Kunterbunt

Walliser Wolf Geschichten

Die ganzen Walliser C-Parteien schaden mit ihrer Wolfspolitik dem Ansehen des Kantons und dem normalen Teil seiner Bevölkerung. Seit dem Rücktritt von Pirmin Zurbriggen liest oder hört man eigentlich nur noch wenig erfreuliches aus dem Wallis.
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Die Schweiz im Herzen Europas wurde am 4. August 1815 nach dem Zusammenbruch des französischen Kaiserreich mehr oder weniger von den Österreichern genötigt, das Wallis zu übernehmen.

Es war schon damals bekannt, dass da zwischen den schneebedeckten Viertausender in jeder Hinsicht «steinzeitliche» Zustände herrschten.

Im Wallis wird das «bösartige» Tier heute noch nicht nur als Beutegreifer von Schaf und Wild dargestellt. In den Köpfen geistern Märchen umher, die den Wolf als Menschenfresser verunglimpfen. In dunklen, sehr vergangenen Zeiten glaubte man dort sogar, es gäbe verhexte Menschen, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandelten – in Werwölfe.

Das urchige Walliser-Volk hat seit jeher zum grossen Teil immer eine negative Einstellung zu Vorschriften, Recht, Wissenschaft und Gesetze innerhalb des grossen Ganzen. Anders Denkende gelten schnell als «Nestbeschmutzer» und werden vergrämt. Im Fendant getränkte Zungen behaupten sogar, dass man ohne sich gegen den Wolf auszusprechen, keine politische Karriere machen kann im Kanton.

Cosa Nostra nennt sich auf einer südländischen Insel eine Verbindung mit enger Beziehung zur Kirche. Im katholischen Wallis bestimmen meist die C-Parteien das Tagesgeschäft. Ein mehrfach verurteilter Straftäter sitzt sogar heute noch unter der Bundeshauskuppel in Bern. Bei manchen Politikern ist nicht ganz klar, wen sie vertreten: Das Volk oder ihre Geldgeber? Zu dieser Gattung gehört der Unterwalliser CVP-Ständerat Jean-René Fournier. Der Jäger ist gemäss Auswertung des Forschungs­­in­stituts Sotomo der verfilzteste Politiker der Schweiz und auch ein militanter Wolfshasser.

In der Jagdpolitik gehören die Henker zumeist der Skandalpartei CVP an.

