Süssspeisen

Diese Rezepte sind nur eine kleine Auswahl der buchstäblich tausenderlei Süssspeisen und Milchsüssigkeiten, die aus Indien kommen, insbesondere aus Westbengalen, der „Heimat der Süssigkeiten“. Einige Transzendentalisten vermeiden Süssspeisen um jeden Preis, da sie befürchten, ihre Sinne könnten zu sehr erregt werden und sie könnten auf ihrem spirituellen Pfad zu Fall kommen. Gottgeweihte legen allerdings immer Mässigung bei allem, was sie tun an den Tage. Obwohl sich die Gottgeweihten gesund ernähren und indische Süßigkeiten gewöhnlich aus bekömmlichen Zutaten zubereitet werden, empfahlem daher die Gottgeweihten – um Gefahren auf dem „rasierklingengleichen“ Pfad des spirituellen Lebens aus dem Wege zu gehen -, während der Woche nur sehr wenig Süssigkeiten zu essen (und sie lieber für Tempelgäste aufzuheben), um sich dann vollen Herzens am sonntäglichen „Liebesmahl“ zu laben.
Indische Süssspeisen werden im allgemeinen aus Milchprodukten, frischen Früchten, Vollkornmehl, Kichererbsenmehl und Nüssen zubereitet. Wenn Sie keinen Kristallzucker verwenden möchten, können Sie unraffinierten Zucker oder milden Honig verwenden. Interessanterweise wurde raffinierter Zucker in Indien erst während der Mogulperiode eingeführt – vorher kannte man ihn in der vedischen Küche gar nicht. Anstelle dessen wurde Rohzucker, wie zum Beispiel gur (Rohrzucker) und Jaggery (Palmzucker). benutzt. Beides sind hervora – ende Süssstoffe, und es lohnt sich, etwas davon zu kaufen, um ihre Aromen kennenzulernen. Gemäss dem Ayurveda ist Honig eines der besten Süssmittel, entwickelt jedoch Giftstoffe, wenn man ihn kocht.
Vermeiden Sie es also, Honig zum Backen oder Kochen zu verwenden (Sie können ihn statt dessen in eine sehr heisse, jedoch nicht kochende Flüssigkeit einrühren). Andere Süssstoffe, wie Reiszucker, Gerstenmalz und sogar Ahornsirup, können ebenfalls benutzt werden. Wenn Sie alternative Süssstoffe verwenden, müssen Sie jedoch ein wenig mit den Mengen herumexperimentieren, denn aufgrund der unterschiedlichen Süsskraft variieren die Masse, ähnlich wie beim Mehl, von einer Zuckersorte zur anderen. Im allgemeinen entspricht ein Teil Kristallzucker einem Teil gepresstem braunem Zucker oder 1/2 bis 3/4 Teilen Honig.
Von allen indischen Süssspeisen sind die Milchsüssigkeiten am köstlichsten. Und Sie können sie nach zeiterprobten, traditionellen Rezepten in großer Vielfalt herstellen. Auf hoher Flamme heruntergekochte Milch ergibt Khir, Burfi oder Misthi Dahi. Frischkäse mit Zucker ergibt Sandesh oder Rasgulla. Abgehangener Joghurt mit Aromastoffen ergibt ein herrlich cremiges Dessert, Shrikhand. Fritierte Milchpulverbällchen, einlegt in dickem Sirup, ergeben eine der delikatesten Süssigkeiten, die die Welt aufzuweisen hat – Gulab Jamuns.
Eine andere Gruppe von Süssigkeiten, zu der unter anderem auch Dvaraka Burfi, Luglu und Laddu gehören, wird aus geröstetem Kichererbsenmehl und getrockneten Früchten gemacht. Sie können sie in grosser Menge herstellen und tagelang aufbewahren. Ausserdem gibt es die verschiedensten Sorten Halava, die jedoch nichts mit der gleichnamigen türkischen Süssspeise zu tun haben, sondern aus frischen Früchten, Haselnüssen, Karotten oder Griess oder aus Kombinationen dieser Zutaten hergestellt werden.