Niemand richtet mehr Schaden am Wald an, als der Mensch.
Ständig werden aus Gier und Unwissen Bäume gefällt. Ganze Parzellen plattgemacht, mit der Ausrede der Waldverjüngung. Die richtige Art der Waldbewirtschaftung hat einen viel grösseren Einfluss auf dessen Schutz.
Der Wildverbiss ist dabei nur untergeordnet ein Problem. Dennoch werden Probleme im Wald der Jagd und Jägern zugeschoben, obwohl keine grossen Anstrengungen für Schutzmassnahmen gegen den Wildverbiss unternommen werden.
Wildverbiss entsteht immer auch durch die tierquälerische Hobby-Jagd und durch touristische Erschliessungen des Waldes für Freizeitaktivitäten.
Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd. Die Jagd ist meistens die Ursache von Problemen aller Art. Die einseitige Ausrichtung und Ertragsmaximierung führt dazu, dass Waldeigentümer ein wirtschaftliches Interesse an der Dezimierung der Wildtierpopulationen haben. In einem natürlichen Wald gibt es keine „Schäden“ durch Wildtiere.
Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten.
Das Schälen und Fegen durch das Wild ist gesamtschweizerisch kein Problem, sondern lediglich regional. Die Schälhäufigkeit ist unabhängig von der Wilddichte und somit kaum beeinflussbar. Wo Luchs, Fuchs und Wolf regelmässig vorkommen, werden weniger Schäden an der Waldverjüngung festgestellt, was Millionen an Steuergeldern erspart.
Aktuellen Erkenntnissen zufolge ist nicht der Wildverbiss für den Wald das Hauptproblem, sondern Krankheiten wie der asiatische Laubholzbockkäfer oder die Kastaniengallwespe sowie der Klimawandel. Die Holzvorräte der Schweiz gehören zu den höchsten in Europa.
Die Jagd ist zu einer abscheulichen Unterhaltungsindustrie mutiert
Der Begriff „tierschutzgerecht“ im Zusammenhang mit der Jagd beisst sich, werden doch die meisten Tiere von Hobby-Jägern aus niederen Beweggründen hinterhältig gemeuchelt und nicht anhand einer wissenschaftlichen Notwendigkeit.
Jagdverbände sind keine Tierschutzvereine; dies hat unlängst ein deutsches Gericht erneut bestätigt. Wahrscheinlich muss man im Wildbretdelirium sein, den Magen voll, den Kopf nicht mehr durchblutet, so etwas als Jagdverband überhaupt zu fordern.
Wenn Jäger nicht ständig ihren primitiven Tötungsdrang befriedigen dürften, gäbe es gar keine Probleme bei der Bestandsgrösse von Hirsch und Reh – weil es dann genügend Beutegreifer wie Luchs, Fuchs, Wolf usw. gäbe und somit auch weniger Wildverbiss und andere Schäden wie Wildunfälle.
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Für echte Hege genügt eine Handvoll Wildhüter, wie das Beispiel Genf oder ganze Länder mit einem Jagdverbot zeigen. Die Wildtiere wären keine Schiessbudenfiguren mehr für Menschen mit einer geringen ethischen Hygiene und psychologischen Problemen.
Im Schweizer Nationalpark wird seit über 100 Jahren nicht mehr gejagt und dort ist der Gämsen-Bestand seit 1920 konstant bei rund 1350 Stück. Der Fuchs wird, wie in Genf ebenfalls nicht gejagt. Entgegen der Prognosen aus den Terrorzellen bzw. Jagdverbänden der Hobby-Jäger ist keines seiner Beutetiere ausgestorben und die Populationen stabil. Es gibt keine Belege dafür, dass mittels der Fuchsjagd Fuchskrankheiten, wie Echinokokkose oder Fuchsräude reduziert werden können. Fuchsjagd hat meist auch keine nachhaltige Auswirkung auf den Bestand von Tierarten, deren Lebensraum zusätzlich durch Land- oder Forstwirtschaft zerstört werden (Rebhühner, Feldhasen usw.).