  1. Am 5. Februar 1996 sieht der Jäger Tony Roduit bei Bourg-Saint-Pierre auf 70 Meter Distanz einen Wolf und schiesst grundlos. Das Tier wird vermutlich an der Pfote verletzt, wie Blutspuren zeigen. Jäger der Region führen in den darauffolgenden Tagen mehrere Treibjagden auf den Wolf durch. Es beteiligen sich bis zu 50 Jäger. Der Wolf entkommt und wird nie gefunden. Seine Spur wurde am 19. März zum letzten mal gesehen.
  2. Ein Wildhüter gibt an, in der Nähe von Orsières am 5. Mai 1996 auf einen Wolf geschossen und ihn getroffen zu haben. Die Nachsuche bleibt erfolglos.
  3. Der «Wolf von Reckingen» starb am 24.11.1998 im Kugelhagel von mindestens 40 Schrotkugeln, abgefeuert von einem Wilderer. Dieser soll sich kurze Zeit später mit Gift das Leben genommen haben.
  4. Raphael Squaratti fotografierte im Dezember 1998 Spuren eines Wolfes im Simplongebiet. Am frühen Morgen des 14. Januar 1999 wird auf dem Simplonpass im Wallis ein Wolf durch den Schneepflug eines Jeeps von Hermann Squaratti angefahren und tödlich verletzt. Die genetische Analyse zeigt, dass dieser Wolf nahe verwandt war mit dem gewilderten Wolf von Reckingen (ev. Brüder). Tierschützer hatten grosse Mühe zu glauben, dass keine Absicht dahinter steckte. In seiner Wohngemeinde Gondo wurde Herrmann Squaratti dafür von den Einheimischen bejubelt und geehrt. 21 Monate später am 16. Oktober 2000 wird Hermann Squaratti in seinem Heimatdorf Gondo von einer grossen Schlammlawine erfasst und ist seither zusammen mit seinem Bruder verschollen.
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Strassenwärter Hermann Squaratti fährt am 14. Januar 1999 auf dem Simplonpass einen Wolf tot.
  • Die Zeitung «Le Temps» veröffentlicht am 29. Juni 1999 ein Bild eines Wolfes, welcher der Mitarbeiter der Walliser Jagdverwaltung, Yvon Crettenand im Val de Dix bei Toueno aufgenommen hat. Der Jagdhund von Georges Mayoraz, Chef der Jagdverwaltung im Zentralwallis stirbt auf einer Alpweide. Er hatte Gift gefressen, welches offenbar für den Wolf ausgelegt worden war.
  • Ein Wolf wird im Val d’Hérens am 25. August 2000 abgeschossen. Es handelt sich um ein 34 kg schweres zwei- bis fünfjähriges Männchen aus der italienischen Population. Die Gewebeuntersuchungen zeigen, dass es sich nicht um eines jener Tiere handelte, welches im Val d’Héréns Schäden verursacht hatte. Am gleichen Tag wird in Ginals (VS) unterhalb des Signalhorns ein Wolf von einem Wildhüter angeschossen.
  • Der Walliser Regierungsrat gibt am 7. Mai 2003 eine Wölfin am Simplonpass zum Abschuss frei. BAFU Direktor Philippe Roch bittet den Walliser Staatsrat, den Abschuss der Wölfin aufzuschieben, bis neue Präventionsmassnahmen ergriffen worden sind. Der WWF legt Beschwerde gegen die Abschussbewilligung des Walliser Staatsrates ein und erhält vor Bundesgericht Recht. Der Staatsrat muss sich mit der Beschwerde befassen.
  • Der zuständige Regierungsrat des Kantons Wallis erteilt am 1. September 2006 für einen Wolf im Goms eine Abschussbewilligung. Ein Wildhüter hat am 26. Oktober Erfolg, trifft aber eine Wölfin.
  • Am 11. Oktober 2006 erteilte der Vorbestrafte Jean-Rene Fournier die Abschussbewilligung für einen Wolf im Unterwallis. WWF und Pro Natura reichen gegen die Abschussbewilligung des Wolfs im Unterwallis Beschwerde ein.  Im Auftrag der Walliser Jagdverwaltung erschiesst ein Wildhüter auf der Alp Conche am 21. November 2006 einen Wolf, obwohl das Walliser Kantonsgericht der Beschwerde von WWF und Pro Natura aufschiebende Wirkung zugesprochen hat. Die Untersuchung des Wolfes zeigt, dass das Tier zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal mit Schrot beschossen worden war. Fournier liess sich den ausgestopften Wolf ins Büro stellen. Er wolle das «sehr schöne Tier» in seiner Nähe haben, solange die Verfahren um dessen Abschuss andauerten, sagte er damals.
  • Der Kanton Wallis erteilt am 27. September 2007 die Abschussbewilligung für einen Wolf im Chablais. Die Abschussbewilligung läuft jedoch ohne Erfolg aus.
  • Im Wallis wird am 16. November 2008 eine Abschussbewilligung des Regierungsrates verweigert, weil die gerissenen Schafe trotz vorjähriger Wolfspräsenz nicht oder ungenügend geschützt waren.
  • In einer Umfrage im Dezember 2008  befürworten knapp 80 % der Bevölkerung die Rückkehr des Wolfes in die Schweiz. Bereits 2007 haben 82 % der Bevölkerung sich für eine natürliche Rückkehr des Wolfes ausgesprochen.
  • In einer von Pro Natura in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts gfs-zürich sprechen sich am 10. Mai 2009  über 70 % der Befragten gegen den Abschuss von Wölfen und Luchsen aus, auch wenn deren Präsenz zu einer Reduktion der Jagderträge führt.
  • Im August 2009 erteilt der Kanton Wallis innerhalb einer Woche für ingsgesamt zwei Wölfe im Val de Dix und Val d’Illiez eine Abschussbewilligung. Pro Natura und der WWF reichen gemeinsam in beiden Fällen Rekurs ein, da die Herden nicht genügend geschützt waren und kein eindeutiger Nachweis für Wolfsübergriffe erbracht worden ist.
