Jagd

Sekte: Die Hobby-Jäger

Eine gesunde Demokratie sollte nicht tolerieren, dass Hobby-Jäger zur Lustbefriedigung über Tierschutzgesetze, Recht und Wissenschaft triumphieren.
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Das Wort Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) wird unter anderem so definiert: Eine kleine Gemeinschaft wie Hobby-Jäger, oft mit einem hierarchischen Aufbau, deren Ansichten meist sehr radikal und abwegig sind sowie den ethischen Grundwerten der Gesellschaft widersprechen.

Letzteres ist zum Beispiel bei der Waidgerechtigkeit der Hobby-Jäger erkenntlich, welche diametral den Tierschutzgesetzen in vielen Ländern widerspricht, oder bei den verbotenen Gewaltdarstellungen gequälter Wildtiere in den Medien. Auch verbieten die ethischen Grundwerte unserer Gesellschaft, dass Tiere gequält oder erschossen oder dafür angeboten werden.

Im schweizerischen Strafgesetzbuch steht über Gewaltdarstellungen in Art. 135  Folgendes (in Deutschland ähnlich):

…mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer Gegenstände oder Vorführungen nach Absatz 1, soweit sie Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Tiere darstellen…

Jäger Sekte
Der Jägerschlag, eine sektierische Zeremonie, die bis heute in Waidmannskreisen Bestand hat. Dabei wird den Jungjägern feierlich mit einem Hirschfänger dreimal auf die Schulter geschlagen. Dazu wird folgender Spruch aufgesagt: „Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen. Der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihen, zu üben stets das Rechte. Der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten.“ Schliesslich wird den Jungjägern auch noch ein Glas Wildschweiss (Blut) gereicht, das die Teilnehmer in einem Schluck leeren sollten.

Länderübergreifende Gemeinsamkeiten der Sekte «Jäger» sind: Jägerlatein, Todesrituale, kriegerisches Musizieren, Verherrlichung von Gewalt, Hass auf Konkurrenten, ideologische Gehirnwäsche, Müllbiologie, abartiges Gedankengut, militante Medienpropaganda, Kleidung, anachronistische Naturerfahrung, usw.

Hobby-Jäger fallen in die Gruppe der aggressiven Sekten mit einem Missionierungsdrang bei Kindern in Schulen sowie in der Politik und einem ausgeprägten militanten Elite­bewusstsein. Vielerorts gehen laut Medienberichten mafiöse Strukturen, Korruption und Kriminalität mit der Schiesskultur der Hobby-Jäger einher. Einschlägig bekanntes Propagandamaterial der Jägerschaft ist voll mit Bildern und Schilderungen ihres Trophäen- und Waffenkults, was +/- 99 % der normalen Bevölkerung eigentlich nur anwidert.

Der heilige Hubertus (Eustachius) fungiert als Feigenblatt und Schutzpatron für das böse Waidwerk. Hubertus erhabene Lehren wollen Hobby-Jäger nämlich bewusst nicht befolgen.

So finden sich alle paar Breiten- und Höhengrade auf der Landkarte diffuse Jagddoktrinen. Da strahlen Hobby-Jäger im hohen Norden mit breitem Lachen im Gesicht, dass Totschlagfallen waidgerecht sind. Ausländische Hobby-Jäger missbilligen das Schiessen auf Jungtiere oder Muttertiere, während schweizer Jagdbehörden die höchsten Loblieder von sich geben und extra Belohnungssysteme für die Hobby-Jäger entwickelt haben. Hobby-Jäger verklären Jagdideologien mit Wildtierbiologie. Die Fuchsjagd ist in manchen Gebieten verpönt, während sie in vielen Regionen fanatisch wie in einem Wahn, weil Jagdkonkurrent, ausgeführt wird. Obwohl, sich die Biologie eines Fuchses in Genf nicht wesentlich von jener in Griechenland unterscheidet. Aber eben, wo es eigentlich keine Populationsprobleme bei einem Jagdverbot gäbe, Hobby-Jäger schaffen welche – mit Garantie! Gleiches gilt auch bei der Winterfütterung oder Schonzeiten, dies kann an einem Flussufer völlig anders aussehen, als an dem anderen. Hobby-Jäger machen was ihnen gefällt. Südeuropäische Hobby-Jäger holen die geschützten Vögel der Nordeuropäer vom Himmel, wenn sie in ihre Sommer – oder Winterquartiere fliegen. Selbst beim Handwerkzeug, den Waffen wie Büchsen, Armbrust, Pfeil und Bogen, Munition, sind sich die Wildschweinflüsterer nicht einig. Im Kanton Obwalden sind zum Beispiel Hochsitze verbotene Hilfsmittel, usw.