Geburtenkontrolle
Mit der Geburtenkontrolle kommt man bei Bedarf auch weg von der jagdlichen Unkultur – zu einem zeitgemässen und zivilisierten Wildtiermanagement. Neue Wege für das Wildtiermanagement geht auch der grosse Lainzer Tiergarten: zukunftsorientiert, tierschutzgerecht und ökologisch – jetzt mit Geburtenkontrolle.
Wissenschaftliche Erhebungen aus Jagd-freien Gebieten lehren uns zum Beispiel beim Fuchs, dass die Geburtenraten zurückgeht, die Fuchsbestände weitgehend konstant bleiben. Im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen im Kerngebiet des Nationalparks bayerischer Wald, wo Füchse nicht bejagt werden, ist bekannt, dass die Geburtenrate mit 1,7 Welpen je Wurf erheblich niedriger ist, als in intensiv bejagten Revieren. Es werden pro Füchsin nur etwa ein Drittel so viele Welpen geboren wie in intensiv bejagten Gebieten. Fuchsjagd ist sinnlos. Sie ist nicht nachhaltig, sie provoziert vielmehr eine höhere, mit viel Leid verbundene Reproduktionsrate.
Auch bei vielen Nagetieren, wie Mäusen und Ratten, die in sozialen Gemeinschaften leben, steuern dominante Weibchen über Geruchsstoffe im Urin, sogenannte Pheromone, die Fortpflanzung der übrigen Weibchen und sorgen dafür, dass es durch zu starke Reproduktion nicht zur Überbevölkerung kommt. Wo Ratten und Mäuse massiv bekämpft werden, kommt es zur Massenvermehrung, wenn die soziale Geburtenkontrolle versagt.
Über Pheromone steuern auch Insektenstaaten, wie Bienen, Wespen oder Ameisen ihre Völker, ohne dass diese von Fressfeinden begrenzt werden müssen.
Jagd ist kein Wildtiermanagement
Jagd stellt immer ein katastrophales Versagen wissenschaftlichen Könnens und Vorstellungsvermögens dar.
Jagen, um Bestände zu dezimieren und zu massakrieren, ist historisch gesehen auch keine Jagd, sondern terroristischer Zooizid. Das heutige Abschlachten von Tieren durch den modernen Hobby-Jäger resultiert hauptsächlich aus Habsucht, Gewinnsucht, Genuss, Gleichgültigkeit und Geringschätzung vor dem Schicksal der Tiere gegenüber. Die richtigen Jäger der Naturvölker würden so etwas niemals gutheissen.
Trophäen- und Fleischjäger schiessen vor allem grosse, schöne, alte Böcke und Stiere – dadurch wurden die Rehe in den vergangenen Jahrzehnten immer kleiner und das natürliche Geschlechterverhältnis massiv gestört.
Würden Hobby-Jäger von Tier- und Naturschützern nicht immer wieder aufs Neue geschult, gäbe es in der Praxis beim jägerischen Unsinn keine Obergrenze.
In manchen Gebieten ist heute fast jeder fünfte Absolvent des Jagdscheins eine Frau. Viele Frauen möchten einfach nur mehr über die Natur erfahren und müssen sich dabei an Wildtierkiller wenden. Mit einer Waffe auf Tiere zu schiessen, wollen und können später viele Frauen gar nicht. Die Jägerprüfung ist für andere der einfachste Weg, legal und verschleiert an eine Waffe zu kommen.
Nur wo Wildtiere bejagt und die Familien- sowie Sozialstrukturen zerstört werden, versagt die eigene Populationskontrolle im Biotop. In dem Durcheinander in der sich die Natur nach jahrzehntelanger Hege und Pflege der Hobby-Jäger befindet, sind zum Beispiel junge Wildschweine, die im Frühjahr geboren wurden, im Herbst selbst schon wieder trächtig.
