1300 Rehe hat der Kanton für die letztjährige Jagd im Oberaargau zum Abschuss freigegeben.
Erlegt haben die Jäger schliesslich 1231 Rehe. Wie angestrebt ist der Rehbestand in der Region gesunken, schreibt die Berner Zeitung.
Der Oberaargau ist ein Eldorado für die Jagd auf Rehe. Aktuell schätzt das kantonale Jagdinspektorat den Bestand im hiesigen Wildraum 4 auf rund 3900 Tiere. Einzig im Wildraum 3 (Seeland) gibt es mit 4050 Tieren noch etwas mehr Rehe. Dahinter folgt mit grossem Abstand der Wildraum 6 (Bern-Ost) mit 2400 Rehen.
Damit wurde auch das Ziel erreicht, den Rehbestand im Oberaargau etwas zu senken. Vor einem Jahr wurde er mit 3900 Tieren erstmals seit 2008 wieder auf weniger als 4000 Tiere geschätzt. 2009 waren es noch 4500 Rehe.
Der Bestand wird aber nicht allein mithilfe der Jäger reguliert. Auch das Fallwild trägt dazu bei. Als Fallwild gelten diejenigen Tiere, welche eines natürlichen Todes (Alter, Krankheit, Schwäche) oder bei Unfällen im Verkehr und in der Landwirtschaft, in harten Wintern und durch Vergiftung sterben oder von anderen Tieren gerissen werden. Im Oberaargau waren das im vergangenen Jahr 677 Rehe, im Jahr davor 848 und noch vorher gar 939 Rehe. Das heisst fast so viele, wie die Jäger schiessen dürfen.
Der Rothirsch
Die Jagd auf den Rothirsch ist im Wildraum Oberaargau seit 2012 verboten. Seit 2010 wird der Bestand auf ungefähr 27 Tiere geschätzt. 2010 wurden 5 Hirsche zum Abschuss freigegeben und auch tatsächlich geschossen; 2011 hätten die Jäger 3 Rothirsche schiessen dürfen, trafen aber keinen.
Die Gämse
Verboten ist im Oberaargau auch die Jagd auf die Gämse. Deren geschätzter Bestand auf der Jurakette ist innert eines Jahres von 19 auf 31 Tiere diesen Frühling angewachsen. 3 Gämsen wurden 2014 als Fallwild registriert.
Das Wildschwein
Die Wildschweine dürfen im ganzen Kanton zwischen dem 2.August und dem 31.Januar geschossen werden. Doch im Oberaargau läuft den Jägern selten eine Sau vors Korn. Im letzten Jahr wurde jedenfalls kein einziges Wildschwein geschossen. 2013 war es ein einziges, 2012 immerhin 6 Wildschweine. Der Bestand im Oberaargau wird seit 2011 auf 38 Tiere geschätzt. Sie leben hauptsächlich nördlich der Aare am Jurasüdfuss.
Die durch Wildschweine verursachten Schäden beziffert das Jagdinspektorat für das Jahr 2014 kantonsweit auf 15’298 Franken. Das ist einer der tiefsten Werte seit 1994. Im Jahr zuvor waren es 34’933 Franken. Die höchsten Schäden gab es 2009 mit 76’804 Franken.
1 Kommentar
In Genf kostet das moderne und seriöse Wildtiermanagement den Steuerzahler nicht mal einen Kaffee pro Jahr. Die Genfer setzen damit auch das Tierschutzgesetz um, denn niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen.
Mehr Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten.