra Twardoch Antwort

    Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich diese ekelhaften Kreaturen gegenseitig abknallen. Gut so!!!

  4. Der Titel dieses Artikels ist unpassend. Es handelt sich um einen Unfall, ein tragisches Unglück. Das Opfer war leider nicht in der vorgeschriebenen orangefarbenen Jacke im Jagdgebiet zum Jagen unterwegs. In der Dämmerung und wegen der dunklen Kleidung, kam es tragischerweise zu einer Verwechslung und zum Schuss. Die Jäger informierten sofort Rettungskräfte. Trotz sofortiger Reanimationsversuche der Person, die geschossen hatte (Sanitäter) verstarb Unruh. Auch die Rettungskräfte, die eintrafen konnten leider nichts mehr tun. Mein herzliches Beileid gilt den Hinterbliebenen und den betroffenen Familien. Leider geschieht sowas nicht zum ersten Mal. Ein großes Unglück für alle Beteiligten.

    • @EG, unverständlich, wie man diese Jagdunfälle bagatellisiert. Das sind keine Einzelfälle. Es ist überhaupt nicht schwer, ein Bär von einem Menschen zu unterscheiden. Besteht für den Hobby-Jäger auch nur ein Hauch eines Zweifels bezüglich des Ziels, so darf er den Abzug nicht tätigen. Er hätte auch Spaziergänger, Sportler oder ein Kind treffen können. Dass das Opfer keine orangfarbige Weste trug, wurde von den Behörden bis jetzt nicht bekannt gegeben, laut unseren Recherchen.

      • Ich bin unfassbar schockiert über die obigen Kommentare! Ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns schon folgenschwere Fehler begangen hat. Dieser Mann leidet mit Sicherheit Hoellenqualen und ich denke, niemand sollte es sich zur Aufgabe machen, ihn zu verurteilen. Meine Gebete gelten ihm und seiner Familie genauso wie der Familie des Opfers. Ein bisschen Barmherzigkeit mit unserem Nächsten täte unserer ohnehin schon aus den Fugen geratenen Welt sicher gut!

        • Petra Twardoch Antwort

          Mitleid und Barmherzigkeit habe ich ausschließlich den Tieren gegenüber und nicht Mördern.

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