  • Im August 2010 wurde aber auf der Alpage de Scex im Wallis eine Rinderherde angegriffen. Erstmals konnte ein Wolfspaar nachgewiesen werden. Kurzerhand wurde eines der Tiere zum Abschuss freigegeben und am 11. August wurde das männliche Tier geschossen, obwohl nicht auszuschliessen ist, dass Jungtiere vorhanden sind.
  • In einem Interview in der Zeitschrift L’Illustré vom April 2013 hat ein Walliser Jäger erzählt, er wildere regelmässig Tiere (u.a. 10 Luchse) und kenne Personen, die illegal Wölfe abgeschossen hätten. In einem Fernsehinterview bei Walliser Fernsehkanal Kanal 9 auf die Wolfsthematik angesprochen, sagte der Walliser CVP Staatsratspräsident Maurice Tornay wörtlich: «Sehen, schiessen, schaufeln, schweigen». Er ruft damit zur Wilderei an Wölfen auf und wird bei der Walliser Staatsanwaltschaft angezeigt.
  • Nachdem der Bund im Juni noch einen Abschuss verweigert hatte, entschied der Walliser Staatsrat im August 2013, trotz fehlendem Herdenschutz, den Wolf M35 zum Abschuss freizugeben. Am 2. September wurde er von einem Wildhüter erlegt.
  • Der Kanton Wallis erteilt im August/September 2015 zwei Abschussbewilligungen. Eine im Vallon de Rechy und im Val d’Anniviers mit der Begründung, dass dort bisher noch kein Wolf vorgekommen sei und die Herden deshalb nicht geschützt wurden. Die Zweite im Turtmanntal in der Augstbordregion, wo ein männliches und ein weibliches Tier nachgewiesen wurden. In diesem Fall erhebt Pro Natura Beschwerde, da dort seit Jahren Wölfe präsent sind und immer noch kein funktionierender Herdenschutz umgesetzt worden ist. Zudem kann eine Rudelbildung nicht ausgeschlossen werden. In beiden Fällen wurde der Wolf nicht geschossen.
  • Ein Fischer stiess am Montag, den 7.3.2016 am Ufer der Rhone westlich von Raron auf einen gewilderten Wolf.
  • Im Wallis gibt es gar keine Wölfe, sondern Hybriden. Diese können sofort abgeschossen werden, fordert ein weiterer politischer Vorstoss aus den Reihen der CVP im Wolfdelirium. Diesen Verdacht ohne wissenschaftlichen Nachweis hegt der Walliser CVP-Nationalrat Roberto Schmidt am 8.3.2016
  • Ein normaler Wolf darf in der Schweiz weiterhin nicht gejagt werden. Der Ständerat sprach sich am 9.3.2016 klar gegen einen Vorstoss des Walliser CVP-Ständerats Beat Rieder der die Motion von seinem Vorgänger und Parteifreund René Imoberdorf übernommen hatte. Auch die Standesinitiative des Kantons Wallis gegen den Wolf erhielt eine klare Abfuhr. Die Schweiz hätte die Berner Konvention kündigen müssen, den völkerrechtlichen Vertrag über den Artenschutz.
  • NETZ NATUR-Sendung vom 21.04.2016 dokumentiert die Wilderei-Kultur im Wallis.
  • Der Kanton Wallis hat im April 2016 eine neue Herdenschutzpolitik vorgelegt, die den Bauern und Züchtern das Leben einfacher machen soll.
  • Kreise aus der Problempartei CVP haben am 3.5.2016 in Brig eine Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» lanciert. Diese verlangt, dass die Einfuhr, das Freilassen und die Förderung von Bär, Wolf und Luchs explizit verboten werden.
  • Die Umweltkommission des Nationalrates (UREK) hat am 24.5.2016 beschlossen, den Wolf nicht mehr als geschützte Art einstufen und somit dessen Jagd erlauben. Diese Massnahme ginge deutlich weiter als die massvolle Bestandsregulierung, welche das Parlament 2015 beschlossen hat. Die Kommission beantragt mit 11 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen, der Walliser Standesinitiative 14.320 «Wolf. Fertig lustig!» Folge zu geben.
  • Geschäftsprüfungskommission übt massive Kritik an der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere laut einem Bericht vom 26.5.2016. Die Führung der Dienststelle «wird durchwegs als schwach, wenig konsequent und nicht einheitlich für die beiden Sprachregionen beurteilt».
  • Kampfansage gegen erneute Wolf-Ausrottung am 29.5.2016. Letztes Jahr haben die Wölfe in der Schweiz 336 Nutztiere gerissen: 317 Schafe, 18 Ziegen und ein Rind. Das ist die zweithöchste Zahl, seit 1998 erstmals wieder ein Wolf eingewandert ist, 150 Risse mehr als im Vorjahr. Auffallend ist die Verteilung: 174 Risse entfielen auf das Wallis, 38 auf das Tessin und 54 auf den Kanton Uri.
  • 16.6.2016 – CVP Politiker Jacques Melly vom Staatrat im Kanton Wallis hat wieder eine fragwürdige Abschussbewilligung für einen Wolf in der Augstbordregion erteilt.
  • Kanton Wallis hat erneut keine Kompetenz für Abschussbewilligung laut einer Meldung vom 17.6.2016. Pro Natura und der WWF Schweiz erachten die erteilte Abschussbewilligung des Kanton Wallis für einen Wolf als nicht rechtens.
  • Der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig aus dem Wallis spricht am 23.6.2016 in einem Fernseh Interview Klartext.
  • Wer geht schon gerne in so einem rückständigen Kanton Ferien machen, der in alle möglichen Belangen (Weinpanscherei, Rassismus, Umweltskandale, Zweitwohnungen, Wilderei, Waffenschmuggel, Raumplanung, Tierschutz, Jagd, Hundegesetz, Tourismus, usw.) rückständig auf sich aufmerksam macht oder kauft Produkte von dort?