In Deutschland ist es nicht waidgerecht, wenn mit Schrot auf Rehe geschossen wird, anders als in der Schweiz oder Schweden. Jeder Hobby-Jäger kann ein Sektenführer sein und ist es als Revierchef auch. Hauptsache es ist militant, unwissenschaftlich und sinnlos. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die Anhänger der Jagdgesellschaften. Wer kennt heute schon einen Hobby-Jäger, der ein krankes Wildtier gesund gepflegt hat? In der Regel ist es so, dass Wildtiere von Hobby-Jägern krankgeschossen werden und elendig im Angesicht einer Jägerfratze in die ewigen Jagdgründe eingehen.

Jagd reguliert nicht im Sinne natürlicher Häufigkeit von Wildtierpopulationen, sondern schafft überhöhte oder unterdrückte Bestände. Die unnatürlichen Probleme und Überbestände sind insbesondere durch die Jäger hausgemacht, damit die Jäger sich so selber einen angeblich gesetzlichen Auftrag zuschieben können. Die Jagd hat schon lange nichts mehr mit ehrbarem Wildtiermanagement zu tun, sondern ist einfach zu einem immer brutaleren Abschlachten von Wildtieren verkommen, jenseits jeder Ethik. Das Organisieren attraktiver Jagden ist Programm. Man nennt es in den einschlägigen Kreisen trügerisch “an den Lebensraum angepasste Wildtierbestände”, “Feinregulierung”, “Zwei-Stufen-System”, “dynamische Bewirtschaftung”, “Entwicklungshilfe”, “Ernten”, “Abschöpfen” oder derartige tierverachtende Propaganda.

Es geht bei der Jagd nicht um eine umfangreiche Biodiversität oder Schutz einzelner Wildtiere, sondern um Geld. Vielerorts wird der militanten Jägersekte Zutritt gewährt, um Probleme zu verursachen, die es sonst gar nicht gäbe.

Mensch und Wildtiere haben ein wissenschaftliches Wildtiermanagement verdient und nicht die sektiererische Jagd.

Das, was vom heutigen Hobby-Jäger für “gut” gehalten wird, hat nichts mit Wahrheit, Wissenschaft, Ehre, Anstand, Ethik, Rücksicht auf andere oder irgend etwas anderes zu tun, ausser mit dem, was der Hobby-Jäger haben will. Auf diese Weise wird die Verletzung von Rechten anderer, jedes Foul, jede böse Tat vom Hobby-Jäger verübt.

Das heisst, wenn ein Hobby-Jäger mit etwas Unangenehmem oder Bedrohendem konfrontiert ist, wird das betreffende Objekt (Person, Tier, Idee, Gruppe, was auch immer) in die “absolut böse” Kategorie gesteckt, denn, wenn der Hobby-Jäger es nicht leiden kann, kann es einfach nicht gut sein!

Der Hobby-Jäger kurz umschrieben: Sie können alles vortäuschen, nur um zu bekommen, was sie wollen. Hobby-Jägern fehlt das Gewissen und die Anteilnahme per Definition. Dazu ein Beispiel: Eine Jägerfamilie hat zwei Söhne. Einer begeht Selbstmord mit einem Jagdgewehr. Beim darauffolgenden Weihnachtsfest schenken die Eltern genau dieselbe Waffe ihrem anderen Sohn. Als sie gefragt werden, warum, sagen sie: “Die Waffe funktioniert einwandfrei!

Tierschützer regulieren Wildtierbestände längst ethisch, wissenschaftlich fundiert, nachhaltig korrekt und dezimieren nicht, wie militante Sektenanhänger. Überall dort wo keine Hobby-Jäger in der Natur aktiv sind, gibt es eine reichhaltigere Biodiversität. Gebiete, wo Wildtiere stark bejagt werden, produzieren einen noch grösseren Über- oder Unterbestand. Die Grösse der Wildtierpopulationen und die Schäden durch Wildverbiss sind in den jagdfreien Gebieten nicht zwingend grösser, als in den Gebieten in denen gejagt wird.

Wenn Hobby-Jäger angeblich wirklich Naturschutz betreiben, tun sie es unabhängig von ihren jagdlichen Aktivitäten. Hobby-Jäger schützen im Frühling die Rehkitze vor dem Mähtod, damit sie ihnen im Herbst in den Rücken schiessen können.

Wie unvollkommen und armselig ist eine Kulturlandschaft, dass Hobby-Jäger zum Spass Lebewesen hetzen, quälen und töten müssen? Wer heute noch glaubt, man können Wildtierbestände nur über die Jagd anpassen, ist schlecht informiert oder verdient daran.

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.

6 Kommentare

  1. Wie es einmal ein (verstorbener) deutscher Politiker ganz richtig sagte: Die Jagd ist eine Nebenform der menschlichen Geisteskrankheiten. Sie ist nur feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Lebewesen.

  2. Es sind nicht nur die Jäger. Im Kanton Zürich hatte das Volk die Möglichkeit die Jagd aufzuheben. Sie haben ja zur Jagd gesagt!

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