In den USA führte die Oregon Health & Science University (OHSU) Experimente an Präriemäusen durch, um herauszufinden, ob Alkohol einen Einfluss auf deren Partnerwahl hat. In den absurden Experimenten wurden weibliche und männliche Präriemäuse eine Woche lang zusammen in Plastikkisten gesperrt.
Dann wurden die Tiere gezielt mit Alkohol vergiftet. Den Mäusen wurden vergleichbare Mengen von bis zu 15 Flaschen Wein pro Tag verabreicht.
Hintergrund ist, dass die in Nordamerika lebende Präriewühlmaus (Microtus ochrogaster) eine unter Säugetieren recht seltene Lebensweise pflegt: Die kleinen Nager leben in monogamen Beziehungen, die ein Leben lang halten können. Und auch wenn das de facto nicht mehr als zwei Jahre bedeutet, werden Wühlmäuse deshalb gerne als Vergleichsorganismen für den Menschen herangezogen?
In einem Versuch wurde ein Wühlmausmännchen in einen Käfig gesetzt, an dessen einem Ende seine „Partnerin“ und am anderen Ende ein anderes Weibchen angebunden waren. Die Experimentatoren zeichneten auf, wie lange das Männchen mit dem jeweiligen Weibchen „kuschelte“. In einem anderen Experiment wurde ein männlicher „Eindringling“ in einen Käfig mit einem „ansässigen“ Männchen gesetzt. Die Experimentatoren beobachteten dann die Kämpfe zwischen den Präriemäusen.
Ziel des Experiments war es, durch eine Reihe von bizarren Tests herauszufinden, inwieweit Alkohol die Partnerwahl und das Aggressionsniveau der Tiere beeinflusst. Nach dem Experiment wurden die Mäuse getötet, um ihre Gehirne zu sezieren.
Es ist absurd anzunehmen, dass solche Experimente an anderen Lebewesen ernsthafte Rückschlüsse für den Menschen liefern könnten. Stattdessen leiden Hunderte von Tieren für unsinnige „Wissenschaft“ an den Universitäten.
Nach Ansicht des umstrittenen Experimentators Andrey Ryabinin wirft dieses Vorgehen in gewisser Weise ein Licht auf den menschlichen Alkoholkonsum und Seitensprünge.
In früheren Studien konnte Ryabinin bereits nachweisen, dass Alkohol einen schädlichen Einfluss auf die Paarbeziehungen von Präriemäusen hat. Die Experimente sind in diesem Fall relativ einfach durchzuführen, da die Präriemaus im Gegensatz zu ihren Verwandten gerne Alkohol trinkt und ihn manchmal sogar reinem Wasser vorzieht.
Interessanterweise reagieren die Geschlechter unterschiedlich: Weibchen, die Alkohol getrunken haben, fühlen sich offenbar noch stärker an ihren Partner gebunden. Männchen hingegen gehen nach dem Alkoholgenuss gerne fremd.
„Dr. Alka Chandna, Vizepräsidentin von PETA, sagte: „Diese kleinen sozialen Tiere zu missbrauchen, indem man ihnen Alkohol verabreicht, lehrt uns absolut nichts über alkoholisierte Menschen. Die OHSU hat mit Händen und Füßen darum gekämpft, diese Experimente unter Verschluss zu halten, und die Videos zeigen, warum: Es gibt keine verschwenderischere und grausamere Art, 3 Millionen Dollar an Steuergeldern auszugeben.“
PETA reichte 2020 Klage ein, nachdem die OHSU sich geweigert hatte, dem Antrag der Gruppe auf Zugang zu öffentlichen Dokumenten nachzukommen. Jahrelang behauptete OHSU, die Videos seien nicht in ihrem Besitz, sie hätten sie nicht, und wenn sie existierten, seien sie vernichtet worden – alles Lügen, die von PETA aufgedeckt wurden.
Im Juli letzten Jahres entschied das Bezirksgericht von Multnomah County, dass OHSU eine „unangemessene Verzögerung“ verursacht und die Dokumente in unangemessener Weise zurückgehalten habe, was einen Verstoss gegen das Oregon Public Records Act darstelle.
Während des Verfahrens wurde auch festgestellt, dass Polizeibeamte der OHSU die geschützten Aktivitäten von PETA zur freien Meinungsäusserung unrechtmässig überwacht hatten.
Die OHSU reagierte mit einer Erklärung, in der es unter anderem heisst, dass ihre Tierversuche dazu beitragen, „neue Wege zur Erkennung, Vorbeugung, Behandlung oder Ausrottung von Krankheiten und zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier zu entwickeln. Die Ansichten der OHSU zu diesem Thema spiegeln die Ansichten anderer akademischer Gesundheitszentren, Universitäten, Ärzte und Wissenschaftler auf der ganzen Welt wider“.
In der Erklärung heisst es weiter, dass die Ergebnisse zu Behandlungen führen könnten, die „die negativen Auswirkungen von Alkohol beim Menschen verhindern oder möglicherweise umkehren“. Dies würde dazu beitragen, menschliche Beziehungen zu verbessern, die durch Alkoholkonsum gestört werden.