Küchengeräte

Neulinge auf dem Gebiet der indischen Kochkunst entdecken oft mit freudiger Überraschung, dass ein gutes Gelingen mehr vom kreativen Erfindungsgeist des Kochs abhängt als von einer Spezialausrüstung an Küchengeräten.

Wenn Ihre Küche mit den gebräuchlichsten Küchengeräte ausgestattet ist – Bratpfannen, Kochtöpfe, Messer, ein Schneebesen, Schüsseln, ein Reibeisen, ein Metallsieb, eine Schaumkelle, Küchenbretter, Tücher, ein Sortiment Messlöffel und vielleicht eine Waage, – dann haben Sie alles, was Sie brauchen, um original-indische Gerichte zu kochen. Natürlich finden auch moderne Errungenschaften wie Schnellkochtöpfe und Küchenmaschinen ihre Verwendung beim indischen Kochen. Ein Schnellkochtopf eignet sich zum Beispiel, um die Kochzeit bei Dal-Suppen und Kichererbsengerichten zu verkürzen, und eine Küchenmaschine, um Ingwer und Kräuter zu zerkleinern oder um Brotteig und Paneer zu kneten. Paneer ist nach wenigen Sekunden durchgeknetet. Stellen Sie die Maschine rechtzeitig ab, sonst zerfällt er. Den Gebrauch von Mikrowellenherden empfehlen wir jedoch nicht. Einige Wissenschaftler vermuten, dass sie der Nahrung einen Teil der Nährstoffe entziehen.

Die Funktionen der meisten Küchengeräte, die in der indischen Küche gebraucht werden, können ebensogut ihre westlichen Gegenstücke erfüllen, manchmal sogar noch wirkungsvoller.

Hierzu einige Küchengeräte Beispiele:

  • Gewöhnliche Töpfe aus Schwermetall können die Messing-dekchi (ein Kochtopf ohne Henkel, wie er überall in Indien benutzt wird) ersetzen. Schwermetall verteilt die Hitze gleichmässig und verhindert, dass das Essen anbrennt oder ansengt. Dünne Töpfe aus Leichtmetall bilden heisse Stellen, wo das Essen immer wieder ansetzt. Achten Sie darauf, dass Ihre Töpfe mit gut abschliessenden Deckeln ausgestattet sind. Mit Deckel werden die Speisen im allgemeinen schneller gar, und Sie sparen Energie. Benutzen Sie keine Aluminiumtöpfe, denn dadurch wird Ihr Essen chemisch verunreinigt, vor allem wenn es sich um Milchprodukte oder säurehaltige Speisen handelt.
  • Der vielseitige elektrische Mixer kann den Mahlstein, der in der indischen Küche täglich verwendet wird, ersetzen. Ausser Gewürze zermahlen kann ein Mixer auch Früchte und Gemüse pürieren oder entsaften. Besorgen Sie sich einen Mixer mit tiefliegender Klingen, der auch geringe Mengen zerkleiner kann. Ein anderes praktisches Gerät ist die elektrische Kaffeemühle. Sie kann kleine Mengen Gewürze oder Nüsse in Sekundenschnelle zerkleinern und ist nicht sehr teuer. Wenn Ihnen „elektrisches Kochen“nicht zusagt, können Sie auch hervorragende Ergebnisse mit Mörser und Stössel (plus ein wenig Muskelkraft) erzielen.
  • Hölzerne Kochlöffel und Pfannenwender werden zwar für gewöhnlich in Indien nicht verwendet, da Holz schwer zu säubern ist, sind aber praktischer als Metallöffel, da diese sehr heiss werden und den Geschmack der Speisen beeinträchtigen. Dazu bewahrt der Gebrauch hölzerner Kochlöffel die Töpfe vor Verschleiss und Kratzern. Es gibt natürlich auch indische Küchengeräte, die das indische Kochen erleichtern. Wenn Sie sie jedoch nicht beschaffen können, werden Sie auch mit ihren westlichen Gegenstücken auskommen.
  • Karhai: Eine runde, tiefe Pfanne mit Henkeln an beiden Seiten. Das Material kann Messing, Gusseisen oder Edelstahl sein. Weil sie oben weit und am Boden gewölbt ist, braucht man nur wenig Öl, um grosse Mengen Nahrungsmittel zu fritieren. Sie wird auch manchmal zum Sautieren von Gemüse verwendet. Der chinesische Wok hat die gleiche Form wie die Karhai und tut die gleichen Dienste. Beide sind zu einem erschwinglichen Preis und leicht erhältlich. Die gebräuchlichste und praktischste Grösse hat einen oberen Durchmesser von 30 bis 35 cm. Wenn Sie weder eine Karhai noch einen Wok beschaffen können, tut es auch eine Bratpfanne mit hohem Rand.
  • Tava: Eine kreisrunde, leicht gewölbte, gusseiserne Pfanne mit einem Griff: Sie eignet sich ideal für die Zubereitung von Chapatis oder Parathas. Eine gusseiserne Bratpfanne mit gleichmässiger Hitzeverteilung kann die Tava ersetzen. Um Chaunces herzustellen und Gewürze zu rösten, können Sie auch eine kleine gusseiserne Bratpfanne benutzen.
  • Chimti: Eine lange, flache Zange mit stumpfen, runden Enden, die benutzt wird, um Chapatis umzudrehen und über die Flamme zu halten, ohne sie zu beschädigen. Jede andere lange Zange mit flachen, runden Enden ist genauso geeignet.
  • Velan: Dieses Nudelholz ohne Griffe misst in der Länge etwa 30 bis 35 cm, ist in der Mitte am stärksten und nimmt zu den Seiten hin leicht an Umfang ab. Der Velan ist sehr praktisch, um indisches Fladenbrot zu rollen. Wenn sie keinen Velan finden können, lassen Sie sich von jemandem einen anfertigen. Ansonsten verwenden Sie irgendein anderes Rollholz.
  • Masala dibba: Ein Behälter aus Edelstahl oder Messing, der sieben kleine Gefässe mit Gewürzen für den täglichen Gebrauch enthält. Ein fest abschliessender Metalldeckel schützt die Gewürze vor Feuchtigkeit. Wenn der Masala dibba nirgends erhältlich ist, kann eine hölzerne Gewürzdose mit Glasbehältern den gleichen Zweck erfüllen.