Bei Wildschweinen etwa pflanzt sich dort, wo natürliche Familienstrukturen sich entwickeln können, in der Regel nur das Alpha-Weibchen (Leitbache) einer Rotte fort. Das begrenzt die unkontrollierte Vermehrung durch mehrere Weibchen in der Rotte und stellt sicher, dass nicht mehr Wildschweine im Revier leben, als sich dort ernähren können.
Wildschweine sind sehr nützlich für den Wald, sie wühlen den Boden um und vergraben dadurch Eicheln, Bucheckern und andere Sämereien die einer natürlichen Verjüngung dienen. Wildschweine sind Gärtner des Waldes.
Die Wildschweinjagd ist bei Jägern hoch im Kurs, Wildschweine seien ein “spannendes Wild”. Und auch die Vermarktung sei ordentlich.
Bleimunition
Viele Jäger schwören auf Bleimunition als optimale Geschosse, um Tiere schnell und “tierschutzgerecht” zu erlegen. Doch das Material belastet die Umwelt und tötet unbeabsichtigt.
Jedes Jahr sterben unzählige Enten, Schwäne, Gänse, Greifvögel und Aasfresser durch Bleimunition – aber nicht, weil sie damit geschossen werden, sondern weil sie Bleikügelchen und -splitter mit Nahrung verwechseln und sich dadurch vergiften. Dazu kommen hunderttausende weitere Tiere, die ausserhalb der Jagdzeit damit kontaminiert und schwer in ihren Körperfunktionen beeinträchtigt werden oder sterben: Blei ist ein Nervengift, das die Reaktionsfähigkeit und Denkleistung erheblich mindert. Bleischrot ist mittlerweile die wichtigste Quelle, die dieses Schwermetall in die Umwelt einträgt.
Bleipartikel gelangen auf verschiedenen Wegen während der Jagd in die Natur – etwa durch Fehlschüsse oder wenn Jäger den Schusskanal aus den erlegten Tieren schneiden und zurücklassen. Viele Wasservögel halten die Kügelchen für Nahrung und fressen sie, sodass sich das Schwermetall im Körper anreichern kann. Schon geringe Mengen können jedoch die Wahrnehmung trüben und Nervenschäden verursachen. Neben Enten und Co. vergiften sich auch Aasfresser und Beutegreifer damit, wenn sie kontaminiertes Fleisch schlucken, das beispielsweise von Tieren stammt, die bei der Jagd verwundet wurden, oder Überreste von erlegtem, aber unsachgemäss entsorgtem Wild vertilgen. Bleikontamination ist zum Beispiel die grösste, nicht natürliche Todesursache, von Seeadlern in Deutschland: Die Greifvögel nehmen das Schwermetall über Aas und verletzte Wasservögel auf.
Viele Länder haben deshalb bereits die Jagd mit Bleimunition an Gewässern verboten. Angesichts der toxischen Wirkung fordern Naturschützer ein generelles Verbot, doch wehren sich viele Hobby-Jäger dagegen: Kupfer- oder Stahlgeschosse hätten eine schlechtere Tötungswirkung, weshalb Tiere stärker litten beziehungsweise verletzt entkommen könnten. Zudem sei die Gefahr durch Querschläger erhöht, weil sich diese Geschosse nicht so leicht verformen wie Bleikugeln und daher eher von Bäumen abprallen können. Forscher haben dies allerdings bereits auf Grundlage von tausenden Abschussberichten geprüft und keine signifikanten Unterschiede zur Bleimunition festgestellt.
Jagd ist kein Wildtiermanagement – Völkermord ist ja auch keine humanitäre Hilfe. Schluss mit dem Krieg im eigenen Land.
Laut Bundesrecht, muss kein Kanton in der Schweiz die Jagd vorsehen. Es ist das Recht der Kantone zu entscheiden, ob die Jagd zugelassen wird oder nicht. Entscheidet sich ein Kanton gegen oder auch nur teilweise gegen die Jagd, kann er dies laut Bundesverfassung frei tun. Der Kanton Genf hat sich längst für diesen vorbildlichen Weg entschieden.
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.