    Die Verantwortlichen spielen fahrlässig mit dem Image einer ganzen Feriendestination. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

    2 Kommentare

    1. «DIE JAGD IST EINE NEBENFORM MENSCHLICHER GEISTESKRANKHEIT»
      (Theodor Heuss, 1 Deutscher Bundespräsident nach dem II Weltkrieg!

      Mehr über die perversen Machenschaften der kleinen aber extrem mächtigen weltweiten Jagdlobby und noch mehr Wahrheiten über das Tierschutz und das Tierrechts findet, wer will, auf:
      http://www.tierschutz-tierrecht.ch (Deutsch) oder auf:
      http://www.animal-respect.ch (Englisch)

      P.S. Nebenbei bin ich immer auf der Suche nach Leuten, welche mir helfen Texte vom Deutschen ins Englische (meines ist etwas mangelhaft) zu übersetzten.
      Besten Dank und Tierische Grüsse wünscht allen Peter «dobifreund» Blattner

      ~ Je würdiger ein Volk ist, umso respektvoll, edler und barmherziger ist es gegenüber notleidenden Tieren! ~

    2. Es ist ein Drama, was wir in der Schweiz seit nunmehr 20 Jahren erleben und ertragen müssen. Es gibt keine Zweifel mehr: Unsere Wölfe werden offensichtlich seit Beginn ihrer Einwanderung in unser Land kontinuierlich gewildert. Warum gibt es bis zum heutigen Tag im Wallis noch kein einziges nachgewiesenes Wolfsrudel? Schiessen, schaufeln und schweigen (dieser Spruch stammt aus dem Wallis) scheint die (geheime) Maxime der dortigen Jäger (und jetzt auch der Bündner Jäger) zu sein. Wenn der Bündner Jagdinspektor verlauten lässt, die Schrotflinte könne darauf hinweisen, dass es eventuell kein Jäger sei, der den Wolf in Graubünden gewildert habe, da Schrotflinten weit verbreitet seien, so sagt er dies nur weil er selber ein Jäger ist.Die Jäger, mit denen wir leben müssen, sind ein Grundübel unserer Gesellschaft, durch Gesetze und staatliche Verordnungen geschützt. Und dort wo man ihr blutiges Handwerk einschränkt oder verbietet (Wolfsschutz) stellen sich diese Lusttöter über das Gesetz und über die Schöpfung und herrschen illegal und in hochmütiger Selbstmanier über Leben und Tod unserer Wildtiere. Und damit beknechtet diese kleine Minderheit von Jägern ungefähr 97 Prozent der Bevölkerung dieses Landes, welche nicht jagen will und mehrheitlich dieses schändliche Treiben ablehnt, verwirft und verachtet.. Wie lange noch darf diese kleine Minderheit, die ihrer Tötungslust an unseren Wildtieren ausübt, sich hinter der Jägerlüge «Hege und Pflege» verstecken und ungehindert unsere Wildbestände zurechtschiessen und in Selbstjustiz sogar wildern?

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